- Ernst Eisenlohr
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Ernst Eisenlohr (* 12. November 1882 in Heidelberg; † 20. Januar 1958 in Badenweiler) war ein deutscher Diplomat und Kommunalpolitiker.
Leben
Der Sohn des Ägyptologen August Eisenlohr studierte an den Universitäten Heidelberg und Berlin Rechtswissenschaften und trat 1911 in den auswärtigen Dienst ein. Nach Kriegsteilnahme am Ersten Weltkrieg und Ausbildungsstationen in São Paulo, Lissabon und Belgrad war er von 1931 bis 1936 Gesandter in Athen und ab 1936 in Prag. Dort hat er die Interessen des Deutschen Reichs gegen die nach Prag geflüchteten deutschen Exilanten vertreten. So denunzierte er in einem Bericht am 20. Mai 1936 Thomas Mann, der „sich nunmehr restlos mit den Zielen der deutschfeindlichen Emigration identifiziert.“[1] Später bestritt er, dass er seinerzeit aus Berlin den Auftrag erhalten habe, von der tschechischen Regierung die Ausweisung des Vorstandes der Sopade zu verlangen. Eisenlohr wurde dann 1938 während der Sudetenkrise von Andor Hencke abgelöst und ins Auswärtige Amt einberufen, wo er bis 1943 beschäftigt war.
Eisenlohr war nicht der NSDAP beigetreten, ließ sich aber aus Korpsgeist nach dem Krieg von den nationalsozialistischen Kollegen im Auswärtigen Amt dazu bringen, für sie Persilscheine zu schreiben.[2]
Von 1946 bis 1955 war Eisenlohr Bürgermeister von Badenweiler, die Gemeinde hat ihm eine Straße gewidmet.
Sein Bruder war der Professor für Chemie Fritz Eisenlohr (1881–1957).
Literatur
- Munzinger Internationales Biographisches Archiv 15/1958 vom 31. März 1958.
- Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 1: Johannes Hürter: A–F. Schöningh, Paderborn u. a. 2000, ISBN 3-506-71840-1.
Einzelnachweise
- ↑ Paul Egon Hübinger: Thomas Mann, die Universität Bonn und die Zeitgeschichte : 3 Kapitel deutscher Vergangenheit aus dem Leben des Dichters 1905 - 1955, München [u.a.]: Oldenbourg , 1974 ISBN 3-486-44031-4, S. 524.
- ↑ Eckart Conze, Norbert Frei, Peter Hayes und Moshe Zimmermann: Das Amt und die Vergangenheit. Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik. München 2010, S. 417f.
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