Carl Kuhlmann

Carl Kuhlmann

Carl Kuhlmann (* 25. April 1899 in Bremen; † 18. Juli 1962 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kuhlmann absolvierte zunächst eine Kaufmannslehre. Später schloss er sich einer Zirkustruppe an, für die er zwei Jahre als Manegeschauspieler tätig war.

Danach begann Kuhlmann eine langjährige Karriere als Bühnenschauspieler. Er erhielt Engagements am Schillertheater Altona (1923-28 sowie 1929/30), am Carl-Schultze-Theater in Hamburg (1928/29), am Stadttheater Altona (1930-37), an der Berliner Volksbühne (1937-43), am Berliner Hebbel-Theater (1945-50), am dortigen Schiller- und Schlosspark-Theater (1950-53), am Schauspielhaus Zürich (1953) sowie am Deutschen Schauspielhaus Hamburg (1953-55).

Zu seinen bekannteren Bühneninterpretationen zählen der „Sosias“ in Kleists Amphitryon (Heidelberger Festspiele 1937 sowie siebzehn Jahre später am Dt. Schauspielhaus Hamburg), der „Julius Cäsar“ in Shaws Cäsar und Cleopatra (Volksbühne Berlin 1938/39), der „Demokos“ in GiraudouxDer trojanische Krieg findet nicht statt (Hebbel-Theater Berlin 1947), der „Catonnier“ in Zuckmayers Gesang im Feuerofen (Schiller-Theater Berlin 1951), SchillersWilhelm Tell“ (Dt. Schauspielhaus Hamburg 1954), der „Junker Tobias Rülp“ in Shakespeares Was ihr wollt (Schauspielhaus Zürich 1954) und der „Falstaff“ in Molières Die Schule der Frauen (Zürich 1954).

Daneben spielte er ab 1937 (La Habanera) in zahlreichen Spielfilmproduktionen. Dazu zählen Liebesfilme wie Altes Herz geht auf die Reise, Komödien wie Frauen sind doch bessere Diplomaten, Literaturverfilmungen wie Nora, Dramen wie Stimme des Herzens, aber auch tendenziöse Machwerke wie der antisemitische Propagandafilm Die Rothschilds. Auch nach Kriegsende konnte Kuhlmann seine Karriere fortsetzen. Er spielte in der John-Knittel-Verfilmung Via Mala, dem Agententhriller Epilog und der Komödie Krach im Hinterhaus.

Darüber hinaus arbeitete er als Sprecher für Hörfunk und Synchronisation und lieh seine Stimme u. a. Andrea Bosic (Die Fahrten des Odysseus) und Ralph Richardson (Der unbekannte Feind).

Filmografie

  • 1937: La Habanera
  • 1938: Altes Herz geht auf die Reise
  • 1938: Ein Mädchen geht an Land
  • 1938: Am seidenen Faden
  • 1939: Der Vorhang fällt
  • 1939: Mann für Mann
  • 1940: Die Rothschilds
  • 1940: Die keusche Geliebte
  • 1941: Frauen sind doch bessere Diplomaten
  • 1941: Heimaterde
  • 1942: Stimme des Herzens
  • 1943: Wien 1910
  • 1944: Nora
  • 1945: Leuchtende Schatten
  • 1945: Dr. phil. Doederlein
  • 1945: Die Jahre vergehen
  • 1948: Via Mala
  • 1948: Vor uns liegt das Leben
  • 1949: Tragödie einer Leidenschaft
  • 1949: Krach im Hinterhaus
  • 1950: Epilog
  • 1959: Der Nobelpreis
  • 1961: Unseliger Sommer
  • 1961: Ein wahrer Held
  • 1962: Der rote Hahn

Literatur

  • Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland – Österreich - Schweiz, hrsg. v. Herbert A. Frenzel und Hans Joachim Moser, Berlin 1956, S. 404.

Weblinks


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