Carl Delius (Unternehmer)

Carl Delius (Unternehmer)

Carl Delius der Jüngere (* 21. Juli 1846 in Imgenbroich; † 26. August 1914 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Textilfabrikant und Politiker.

Leben

Er war der Sohn des gleichnamigen Tuchfabrikanten Carl Delius, Gründer der Firma „C. Delius“ in Aachen.

ehemalige Delius-Fabrik
(Deliusstraße in Aachen, 2006)

Delius wurde Teilhaber der väterlichen Tuchfabrik. Von 1896 bis zu seinem Tod war er Präsident der Handelskammer Aachen. Durch Einheirat in die Eisenindustriellen-Familie Hoesch wurde er stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des gleichnamigen Familienunternehmens (siehe Hoesch AG). Durch viele Ämter und Aktivitäten war er eine Führungsperson des Aachener Wirtschaftslebens.[1]

Delius war Stadtverordneter, Mitglied des Rheinischen Provinziallandtages und von 1909 bis zu seinem Tod Mitglied des preußischen Herrenhauses.

Er war Geheimer Kommerzienrat und erhielt 1907 die Ehrendoktorwürde der Aachener Hochschule zum Dr.ing. et phil. h.c.[2]

Am 28. Januar 1872 wurde er Mitglied Nr. 552 im Club Aachener Casino.[3] Seit 1913 war er Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft.

Delius beauftragte im Jahr 1888 den königlichen Regierungsbaumeister Prof. Georg Frentzen (1854-1923) mit dem Entwurf für ein „freiliegendes Wohnhaus“. Nach einer Bauzeit von über zwei Jahren konnte die „Villa Delius“ an der Friedlandstraße, deren Baukosten sich auf etwa 350.000 Mark beliefen, im Mai 1891 von der Familie bezogen werden.[4]

Delius heiratete 8. Juli 1878 in Düren Adele Hoesch (1853–1920), Tochter des Geheimen Kommerzienrats Leopold Hoesch (1820-1899), Eisenindustrieller in Düren, und dessen Ehefrau und Kusine Maria Sybilla Hoesch (1823-1872), Tochter von Leopolds Onkel Eberhard Hoesch.

Literatur

  • Reinhold Zilch (Bearb.): Acta Borussica, Protokolle des Preußischen Staatsministeriums, Band 10 (1909-1918), Seite 373, Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Hg.) Georg Olms Verlag - Weidmannsche Verlagsbuchhandlung, Hildesheim 1999, ISBN 3-487-11004-0 bzw. ISBN 3-487-11007-5

Einzelnachweise

  1. Gertrude Cepl-Kaufmann, Dominik Groß, Georg Mölich (Hrsg.): Studien des Aachener Kompetenzzentrums für Wissenschaftsgeschichte, Band 2: Wissenschaftsgeschichte im Rheinland, University Press, Kassel 2008, Seite 176, ISBN 978-3-89958-407-3 ([1])
  2. Deutsches Biographisches Jahrbuch, Verband Deutscher Wissenschaftlicher Körperschaften (Hg.), Deutsche Verlags-Anstalt, 1925, Seite 279 (Auszug)
  3. Eduard Arens: Geschichte des Club Aachener Casino. Gegründet 9. Dezember 1805. Im Auftrage des Vorstandes, Druckerei A. Heinrigs, 1937 (Auszug)
  4. Walter Holzhausen, Jochen Richard: Die Südstraße und das Reumont-Viertel. Geschichte und Geschichten, Aachen 2007, Seite 84 ([2]) - Während der Besatzungszeit durch belgische Truppen nach dem Ersten Weltkrieg diente die Villa dem jeweiligen Stadtkommandanten und wurde erst am 30. November 1929 wieder freigegeben.



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