- Ernesto Schiaparelli
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Ernesto Schiaparelli (* 12. Juli 1856 in Occhieppo Inferiore in der heutigen Provinz Biella (damals Novara), Region Piemont; † 14. Februar 1928 in Turin) war ein italienischer Ägyptologe.
Leben
Schiaparelli entstammt einer bekannten Familie von Gelehrten. Sein Vater Luigi Schiaparelli lehrte Geschichte an der Universität von Turin. In seiner Verwandtschaft lassen sich des Weiteren bedeutende Chemiker, Orientalisten, Astronomen und Fotografen finden. Ernesto studierte Ägyptologie in Turin bei Francesco Rossi und in Paris an der Sorbonne bei Gaston Maspero.
Schiaparelli war von 1881 bis 1894 Leiter des ägyptischen Museums in Florenz, wo er die Ausstellungsstücke in neue Räume bringen ließ. Auf dem Höhepunkt seiner wissenschaftlichen Karriere wurde er 1894 zum Direktor des Museo Egizio in Turin ernannt, das aufgrund der regen Ausgrabungstätigkeiten zeitweise das zweitgrößte Ägypten gewidmete Museum der Welt war. Er schrieb des Weiteren mehrere zu seiner Zeit bekannte Handbücher. Von 1910 an vertrat Schiaparelli den Lehrstuhl für Ägyptologie an der Universität Turin. Zwischen 1903 und 1920 unternahm er zwölf Expeditionen nach Ägypten und öffnete dort Gräber, unter anderem in Heliopolis. Er fand 1904 das Grab der Nefertari in Deir el-Medina im Tal der Könige und grub das Grab TT8 des Architekten Kha und seiner Gattin Merit zwei Jahre darauf aus. Die Überreste wurden später in Turin ausgestellt.[1]
Als Gast bei den italienischen Franziskanern in Luxor hatte er 1884 die finanziellen Nöte kennengelernt, die jede karitative Arbeit der Missionare behinderten. Nach seiner Rückkehr betrieb er die Gründung eines Hilfswerks, die 1886 erfolgte. Bis zu seinem Tod übte er das Amt eines Sekretärs der Associazione Nazionale per Soccorrere i Missionari Italiani (ANSMI) (Nationale Vereinigung zur Unterstützung der italienischen Missionare) aus, deren erster Vorsitzender Augusto Conte war. Hauptaufgabe war Bau und Unterhalt von Schulen und Krankenhäusern im nördlichen Afrika.
1897 wurde er korrespondierendes Mitglied der Accademia dei Lincei, 1912 socio nazionale. Der Accademia delle scienze in Turin gehörte er seit 1910 an. 1924 wurde er zum Senator des Königreichs ernannt. Er war Träger des Ordens der Krone von Italien (Ritter und Komtur) und des Ritterordens der hl. Mauritius und Lazarus (Ritter und Offizier).[2]
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Del sentimento religioso degli antichi Egiziani secondo i monumenti, Bocca, 1877
- Il libro dei funerali relazione fatta alla I sezione del IV congresso degli orientalisti, G. B. Paravia, 1879.
- Del sentimento religioso degli Egiziani (1877)
- Il Libro del Funerali degli antichi Egiziani, 3 vols. (1881-1890)
- Museo archeologico di Firenze, Antichità egizie. ordinate e descritte da Ernesto Schiaparelli, Tip. della R. Accademia dei Lincei, 1887.
- Les hypogées royaux de Thèbes. E. Leroux, 1889.
- La catena orientale dell'Egitto. Tip. della R. Accademia dei Lincei, 1890.
- Una tomba egiziana inedita della VIa dinastia, con iscrizioni storiche e geografiche, Tip. della R. Accademia dei Lincei, 1892.
- Le antichità egiziane del Museo di Cortona. Tip. della R. Accademia dei Lincei, 1893.
- La geografia dell'Africa orientale, secondo le indicazioni dei monumenti egiziani. Tip. della R. Accademia dei Lincei, 1916.
- Relazione sui lavori della Missione Archeologica Italiana in Egitto. anni 1903-1920, Éditeur inconnu, 1924
- THE INTACT TOMB OF THE ARCHITECT KHA IN THE NECROPOLIS OF THEBES. Sprache Englisch. Neuauflage 2008. ISBN 978-88-89082-09-6
Einzelnachweise
- ↑ Standort im Museum; Information vom Turiner Museum über Merits Totenmaske
- ↑ Historisches Archiv des Italienischen Senats: Kurzbiographie und Nachruf. Abgerufen am 18. Juli 2010 (italienisch).
Weblinks
- Veröffentlichungen von Ernesto Schiaparelli im Opac des Servizio Bibliotecario Nazionale
- Personeneintrag beim SBN ital.
- Kurzbiographie in Enciclopedie online – Onlinefassung bei Treccani.it ital.
- Seite beim italienischen Senat
- Schiaparelli bei ANSMI
- Schiaparelli
- Tomb of Kha im Turin Museum
- Website des Museo Egizio in Turin
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