Erich Robert Sorge

Erich Robert Sorge, 1985

Erich Robert Sorge (* 6. Juni 1933 in Petersdorf bei Jägerndorf, Tschechoslowakei; † 18. April 2002 in Steinfurt) war ein deutscher Kirchenmusiker und Komponist.

Nach Flucht und Vertreibung wuchs er in Ottobeuren auf und erhielt Klavier-Unterricht bei Mathilde Rüdinger. Ein Stipendium ermöglichte ihm die Ausbildung zum Pianisten und Kapellmeister am Leopold-Mozart-Konservatorium (heute Leopold-Mozart-Zentrum) in Augsburg, die er 'Summa cum Laude' abschloss. An der Hochschule für Musik in Köln studierte er anschließend Orgel und Komposition bei Frank Martin, Hermann Schröder und Hermann Zimmermann.

Als Kantor und Chorleiter wirkte er in St. Marien in Köln-Kalk^[1] und in St. Suitbertus in Remscheid^[2], 1963 wurde er an die Kirchenmusikschule Münster (heute: Hochschule für Musik Detmold) als Dozent für Komposition und Kontrapunkt berufen. Als diese 1972 nach Detmold verlegt wurde, wechselte er in den Schuldienst an das Bischöfliche Gymnasium Lohburg^[3] und später an die Bischöfliche Canisiusschule in Ahaus.^[4] Rufe an die Universitäten München und Regensburg lehnte er aus familiären Gründen ab. Zusammen mit Heinrich Fischer gründete er 1979 den Laerer Madrigalchor^[5], mit dem er anspruchsvolle Werke erarbeitete und in den überregional bekannten 'Laerer Pfingstkonzerten' aufführte. 1981 wurde er mit dem 'Kulturpreis für Musik der Sudetendeutschen Landsmannschaft' ausgezeichnet.

Eine Vielzahl seiner ca. 100 Kompositionen wurden durch den WDR uraufgeführt und gesendet, für den Deutschlandfunk hat immer wieder bei Live-Sendungen als Organist mitgewirkt. Zum Teil wurden seine Kompositionen durch verschiedene Verlage veröffentlicht, sein kompositorischer und bildschaffender Nachlass wird durch das Sudetendeutsche Musikinstitut verwaltet.^[6]. Eine Biographie mit Werkverzeichnis findet sich im "Lexikon zur deutschen Musikkultur Böhmen, Mähren, Sudetenschlesien" (Hg. Sudetendeutsches Musikinstitut), 2 Bände, München 2000, ISBN 978-3784427997.

Werke (Auswahl)

• Mediation über die marianische Antiphon 'Regina Coeli' für Orgel (1958)
• Missa Parva für 3-4 Oberstimmen a capella (1961)
• Konzert für Orgel, Streichorchester und Schlagwerk (1963, Uraufführung und Aufzeichnung durch den WDR)
• 14 Volksliedbearbeitungen für Singstimme und Klavier (1963, Uraufführung und Aufzeichnung durch den WDR)
• Heiteres Herbarium für vierstimmigen Chor nach Gedichten von Karl Heinrich Waggerl (1965, Aufzeichnung durch den WDR)
• 'Kori Kora Korinthe' Kinderlieder für Klavier und Singstimme nach Texten von James Krüss, Joachim Ringelnatz u.a. (1967-1981)
• Concertino für Orgel, 2 Schlagzeuger und 4 Blechbläser (1968, Uraufführung und Aufzeichnung durch den WDR)
• Exaudi (1970, Auftragskomposition des WDR zur Eröffnung des Deutschen Katholikentages in Trier)
• Bartholomäus-Messe für 4-stimmigen Chor und Feuerwehrkapelle (1985, Auftragskomposition zur 500-Jahr-Feier der St. Bartholomäusgemeinde in Laer/Westf.)
• Bartholomäus-Marsch (1985)
• 6 Sätze Schlesischer Lieder für gem. Chor (1986)
• Adventskantaten 1+2 (Uraufführung und Aufzeichnung durch den WDR)
• 'Laub meiner Sprache' für Gemischten Chor, Altsolo und Clarinhorn nach Texten von Dietmar Scholz
• Sonatine in G zu vier Händen (Aufzeichnung durch den WDR)
• 'Veni Creator Spiritus' Toccata und Variationen über den Pfingsthymnus
• Partiten 1-3 'In dulci jubilo', 'Zu Bethlehem geboren' und 'In Festo Resurectionis Domini nostri'
• Chorsätze für den liturgischen Gebrauch
• Chor- und Adventssätze

Tonträger

• Musik für Orgel und Horn in der Stiftskirche Kaufungen
• Orgelmusik zu Pfingsten aus dem Dom zu Münster

Links

• Deutsches Musikarchiv
• Verlag Heinrichshofen
• Edition Peters (Schwann)
• Breitkopf & Härtel
• Sudetendeutsches Musikinstitut
• Laerer Madrigalchor

Einzelnachweise

1. ↑ http://www.sankt-marien-koeln.de
2. ↑ http://www.st-suitbertus-rs.de
3. ↑ http://mainz.odd.de/loburg
4. ↑ http://www.canisiusschule-ahaus.de
5. ↑ http://www.laerer-madrigalchor.de/index.php?page=6 Homepage des Laerer Madrigalchores
6. ↑ bezirk-oberpfalz.de