Emil von Gahlen

Emil von Gahlen

Emil von Gahlen (* 26. Oktober 1828 in Barmen; † 5. Februar 1919 in Düsseldorf) war ein deutscher Industrieller. Er zählte zur „Haute-Volée“ Düsseldorfs.[1]

Leben

1852 übernahm Emil von Gahlen eine bereits 1845 von Heinrich Frieding und Josef Göbbels gegründete Drahtstiftefabrik in Gerresheim. Die Produktionsstätte lag in Teilen des ehemaligen Katharinenklosters.[2][3] Zu dieser Zeit beschäftigte der Betrieb 27 Arbeiter.[4] Besonders bekannt war er für seine Formerstifte und Patent-Absatzstifte.[5][6] Im Jahr 1860 wurde das Werk an die heutige Heyestraße verlegt. In den ehemaligen Räumen der Drahtstiftefabrik betrieb er seitdem eine Nietenfabrik. Der Tagelohn war in den Jahren 1867 bis 1872 niedriger als der bei Hahn (Röhrenfabrik) und Weyer (Waggonfabrik).[7][8] Auf der Weltausstellung des Jahres 1880 in Melbourne (Australien) war er Aussteller.[9] Die Stilllegung der Drahtstiftefabrik erfolgte im Jahre 1900.

1856 betrieb von Gahlen noch eine Farb- und Materialwarenhandlung, die von der Düsseldorfer Textilindustrie Aufträge erhielt.[10][11]

Im Jahr 1860 wurde von Gahlen Mitglied des Gerresheimer Stadtrates, ein Jahr später wurde er Vorsitzender des evangelischen Schulvereins und regte die Einrichtung einer protestantischen Privatschule in den Räumen des Quadenhofs ein. Der Unterricht begann dort am 8. Mai 1865.[12]

Von Gahlen war Teilhaber anderer Unternehmen, Aufsichtsratsmitglied bzw. -vorsitzender mehrerer Gesellschaften.[13] Er war auch Namensgeber der Emil-von-Gahlen-Stiftung mit Sitz in Gerresheim.[14]

Orden und Ehrenzeichen

Einzelnachweise

  1. Peter Hüttenberger: Die Industrie- und Verwaltungsstadt (20. Jahrhundert) Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 3. Schwann, Düsseldorf 1990, ISBN 3-491-34223-6, S. 199.
  2. Hugo Weidenhaupt, Irmingard Achter: Gerresheim 870–1970. Beiträge zur Orts- und Kunstgeschichte, 1971, Seite 222 (Auszug)
  3. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614–1900) Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 2. Schwann, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34222-8, S. 448f..
  4. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614–1900) Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 2. Schwann, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34222-8, S. 448f..
  5. Clemens Looz-Corswarem: Aus Düsseldorfs Vergangenheit. Aufsätze aus vier Jahrzehnten, 1988, Seite 71 (Auszug)
  6. Statistique Prusse, Band 19–22, 1869, Seite 158 (Auszug)
  7. Peter Hüttenberger: Die Industrie- und Verwaltungsstadt (20. Jahrhundert) Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 3. Schwann, Düsseldorf 1990, ISBN 3-491-34223-6, S. 14f..
  8. Hugo Weidenhaupt: Register und Zeittafel zum Gesamtwerk. Düsseldorf. Band 4. Schwann, Düsseldorf 1990, ISBN 3-491-34224-4, S. 54 [Gahlen, von, Drahtstiftfabrik in Gerresheim, Tagelohn 1867-72 III/14 … Emil von, Fabrikant (1852) II/448f. 541, III/14f., 19]..
  9. Official Record, Melbourne International Exhibition (Hrsg.), 1882, Seite CXIX (Auszug)
  10. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614–1900) Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 2. Schwann, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34222-8, S. 541..
  11. Hugo Weidenhaupt: Register und Zeittafel zum Gesamtwerk. Düsseldorf. Band 4. Schwann, Düsseldorf 1990, ISBN 3-491-34224-4, S. 54 [Emil von, Fabrikant (1852) II/448f. 541, III/14f., 19
    Farbhandlung (um 1856) II/541.].
  12. Bruno Kammann: Gerresheimer Glas. Geschichte einer Weltfirma (1864–2000), 2007, Seite 69 (Auszug)
  13. Paul Steller: Persönliche Erinnerungen, 1930, Seite 67 (Auszug)
  14. Haushaltsplan der Landeshauptstadt Düsseldorf, 1912 (Auszug)

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