- Entega
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ENTEGA Privatkunden GmbH & Co. KG Rechtsform Personengesellschaft Gründung 1999 Sitz Darmstadt Leitung Holger Mayer,
Frank Dinter,
Cordelia MüllerMitarbeiter 250 Umsatz 1,2 Mrd. Euro Branche Energieversorgung Website http://www.entega.de/ Die ENTEGA Privatkunden GmbH & Co. KG mit Sitz in Darmstadt ist die Vertriebstochter der HEAG Südhessische Energie AG (HSE). Bundesweit gehört Entega durch den Mutterkonzern HSE zu den acht führenden regionalen Energieversorgern.
Entega versorgt mehr als eine Million Menschen in Darmstadt, Südhessen, Mainz und überregional mit Energie, davon rund 425.000 Kunden mit Ökostrom. Damit ist das Unternehmen zugleich der zweitgrößte Anbieter von kohlenstoffdioxidneutralem Ökostrom in Deutschland, gemessen an der Zahl seiner Ökostromkunden. Seit November 2009 bietet Entega auch klimaneutrales Erdgas an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Entega wurde 1999 von der HEAG Versorgungs-AG Darmstadt (heute: HEAG Südhessische Energie AG (HSE)) gegründet. Im Jahr 2000 schlossen die HEAG Versorgungs-AG Darmstadt und die Stadtwerke Mainz ein Vertriebsbündnis. Entega wurde zur gemeinsamen Tochtergesellschaft mit Sitz in Darmstadt. 2010 verkauften die Stadtwerke Mainz ihre Anteile an der Entega an die HSE. [1]
Im Januar 2001 bot Entega erstmals ein Stromprodukt an, das Anteile aus regenerativen Energiequellen enthielt. Im Mai 2007 brachte sie ihr erstes hundertprozentiges Ökostrom-Produkt mit dem Label ok-power auf den Markt. Seit 2008 enthält der Energiemix keinen Atomstrom mehr. Im November 2009 führte Entega einen klimaneutralen Erdgastarif ein.
Stromkennzeichnung
Stromlieferung der Entega (Stand 31. Dezember 2009), Darmstadt, gem. § 42 Energiewirtschaftsgesetz:
Energieträgermix Unternehmensmix
Gesamtstromlieferung EntegaStromerzeugung in Deutschland
Durchschnittswerte zum Vergleich
(Quelle: BDEW)Produktmix Entega
Ökostrom NATURpurVerbleibender Energiemix Entega Kernkraft in % 0 24,9 0 0 Fossile und sonstige
Energieträger in %34 57,8 0 61 Erneuerbare
Energieträger in %66 17,3 100 39 Umweltauswirkungen CO2-Emissionen in g/kWh¹ 176 508 0 321 Radioaktiver Abfall in g/kWh¹ 0 0,0007 0 0 ¹g = Gramm; kWh = Kilowattstunde
Im Jahr 2009 ergab sich für den Entega Ökostrom der folgende Strommix:
- Wasserkraft: 81,6 %
- Wind: 10,6 %
- Biomasse: 6,2 %
- Sonne: 1,6 %
Klimaneutrales Erdgas
Seit November 2009 bietet Entega einen klimaneutralen Erdgastarif an. Bei diesem Tarif wird der bei Förderung, Transport und Verbrennung von Erdgas entstehende CO2-Ausstoß durch die Aufforstung und Wiederherstellung von Waldökosystemen in Kanada kompensiert. Geschäftspartner in Kanada ist Ecosystem Restoration Associates Inc (ERA) sowie die HSE Tochter Forest Carbon Group.
Energieerzeugung
In den nächsten fünf Jahren wollen Entega und ihr Mutterkonzern HEAG Südhessische Energie AG (HSE) über eine Milliarde Euro in den Ausbau regenerativer Energieerzeugung investieren. Dazu zählen vor allem Wind- und Wasserkraft, aber auch Biogas, Solaranlagen und Geothermie. Das derzeit größte Vorhaben ist der Hochsee-Windpark Global Tech I, an dem die HSE mit etwa 25 Prozent beteiligt ist. Mit einer Kapazität von 400 Megawatt soll die Anlage ab 2013 den Strombedarf von etwa 460.000 Haushalten decken.
Partnerschaften/Kooperationen
Seit Juli 2009 ist Entega Hauptsponsor und strategischer Partner des Fußballclubs 1. FSV Mainz 05. Die beiden Partner haben Maßnahmen zur Verminderung und Vermeidung des CO2-Ausstoßes durchgeführt bzw. diesen kompensiert. Damit wurde der 1. FSV Mainz 05 im Jahr 2010 erster klimaneutraler Bundesligaverein.
Seit 2011 ist Entega Co-Partner der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Durch die Umsetzung eines Maßnahmenpaketes in den kommenden drei Jahren wollen beide Partner Schritt für Schritt die deutliche Verbesserung der CO2-Bilanz des Festivals erreichen. Das Ökoinstitut e.V. begleitet dieses Vorhaben mit einer jährlichen Studie.
Kritik
Von Umweltverbänden wird die Verflechtung des Ökostromanbieters mit dem Energiekonzern E.ON kritisiert, der Atomkraftwerke betreibt.[2]. Die E.ON Market Unit E.ON Ruhrgas war bis Anfang Dezember alleiniger Anteilseigner an der Thüga AG, welche wiederum mit einem Anteil von 40 % an der HSE AG beteiligt war. Die Thüga-Beteiligungen an der Entega-Muttergesellschaft wurden nach dem Verkauf der Thüga AG an die E.ON Ruhrgas übertragen und befinden sich somit weiterhin in dessen Besitz.[3]
Die HEAG Holding AG - mit einem Anteil von 53 % der größte Anteilseigner an der HSE AG - plant die Übernahme des Thüga-Anteils. Diesem Vorhaben hat die Hauptversammlung der HSE AG Ende Oktober 2010 zugestimmt. Die Übernahme der Thüga-Anteile ist bislang jedoch noch nicht vollzogen worden.[4]
Die Stadtwerke Mainz AG, ehemalige Muttergesellschaft der Entega, betreiben gemeinsam mit der ESWE Versorgungs AG die Kraftwerke Mainz Wiesbaden AG (KMW).[5][6] Am Aktienkapital der ESWE ist mit 49,4% die Thüga AG München beteiligt.[7]
Sonstiges
Ziel des Unternehmens ist eine CO2-neutrale, atomstromfreie und zunehmend dezentrale Energieversorgung zu fairen Preisen. Dahinter steht nach Eigenangabe das Konzept einer nachhaltigen Daseinsvorsorge, nachdem sich das gesamte Geschäftsmodell ausrichten soll. Im Rahmen dieser Strategie finanzierte das Unternehmen auch eine atomkraftkritische Ausstellung mit dem Namen Café Endlager als Teil der bundesweiten Aktionsreihe „Denkanstöße.“, die die nachhaltige Erzeugung und Nutzung von Energie thematisiert.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Allgemeine Zeitung, Mainzer Stadtwerke verkaufen Anteile an Entega, 9. Juli 2010
- ↑ Magazin Klimaretter, Entega: Öko-Konzern mit Schönheitsfehler, 22. Mai 2010
- ↑ Der Aktionär Online
- ↑ HSE AG, Anteilseigner und Mitteilung zur Übernahme
- ↑ Homepage KMW, Beteiligungen
- ↑ Homepage ESWE, Beteiligungen
- ↑ Homepage Thüga, Thüga-Gruppe von A-Z
Kategorien:- Energieversorger (Ökostrom)
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