Eskesberg

Eskesberg

f1

Eskesberg
Höhe 245 m
Lage Wuppertal
Gebirge Rheinisches Schiefergebirge
Geographische Lage 51° 15′ 41″ N, 7° 6′ 8″ O51.2614793319447.10209661245Koordinaten: 51° 15′ 41″ N, 7° 6′ 8″ O
Eskesberg (Wuppertal)
Eskesberg

Der Eskesberg ist eine Erhebung im Wuppertaler Stadtgebiet und gehört zu den Wuppertaler Nordhöhen.

Inhaltsverzeichnis

Topologie

Im Osten liegt das Bachtal der Varresbeck, das den Eskesberg vom Falkenberg trennt. In diesem Tal verläuft die Straße In der Beek, die im Süden in die Katernberger Straße übergeht. Hier im Südosten schließt sich die Erhebung des Nützenberges an. In diesem Schnittpunkt der drei Erhebungen, der die Ortsbezeichnung Am Dorp trägt, liegt ein Dolinengebiet. Die Dolinen, die vermehrt ab 1980 entstanden sind,[1] stammen von dem Krötelnfelder Bach, der vom Falkenberg hinab in eine Bachschwinde übergeht und das kalkhaltige Gestein löst. Das Bachtal der Varresbeck schwenkt am Fuß des Eskesbergs nach Westen ab und weitet sich. Hier verläuft die Straße Otto-Hausmann-Ring. Im Westen geht der Eskesberg in die Erhebung Düsselerhöhe über. Zum Norden hin geht die Landschaft ins Niederbergische über, mit den weitläufigen Hügelzügen.

Etymologie

Der Name Eskesberg bezieht sich auf den Hof Eskesberg, der im 16. Jahrhundert im Besitz der Familie Esken war.[1]

Bebauung und Bewirtschaftung

Hof Eskesberg

Der ehemalige Hof Eskesberg gehörte zu den ältesten Bauwerken der Region. Aufgrund der der typischen Bauweise mit dem Südgiebel und den vortragenden Geschossen schätze man in den 1980er sein Alter auf rund 400 Jahre. Nach einem Verzeichnis aus dem Jahr 1644 umfasste der Grundbesitz 104 kölnische Morgen und 90 Ruten, dies entspricht rund 33 Hektar. Ende des 16. Jahrhunderts kam die Familie Esken, eine bekannte Juristenfamilie in der Region, in den Besitz des Hofes. Bevor ihn die Familie Esken bewirtschaftete, war sein Name „Berg“ oder „Dietzberg“. Zunächst war der Hof Teil der kölnischen Herrschaft Elberfeld und später ein Teil des bergischen Amtes Elberfeld. Kirchlich gehörte er zum Pfarrsprengel Sonnborn, hofesrechtlich war er dem Hofesverband Elberfeld zugeordnet.[1]

Der Hof wurde bis in der Mitte der 1970er Jahre bewirtschaftet, auf den umliegenden Wiesen weideten unter anderem Kühe und Schafe. Dann wurde das Umland als Neubaugebiet erschlossen. Die Krummacher Straße, die von der Düsseldorfer Straße (Bundesstraße 7) abzweigt, wurde vom Westen her, nach Osten hin verlängert. Anfang der 1980er Jahre mussten die Gebäude des Hofes einer weiteren Straßenerweiterung weichen. Durch Vermittlung des Wuppertaler Historikers Klaus Goebel ließ der neue Besitzer den Hof abbauen, das schon stark in der Bausubstanz gefährdet war. Das Fachwerkhaus wurde dann unter Verwendung einiger alter Gebäudeteile rund 100 Meter weiter östlich wieder als Waldhotel Eskeshof aufgebaut.[2] Als Baudenkmal wurde es aber entgegen den ursprünglichen Planungen nicht anerkannt, da zu große Veränderungen an der Bausubstanz vorgenommen worden waren.[1]

Kalksteinabbau

Am südlichen Rand wurde noch bis in die 1950er-Jahre Kalkstein abgebaut. Es gab zwei Gruben, der östliche wurde Grube Dorp und die westliche Grube Eskesberg genannt. Der Dorper Kalkstein, mit einer Mächtigkeit zwischen 100 und 250 Metern, ist hellgrau bis hellgraublau und geologisch jünger als der Eskesberger Kalkstein und wird zum Oberdevon gezählt. Die Mächtigkeit des Eskesberger Kalksteins, der zum Mitteldevon gehört, wird auf 250 bis 300 Meter geschätzt, seine Farbe ist Hellgraublau bis Mittelgrau.

Zwischen den beiden Gruben blieb ein Steinsockel stehen, auf dem der Varresbeck gegen Süden floss. Nach der Verrohrung des Baches wurde das Bachbett zugeschüttet. Das Industriedenkmal Kalktrichterofen Wuppertal zeugt heute von der Kalksteinindustrie in dieser Region und stammt als der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein weiterer Kalkofen, der Ringofen Dorp, liegt vergraben und ist als Bodendenkmal geschützt. In den 1920ern wurde in dem Steinbruch Dorp der sog. Elberfelder Marmor gefunden, was in der Presse zu Schlagzeilen führte.

In dem Steinbruch Eskesberg wurde der Eulenkopf gefunden, der nun der Namensgeber des Wanderwegs Eulenkopfweg ist. Der Eulenkopf (Stringocephalus burtini) ist ein Leitfossil des Mitteldevons.

Deponie

Der Steinbruch Dorp wurde in den 1940ern stillgelegt, die Produktion in der Eskesberger Grube wurde 1956 eingestellt. 1957 wurde das Gelände von der Stadt Wuppertal übernommen. Die Gruben, deren unterste Sohle 60 Meter tief war, füllten sich mit Grundwasser und wurden dann kurze Zeit als Badesee genutzt. Später wurde die Grube als Deponie für Trümmer- und Bauschutt genutzt.

Naturschutzgebiet

Die verfüllten Gruben überließ man sich selbst, mit vorsichtigen Schritten gewann die Natur das Gelände zurück. Dieses Areal mit 8,5371 Hektar ist nun seit 2005 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Einzelnachweise

  1. a b c d Paul Reising: Der Eulenkopfweg. D. Geschichte d. Steine, Pflanzen, Tiere U. Menschen am Nordwestrand d. Stadt Wuppertal 1985, ISBN 3-87294-282-4
  2. Webpräsenz des „Waldhotel Eskeshof“

Siehe auch

Weblinks


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