- Ernst Hefter
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Ernst Hefter (* 11. Januar 1906 in Minden; † 11. April 1947 in Bautzen) war ein deutscher Psychiater, der während der Zeit des Nationalsozialismus an Euthanasieverbrechen beteiligt war.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hefter war der Sohn eines Oberst.[1] Nach dem Abschluss seiner Schulzeit absolvierte er ein Medizinstudium und promovierte an der Universität Hamburg mit der 1932 erschienenen Dissertation Ueber gewöhnliche und ungewöhnliche Warzeneruptionen zum Dr. med. Danach war er ab November 1932 zunächst als Volontär an der Psychiatrischen und Nervenklinik der Charité beschäftigt und dort von Anfang November 1934 bis Ende Januar 1937 außerplanmäßiger Assistent. Anschließend war Hefter wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hauptgesundheitsamt in Berlin.[2]
Hefter, der ein Freund des Reichsärzteführers Leonardo Contis war, wurde Anfang Februar 1939 Oberarzt an den Wittenauer Heilstätten. Ab dem 17. November 1939 war Hefter T4-Gutachter und in dieser Funktion an Selektionen von Kranken und Behinderten für die Aktion T4 beteiligt. Hefter, der Anfang Februar 1940 der NSDAP beitrat, war Richter am Erbgesundheitsgericht. Er leitete von Juli 1941 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges die offiziell als Nervenklinik für Kinder in Berlin Reinikendorf bezeichnete dortige „Kinderfachabteilung“. „Kinderfachabteilung“ war das „Tarnwort für Mordabteilung“ im Rahmen der Kinder-Euthanasie.[1]
Nach Kriegsende wurde Hefter durch die Sowjets festgenommen und inhaftiert. Aufgrund des von ihm verantworteten Todes von 30 Kindern sowie seiner Gutachten zu Zwangssterilisationen wurde Hefter im August 1946 zu zehn Jahren Haft verurteilt. Hefter war u.a. Häftling im Speziallager Nr. 8 und verstarb im April 1947 im Zuchthaus Bautzen.[3]
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
Weblinks
- Literatur von und über Ernst Hefter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 236f.
- ↑ UAHU. Universitätsnervenklinik Nr. 12; LAB. A Rep. 356 Nr. 45542, Blatt 81; Martina Krüger: „Kinderfachabteilung Wiesengrund. Die Tötung behinderter Kinder in Wittenau“, in: Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik (Hg.): Totgeschwiegen 1933−1945. Zur Geschichte der Wittenauer Heilstätten; seit 1957 Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik. 2. erweiterte Auflage. Berlin 1989, S. 151−176.
- ↑ Frank Hirschberger: Die Strafverfolgung von NS-Euthanasieverbrechen in der SBZ/DDR. In: Klaus-Dietmar Henke: Tödliche Medizin im Nationalsozialismus: von der Rassenhygiene zum Massenmord. Böhlau Verlag, Köln Weimar 2008, ISBN 3412232068, S. 234.
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