- FIVB World Tour
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Die FIVB World Tour ist eine interkontinentale Turnierserie für Beachvolleyballer. Aus einzelnen Turnieren entwickelte sich zu Beginn der 1990er Jahre die Weltserie, die heute aus Grand Slams und Open besteht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das erste Beachvolleyballturnier unter der Schirmherrschaft der FIVB fand 1987 am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro statt. Es ging um insgesamt 22.000 US-Dollar Preisgeld. Die Gewinner der Veranstaltung waren die Amerikaner Sinjin Smith und Randy Stoklos. 1988 konnten Karch Kiraly und Pat Powers, die im Vorjahr ihren Landsleuten im Finale unterlegen waren, das Turnier in der Stadt am Zuckerhut für sich entscheiden. 1989 gab es im Februar das letzte Einzelturnier wiederum in Brasiliens zweitgrößter Stadt; Smith und Stoklos gewannen zum zweiten Mal den Titel. Im Juli des gleichen Jahres entstand die FIVB Beach Volleyball World Series. Das erste von drei Turnieren fand in Jesi statt. Sieger waren erneut Smith und Stoklos, die sich auch den Gesamtsieg der ersten Tour 1989/1990 sichern konnten. 1990/91 gab es bereits vier Turniere; zu Italien, Japan und Brasilien kam Frankreich als Gastgeberland hinzu. 1991/1992 präsentierten sich neue Austragungsorte in Spanien und Australien, die Tour war auf sieben Turniere angewachsen. Im August 1992 gab es zum ersten Mal einen Damenwettbewerb der FIVB. In Almería waren Karolyn Kirby und Nancy Reno erfolgreich.
Bis Anfang 1996 ging eine Toursaison immer über zwei Jahre und endete im Februar oder März. Seitdem werden die FIVB-Toursieger am Ende des Kalenderjahres gekürt, so dass es 1996 zwei Mal diesen Titel gab (den ersten für die Saison 1995/96, die im Februar endete, den zweiten Titel für die Gesamtsieger der Turniere ab März bis Dezember des Jahres). 1997 gab es bereits 20 Veranstaltungen. Dazu gehörte auch die erste offizielle Beachvolleyball-Weltmeisterschaft in Los Angeles, bei der die brasilianischen Olympiasiegerinnen Pires/Silva und ihre Landsleute Pará/Guilherme die Titel gewannen. 2003 wurde die World Series zur Swatch FIVB World Tour, weil der FIVB den Schweizer Uhrenhersteller als Titelsponsor gewann. Der Vertrag wurde 2008 verlängert; die derzeitige Laufzeit endet 2012.
2009 wurden Julius Brink und Jonas Reckermann die ersten deutschen Beachvolleyballweltmeister in Stavanger, die Tour bestand in diesem Jahr aus sechzehn Damen- und vierzehn Herrenwettbewerben einschließlich der Weltmeisterschaften[1].
FIVB Tour Champions
Turniere
Grand Slam
2010 gibt es insgesamt sechs Grand-Slam-Turniere in Rom, Moskau, Stavanger, Gstaad, Klagenfurt und Stare Jabłonki, jeweils für Damen- und Herrenteams. Bei diesen Veranstaltungen beträgt das Preisgeld 300.000 US Dollar und die Gewinner eines Grand Slam erhalten 800 Weltranglistenpunkte. Die 32 für das Hauptfeld qualifizierten Paare absolvieren zunächst eine Vorrunde in acht Gruppen zu je vier Teams eingeteilt. Nach der Gruppenphase wird im K.-o.-System weitergespielt. Die Gruppenersten qualifizieren sich direkt fürs Achtelfinale, wo sie auf die Sieger der Paarungen zwischen den Gruppenzweiten und -dritten treffen. Nach dem Halbfinale werden sowohl der Titel als auch der dritte Platz ausgespielt.
Open
Im Jahr 2010 finden die Open-Turniere für Damen und Herren statt in Brasília, Shanghai, Marseille, Kristiansand, Åland, Den Haag. Reine Herren-Turniere gibt es in Mysłowice und Prag. Die Damen spielen außerdem in Seoul, Sanya und Phuket. Bei den Open gibt es 190.000 Dollar Preisgeld und das Siegerteam erhält 600 Weltranglistenpunkte. Gespielt wird im Double knock out bis zum Halbfinale. Der weitere Ablauf ist identisch mit dem Grand Slam.[2]
Reglement
Main Draw
Am Hauptwettbewerb eines FIVB-Turniers nehmen 32 Paare teil. 22 Paare qualifizieren sich über die Setzliste direkt. Dazu werden die besten vier Ergebnisse aus den letzten fünf FIVB-Turnieren addiert, an denen die Spieler teilgenommen haben. Zusätzlich vergibt die FIVB in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter zwei Wildcards an förderungswürdige Teams. Die restlichen acht Teams werden durch eine Qualifikation ermittelt. Unter den 24 Paaren, die direkt für das Hauptfeld startberechtigt sind, dürfen sich nur drei Teams pro Nation befinden.
Pool System
Beim Grand Slam gibt es zu Anfang des Hauptturniers acht Gruppen mit je vier Paaren. Jedes Team spielt gegen jedes andere Team im eigenen Pool, sodass es insgesamt sechs Spiele gibt. Jeder Sieger eines Spiels erhält zwei Punkte, der Verlierer einen Punkt, auch wenn er aus Verletzungsgründen aufgibt oder nicht antreten kann. Ein Paar, das aus anderen Gründen nicht antritt, erhält keinen Punkt. Im Falle einer verletzungsbedingten Absage eines Teams schaut die Punkteverteilung folgendermaßen aus: Der Sieger erhält zwei Punkte, 2:0 Sätze 0:0 Ballpunkte für jeden Satz. Die absagende Mannschaft erhält einen Punkt, 0:2 Sätze und 0:21 Ballpunkte für jeden Satz. Im Falle einer Aufgabe gilt die gleiche Regelung mit dem Unterschied, dass die bisher erzielten Ballpunkte und Sätze zählen. Ein Beispiel: Team A führt 21:17, 4:3, als Team B verletzungsbedingt aufgeben muss. Team A erhält 2 Punkte, 2:0 Sätze und 21:17, 4:3 Ballpunkte. Team B erhält einen Punkt, 0:2 Sätze und 17:21, 3:21 Ballpunkte.
Für das Weiterkommen gibt es besondere Regularien. Die Gruppenersten, -Zweiten und -Dritten qualifizieren sich für das weitere Turnier, die Gruppenvierten scheiden aus. Haben zwei Teams die gleiche Anzahl an Punkten, entscheidet der direkte Vergleich über die bessere Platzierung. Sind drei Teams punktgleich, wird zunächst das bestplazierte Team nach folgenden Kriterien ermittelt: 1. Bester Ballpunktequotient aus den Begegnungen der drei punktgleichen Teams 2. bei Gleichheit bester Ballpunktequotient aus den Begegnungen aller Paare im Pool 3. bei erneuter Gleichheit wird das höchstplatzierte Team der Setzliste an die erste Stelle der drei punktgleichen Teams gesetzt. Bei den beiden übrig gebliebenen Teams entscheidet der direkte Vergleich über die bessere Platzierung[3].
Qualifikation
Bis zu 64 Teams in drei Runden bei den Open und bis zu 32 Teams in zwei Runden bei den Grand-Slam-Turnieren ermitteln die restlichen Teilnehmer am Hauptwettbewerb. Da dort nur vier Paare pro Nation teilnahmeberechtigt (einzige Ausnahme: das Gastgeberland hat das Recht, bis zu sechs Paare im Hauptwettbewerb antreten zu lassen), dürfen an der Qualifikation nur vier (beim Gastgeber sechs) minus die Anzahl der schon für das Main Draw qualifizierten Teams teilnehmen. Falls sich mehr Teams eines Landes für ein Turnier angemeldet haben, wird eine weitere Qualifikation vorgeschaltet, die sogenannte Country Quota.
Country Quota
In der Country Quota spielen mehrere Teams einer Nation die Anzahl der Teilnehmer aus, die an der Qualifikation teilnehmen dürfen. Zum Beispiel waren beim Grand Slam in Gstaad 2010 zwei deutsche Damenteams für das Hauptfeld gesetzt, vier weitere hatten für die Teilnahme gemeldet. Da nur zwei Teams für die Hauptqualifikation zugelassen werden konnten, mussten die vier weiteren Teams in der Country Quota im einfachen K.O. System zwei Sieger ausspielen, um nicht mehr als insgesamt vier deutsche Teilnehmer am Hauptwettbewerb möglich zu machen. Hätte der gleiche Grand Slam in Berlin stattgefunden, hätten alle vier weiteren Teams an der Qualifikation teilnehmen dürfen, da für das Gastgeberland bis zu sechs Paare am Hauptwettbewerb teilnehmen können.[4]
Weblinks
Commons: FIVB World Tour – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- offizielle Homepage der FIVB (englisch)
- Informationen des DVV
- World Tour Infos bei beach-volleyball.de
Einzelnachweise
- ↑ http://www.fivb.org/TheGame/BeachVolleyball_Origins.htm?sm=13#2009
- ↑ http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Competitions/WorldTour/2010/?sm=15
- ↑ http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Competitions/WorldTour/2010/Handbook_PDF/2010/BVB-hb2010-ch09-pdf05.pdf
- ↑ http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:jj_jotZ9EA4J:www.beachvolleyball.at/index.php%3Fpage%3Dfaq%26sub%3Dfaq+country+quota+4+teams&cd=5&hl=de&ct=clnk&gl=de
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