Extra-Halfbright-Modus

Extra-Halfbright-Modus

Der Extra-Halfbright-Modus (kurz EHB) ist ein Grafikmodus der Amiga-Computer von Commodore mit Ausnahme der ersten Amiga 1000.[1] Er stellt zusätzlich zu den normalen 32 gleichzeitig darstellbaren Farben des Amiga weitere 32 zur Verfügung, die die halbe Helligkeit der ersten 32 besitzen. Dadurch können 64 Farben mit lediglich 32 Farbregistern dargestellt werden.

Amiga-Farbpalette

Index (Adresse im Register, dezimal) Rot-Anteil (binär) Grün-Anteil (binär) Blau-Anteil (binär) Farbe
0 0000 0000 0000 schwarz
1 1111 1111 0000 gelb
31 0111 1111 0111 grün

Die verfügbaren Farben des Amiga werden in einem speziellen Speicherchip abgelegt. Die Speicherkapazität des Chips reicht für 32 Einträge mit 3×4 Bit pro Farbe. Jede Farbe wird durch einen Rot-, Grün- und Blauanteil (siehe RGB-Farbraum) definiert, wobei für jeden Farbanteil vier Bit zur Verfügung stehen. Jede gespeicherte Farbe besitzt einen Index, d. h. eine logische Adresse, mittels der die Farbe im Speicher angesprochen werden kann. Nebenstehende Beispiel-Tabelle verdeutlicht das logische Schema der so genannten Farbpalette.

Pixeldarstellung

Um einen Pixel am Bildschirm farbig darzustellen, muss das Programm die Adresse der gewünschten Farbe angeben, beispielsweise den Wert "31" für "grün". In Binärdarstellung sind für die Adressierung von 32 Werten 5 Bit erforderlich (25=32).

Farbe Adresse (binär) Adresse (dezimal) Rot-Anteil (binär) Grün-Anteil (binär) Blau-Anteil (binär)
grün 11111 31 0111 1111 0111

Beim Extra-Halfbright-Modus wird für die Adressierung der Farbpalette ein Bit mehr verwendet, also insgesamt 6 Bits. Dadurch wäre theoretisch die Adressierung von 64 Farben (26=64) möglich. Da die Farbpalette jedoch nur 32 Farben enthält, können auch nur Adressen von 0 bis 31 angesprochen werden. Das sechste, höchstwertigste (also ganz links stehende) Bit wird daher nicht für den Zeiger auf die Farbpalette verwendet, sondern fungiert als so genanntes Flag. Ist dieses Bit nicht gesetzt – hat also den Wert 0 – so bilden die übrigen fünf Bit wieder die normale Adresse in der Farbpalette. Gemäß dem oben stehenden Beispiel würde (0)11111 also zur Adresse 11111 für die Farbe grün. Ist das sechste Bit gesetzt (hat also den Wert 1), so bilden die übrigen fünf Bit wieder die Adresse für die Farbpalette. Allerdings werden hier die Bit-Werte der einzelnen Farbanteile um eine Stelle nach rechts verschoben (durch die Hardware im Amiga-Chipsatz, entspricht im Dezimalsystem der Division durch zwei), wodurch sich die dargestellte Farbe ändert. Da die resultierende Farbe etwa die halbe Helligkeit der Basisfarbe hat, spricht man vom Extra-Halfbright-Modus (von englisch half halb und brightness Helligkeit). Gemäß dem Beispiel würde der Adresswert (1)11111 also zur Adresse 11111 der Farbe grün verweisen, die einzelnen Farbanteile würden um eine Stelle nach rechts verschoben, so dass eine neue Farbe entsteht.

Farbe Adresse (binär) Adresse (dezimal) Rot-Anteil (binär) Grün-Anteil (binär) Blau-Anteil (binär)
dunkelgrün (1)11111 31 0011 0111 0011

Einzelnachweise

  1. OLD-COMPUTERS.COM : The Museum

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