- Eugen Liebendörfer
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Georg-Eugen Liebendörfer (* 16. Februar 1852 in Leutkirch; † 3. Oktober 1902 in Stuttgart) war der erste deutsche Missionsarzt in Indien und Mitbegründer des Vereins für ärztliche Mission aus dem das Difäm (Deutsches Institut für Ärztliche Mission) hervorging.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Die Familie Liebendörfer lebt seit dem Ende des 30-jährigen Krieges im württembergischen Raum. Eugen Liebendörfer war Sohn des Stationskommandanten der Landjäger in Leutkirch Jakob Friedrich Liebendörfer (gestorben 1880 in Wain) und der Elisabeth geb Lochbiller aus Memmingen (gestorben 1899 in Ravensburg)
Geprägt vom schwäbischen Pietismus ging Eugen Liebendörfer über die Basler Mission als Missionar nach Indien. Er heiratete am 5. November 1878 Emilie Lydia, geborene Layer, die 1856 in Wilhelmsdorf geboren wurde. Die Hochzeit fand in Talatscheri (Malabar) Indien statt . Bis 1846 hatten die Großeltern von Hermann Hesse (Julie und Hermann Gundert) diese Missionsstation geleitet.
Am 7. Juli 1882 erlebte Liebendörfer den Tod von 60 Menschen anlässlich eines Brückeneinsturzes durch das Rammen Fähre gegen einen Brückenpfeiler. Er konnte 20 Menschen aus dem Fluss retten und versorgen. Durch dieses Erlebnis geprägt ging er in die Heimat zurück und studierte in Basel von 1883- 1886 Medizin. Danach war er bis 1896 der erste Missionsarzt in Indien. In Kalikut hat er ein Krankenhaus neu erbaut und eingerichtet. In Kodakal hat er 1893 ein weiteres kleines Krankenhaus eingerichtet und dort indische Ärzte ausgebildet. Schließlich übergab die Regierung ihm die Leitung eines Aussätzigenkrankenhauses .
Wegen eigener Krankheit kehrte er nach Stuttgart zurück. Er verbrachte eine Zeit im Kurhaus Palmenwald in Freudenstadt. Dort hatte er freundschaftlichen und engen Kontakt mit den Eltern von Hermann Hesse . 1898 gründete er zusammen mit dem Unternehmer Paul Lechler den Verein für ärztliche Mission als Hilfsorganisation der Basler Mission. Bis kurz vor seinem Tod war Dr.E.Liebendörfer der 1.Geschäftsführer dieses Vereins. Der Verein für ärztliche Mission bildete die Grundlage für das heute noch bestehende Difäm (Deutsches Institut für Ärztliche Mission) . Dr.E.Liebendörfer wurde nie mehr ganz gesund und starb im Alter von 50 Jahren in Stuttgart.
Literatur
- Kammerer: „Dr.Eugen Liebendörfer, ein Bahnbrecher der deutschen ärztlichen Mission in Indien„, 2.Auflage Stuttgart und Basel 1927
- Ein Diener Christi, Blätter der Erinnerung an Jakob Liebendörfer, Buchhandlung des deutschen Philadelphia Vereins Stuttgart 1919
- Kammerer, Immanuel: Ein treuer Knecht des Herrn. Leben und Wirken des Dr. Eugen Liebendörfer, Stuttgart 1904.[1]
- Familie Layer von Günter Ostermeyer 3. Abdruck Bonn 1984
- 2.Kinderbrief des Missionar Spaich Buchdruckerei Chr.Scheufele Stuttgart
- Hermann Hesse Kindheit und Jugend vor 1900 Suhrkamp Verlag Frankfurt 1.Auflage 1985
- Deutsches Institut für ärztliche Mission in Tübingen (Hrsg.): Die Deutsche Evangelische Ärztliche Mission nach dem Stande des Jahres 1928, Stuttgart 1928.
Weblinks
Einzelnachweise
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