- Amiga Workbench
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Die Workbench ist die grafische Benutzungsoberfläche (Desktop) der Amiga-Betriebssysteme.
Inhaltsverzeichnis
Desktop und Betriebssystem
Das Betriebssystem des Amigas (AmigaOS) wurde beim ersten Amiga (dem Amiga 1000) in mehreren Teilen auf Disketten ausgeliefert. Die erste zum Booten benötigte Diskette hieß Kickstart und enthielt den Betriebssystemkern, das DOS und einige Systembibliotheken, die auch schon die notwendigen Grafikanteile umfassten. Die zweite Diskette hieß Workbench, und nach dem Booten mit dieser Diskette stand das System zur Verfügung.
Das ganze Betriebssystem des Amiga passte somit zunächst auf zwei Disketten, die Kickstart-Diskette (auf der 256 KB beschrieben waren) und die Workbench-Diskette mit 880 KB Kapazität.
Spätere Amiga-Modelle (ab den 1987 erschienenen Amiga 500 und Amiga 2000) hatten den Inhalt von Kickstart im ROM, und es musste nur noch die Workbench-Diskette geladen werden. Im Sprachgebrauch der Amiga-Benutzer hat sich die Trennung aber gehalten (das ROM ist Kickstart, alles andere, von einem Datenträger geladene, ist Workbench), obwohl sie inhaltlich nicht ganz zutreffend ist, da sich die Aufteilung der Systemkomponenten zwischen ROM und Festplatte bei späteren Versionen des Betriebssystems beträchtlich verändert hat.
Features
AmigaOS – und somit auch die Workbench – bietet eine grafische Oberfläche in Farbe, mit Multitasking und relativ kurzen Reaktionszeiten z. B. auf Benutzereingaben. Der Teil des AmigaOS zur Realisierung der grafischen Oberfläche heißt Intuition, und damit wird quasi als erste Anwendung der Benutzer-Desktop namens Workbench implementiert. In Intuition werden Elemente wie Icons (bei Amiga eingedeutscht „Piktogramm“), Windows (Fenster) usw. zur Verfügung gestellt. Die Workbench dient wie bei anderen Betriebssystemen der grafischen Version einer Kommandozeile, also der Dateiverwaltung und Programmaufrufen, sowie allgemein der Fensterverwaltung. Das ganze System ist aber auch so flexibel, dass Anwendungen auch ohne Laden der Workbench von den grundlegenden Features wie Fenstern und anderen Grafikelementen Gebrauch machen können.
Die Eingabefelder, Schaltflächen und Klickboxen in Intuition-Fenstern werden beim Amiga Gadgets (eingedeutscht „Symbole“) genannt.
Die fehlende Abschottung der Prozesse unter AmigaOS untereinander („Memory Protection“) ermöglichte eine schnelle Interprozesskommunikation durch einfache Übergabe von Zeigern, ohne Daten zu kopieren, allerdings konnte dadurch jedes Programm bei einem Fehler das gesamte System zum Absturz bringen. Die Geschwindigkeit des OS wurde über die Jahre sogar noch durch diverse Verbesserungen gesteigert – im Kontrast zur Konkurrenz.
AmigaOS, das Betriebssystem des Amiga, ist darüber hinaus modular aufgebaut und besitzt diverse Ähnlichkeiten zu Konzepten, wie sie von UNIX her bekannt sind. Der Amiga besitzt dynamisch nachladbare Geräte-Treiber (Suffix: .device) sowie Shared Libraries (Suffix: .library) und unterstützt viele Konzepte moderner Betriebssysteme (Streams, Pipelining, Signals, Message-Queues, usw.). Auch der von Unix und Linux her bekannte Kommandozeileninterpreter (Shell/CLI) ist dem Amiga nicht fremd.
Das AmigaOS bot bereits seit 1986 eine permanente und dynamische RAM-Disk. Es gab später sogar die Möglichkeit, eine resetfeste RAM-Disk einzubinden, welche bootfähig war und nach einem Neustart mit allen vorher eingeladenen Daten zur Verfügung stand. Durch die RAM-Disk konnten Applikationen enorm beschleunigt werden, da hier die langsamen Zugriffe auf Disketten bzw. Festplatten entfielen.
Versionen
Kickstart und Workbench müssen nicht unbedingt die gleiche Versionsnummer tragen. Gibt man auf der Kommandozeile das Kommando "Version" ein, gibt das System zum Beispiel
Kickstart 40.63, Workbench 40.42
zurück. Das bedeutet, dass auf dieser Maschine OS 3.1 läuft. Genauso gut könnte die Workbench 3.1 jedoch auch mit Kickstart 3.0 betrieben werden. In den meisten Fällen führt ein Mischen der Versionen von Systemkomponenten aber zu unerwünschten Nebeneffekten.
Versionsnummer Kickstart Bemerkung 30 1.0 nur für Amiga 1000 31 1.1 nur für Amiga 1000 (NTSC-Version) 32 1.1 nur für Amiga 1000 (PAL-Version) 33 1.2 für Amiga 1000, 500 und 2000 34 1.3 für Amiga 1000, 500 und 2000 35 ?.? Spezialversion für A2024 Monitor 36 2.0 für den ECS-Chipsatz des Amiga 500 Plus, Amiga 3000 37 2.04 für alle Amigas 37 2.05 für den Amiga 600 38 2.1 für alle Amigas 39 3.0 für alle Amigas 40 3.1 für alle Amigas 41 3.x reserviert für die japanische Version von 3.1 (lokalisiert mit Multi-Byte-Zeichen) 42 3.2 reserviert für Alpha-Versionen von WB 3.2 43 3.x verschiedene Patches 44 3.5 für alle Amigas 45 3.9 für alle Amigas 51 4.0 OS 4 Beta für alle Amigas, nicht veröffentlicht 52 4.0 nur für AmigaOne (PPC) 53 4.1 AmigaOne (PPC), Sam440 ep und flex (PPC) Weblinks
- Details zu den früheren Workbench-Versionen und Bilder
- Details zu fast allen AmigaOS-Versionen inkl. der Workbench und Bildern
PET/CBM: KIM-1 | PET 2001 | CBM 3000 | CBM 4000 | CBM 8000 | MMF 9000 CBM II: CBM 500∗ | CBM 600 | CBM 700 | CBM 900∗
Heimcomputer: VC 10 | VC 20 | C64 (SX, GS♦) | 264-Reihe (C16, C116, Plus/4) | C128 | C65∗
Amiga (Übersicht): 1000 | Sidecar | 500 | 2000 | CDTV♦ | 600 | 3000/T/UX | 1200 | 4000 | CD³²♦
IBM-kompatibel: PC-1 | PC-10 bis PC-60 | x86LT | A1060
Peripherie: Laufwerke: Datasette | VC15xx (VC1540/41, VC1551, VC1570/71, VC1581) | SFD100x (SFD1001, SFD1002) | CBM 2020 bis 8250 | A570 | A590 | A3070
Drucker: MPS-Serie | MPS 801 | MPS 1000 | MPS 1500C | VC1520 | CBM-8000-Serie | CBM 4022
Sonstige Hardware: Zorro-Bus | Uhrenport | WOM | RAM Expansion Unit | Commodore-Maus | Monochrom- und Farb-Monitore | Lautsprecher A10 | Mehrfachbenutzersysteme (MBS)
Historische Hardware: Schreib- und Tischrechenmaschinen | LED-Uhren | 2000K/3000H♦ | ChessmateChips: MOS Technology | VIC | VIC II | TED | VDC | SID | PIA | VIA | TPI | CIA | ACIA | Agnus (Blitter, Copper) | Paula | EHB-Modus | HAM-Modus Chipsätze: OCS | ECS | AGA
Software: Commodore BASIC | Commodore Basic V2 | Kernal | CBM-ASCII (PETSCII) | GEOS | Commodore DOS | AmigaOS | Kickstart | Workbench | ARexx | AmigaGuide | AMIX
∗: nur Prototyp ♦: Spielkonsole
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