- Jesi
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Jesi Staat: Italien Region: Marken Provinz: Ancona (AN) Koordinaten: 43° 31′ N, 13° 14′ O43.51666666666713.23333333333397Koordinaten: 43° 31′ 0″ N, 13° 14′ 0″ O Höhe: 97 m s.l.m. Fläche: 107 km² Einwohner: 40.635 (31. Dez. 2010)[1] Bevölkerungsdichte: 380 Einw./km² Postleitzahl: 60035 Vorwahl: 0731 ISTAT-Nummer: 042021 Demonym: Jesini Schutzpatron: San Settimio Website: www.comune.jesi.an.it Jesi ist eine Stadt mit 40.635 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) in der Provinz Ancona, Region Marken in Mittelitalien in der Nähe der Hafenstadt Ancona am Fluss Esino.
Jesi war lange Zeit das Zentrum eines kleinen Stadtstaates.
Auf der anderen Seite des Esino wächst der bekannte Weißwein Verdicchio dei Castelli di Jesi.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Daten
Die Nachbargemeinden sind: Agugliano, Camerata Picena, Castelbellino, Chiaravalle, Cingoli (MC), Filottrano, Maiolati Spontini, Monsano, Monte Roberto, Monte San Vito, Polverigi, San Marcello, San Paolo di Jesi, Santa Maria Nuova und Staffolo.
Geschichte
Jesi wurde vom Volk der Umbrer gegründet und später von den Etruskern erobert. Nach der Schlacht von Sentino gewannen die Römer 295 v. Chr. die Oberhoheit über Ort und Region. Seinerzeit hieß die Gemeinde Aesis. Nach dem Ende des Weströmischen Reiches gehörte Jesi anfangs zum Oströmischen Reich. 756 wurde Jesi zusammen mit anderen Städten der Kirche vermacht, ein Status der im Jahre 800 bei der Krönung von Karl dem Großen wieder rückgängig gemacht wurde. Ab sofort gehörte Jesi zur neugeschaffenen Grafschaft Marche. 999 übertrug Kaiser Otto III. Jesi wieder an die Kirche. In dieser Zeit begann sich die feudale Struktur des Ortes herauszubilden. Im Laufe des 11. Jahrhunderts wurde der Ort neu befestigt. In diese Zeit fällt auch der Bau der Kathedrale, des Palastes der Stadtverwaltung und die Niederschrift der Verfassung des Orts.
1194 wurde der zukünftige Kaiser Friedrich II. in Jesi geboren, der dem Ort in der Folge den Rang einer Reichsstadt verlieh. In der Folge blieb das Schicksal von Jesi eng verbunden mit dem der Staufer, speziell mit Friedrichs Söhnen Enzio und Manfred. Nach dem Ende der Staufer wurde das Geschick des Ortes beeinflusst von den Familien Malatesta, Braccio da Montone und Sforza, bis schließlich 1447 Francesco Sforza Jesi an den Papst verkaufte. In dieser wechselvollen Zeit erlebte Jesi einen allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang.
Der Maler Lorenzo Lotto steht unter anderen für die Wiederbelebung der Stadt. Er schuf in Jesi für mehrere Kirchen bedeutende Kunstwerke. 1472 wurde in Jesi eine der ersten Ausgaben der Göttlichen Komödie gedruckt, und auch der Ausbau der Stadt nahm zu dieser Zeit einen Aufschwung. Ab etwa 1500 übernahmen örtliche Grundbesitzer die Regierung des Ortes, ein Zustand, der bis Ende des 18. Jahrhunderts anhielt - bis 1797 die Truppen Napoleons diesen Zustand beendeten. Ebenfalls im 18. Jahrhundert wurden zwei weiter bedeutende Söhne der Stadt geboren, die Musiker Giovanni Battista Pergolesi und Gaspare Spontini. Nach 1808 wurde Jesi einer der Hauptorte des Bezirks Metauro.
1815, nach dem Ende der Napoleonischen Kriege, entwickelte sich in Jesi ein nicht-kirchliches, bürgerliches Gemeinwesen. In dieser Zeit begann auch die Industrialisierung. Der Beginn der Bewegung zur Schaffung einer italienischen Nation fand auch in Jesi Widerhall. Der aus Jesi stammende Marchese Antonio Colocci wurde 1849 für die Provinz Ancona in die konstituierende Versammlung der Römischen Republik gewählt - und nach der Einheit, 1860, zum italienischen Senator. Im selben Jahr vertrieben italienische Truppen die letzten Einheiten des Papstes aus Jesi; seither gehört die Stadt zu Italien.
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister der Stadt ist Fabiano Belchecci.
Städtepartnerschaft
Jesi ist aufgrund seiner staufischen Geschichte mit Waiblingen in Baden-Württemberg und über diese mit deren französischen Partnerstadt Mayenne in Frankreich verbunden.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich II. (1194–1250), römisch-deutscher Kaiser
- Baccio Pontelli (ca. 1450–1492), Architekt
- Giovanni Battista Pergolesi (1710–1736), Komponist
- Bernardino Honorati (1724–1807), Kardinal der katholischen Kirche
- Gaspare Bernardo Pianetti (1780–1862), Kardinal der katholischen Kirche
- Giuseppe Balducci (1796–1845), Komponist
- Rafael Sabatini (1875–1950), Schriftsteller
- Corrado Olmi (* 1926), Schauspieler
- Valeria Moriconi (1931–2005), Schauspielerin
- Roberto Mancini (* 1964), Fußballspieler und -trainer
- Giancarlo Falappa (* 1964), Motorradrennfahrer
- Giovanna Trillini (* 1970), Florett-Fechterin
- Valentina Vezzali (* 1974), Florett-Fechterin
- Michele Scarponi (* 1979), Radrennfahrer
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Lorenzo Lotto (1480–1557), Maler
- Gaspare Spontini (1774–1851), Komponist und Dirigent
Weblinks
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Commons: Jesi – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
- Webseite der Stadt Jesi
Einzelnachweise
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
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