- Erbgroßherzog-Friedrich-Kaserne (Koblenz)
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Die Erbgroßherzog-Friedrich-Kaserne war eine militärische Liegenschaft in Koblenz. Benannt war sie nach dem damaligen Kommandierenden General des VIII. Armee-Korps, Generalleutnant Erbgroßherzog Friedrich von Baden. Sie wurde mit dem III. Bataillon des Kgl. Preußischen Infanterie-Regiments Nr. 68 belegt.
In den Jahren 1900 bis 1903 errichtete man auf dem Plateau zwischen dem Fort Konstantin und der Feste Kaiser Alexander eine zusätzliche Kaserne, um die schlechte Unterbringungslage der in Koblenz stationierten Truppen zu verbessern. (Teilweise waren immer noch Einheiten in den ehemaligen Festungskasematten untergebracht.) Die Anlage bestand aus zwei Mannschaftsgebäuden, einem Wirtschaftsgebäude, zwei Latrinenhäusern, drei Wohnhäusern für die verheirateten Unteroffiziere, sowie zwei Reit- und Exerzierhallen. (Die zweite Exerzierhalle war für das in der gegenüberliegenden Spitzberg-Kaserne untergebrachte II./IR 68 bestimmt.)
Nach dem Ersten Weltkrieg bezogen französische Besatzungstruppen das Kasernement („Caserne Turenne“), das sie erst 1929 wieder verließen. Danach standen die Mannschaftsblocks eine Weile leer, bis sie zu Wohnungen umgewidmet wurden. Die Exerzierhalle des vormaligen II. Bataillon IR 68 war zwischenzeitlich niedergelegt worden.
Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg waren auf dem Exerzierplatz Wohngebäude errichtet worden.
Bis in die 80er Jahre dienten die beiden Blocks noch als Wohnungen. Das Wirtschaftsgebäude wurde vom Technischen Hilfswerk als Lager und Stützpunkt genutzt. Bestrebungen von privaten Investoren, die beiden Großgebäude abzureißen und an dieser Stelle eine Wohnsiedlung zu errichten, scheiterten vorerst daran, dass das komplette Ensemble unter Denkmalschutz gestellt worden war. Nichtsdestoweniger fielen zunächst die beiden Gebäude unter reichlich mysteriösen Umständen in einer Nacht- und Nebelaktion der Spitzhacke zum Opfer. Ebenso wurden später das Wirtschaftsgebäude und die ehemaligen Latrinenhäuser gegen den Widerstand der Bevölkerung abgebrochen.
Heute ist nur noch eine ehemalige Reit- und Exerzierhalle sowie des Offizierslogis vorhanden. Das Gelände ist komplett bebaut worden.
Literatur
- Rüdiger Wischemann: Die Festung Koblenz. Vom römischen Kastell und Preussens stärkster Festung zur größten Garnison der Bundeswehr. Rhenania, Koblenz 1978.
- Friedrich Bertkau: Geschichte des 6. Rheinischen Infanterie-Regiments Nr. 68. Groos, Coblenz 1908.
Weblinks
50.3497222222227.5838888888889Koordinaten: 50° 20′ 59″ N, 7° 35′ 2″ OAlte Falckenstein-Kaserne | Augusta-Kaserne | Boelcke-Kaserne | Dominikaner-Kaserne | Erbgroßherzog-Friedrich-Kaserne | Fachwerkkaserne am Asterstein | Fachwerkkaserne am Spitzberg | Feld-Artillerie-Kaserne | Fritsch-Kaserne | Gneisenau-Kaserne | Goeben-Kaserne | Infanterie-Kaserne Neuendorfer Feld | Kasernen an der Steinstraße | Langemarck-Kaserne | Löhrtor-Kaserne | Mainzer Tor-Kaserne | Münz-Kaserne | Neue Falckenstein-Kaserne | Pionier-Kaserne | Rhein-Kaserne | Rheinanschluß-Kaserne | Spitzberg-Kaserne
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