Kristiansand

Kristiansand
Wappen Karte
Wappen der Kommune Kristiansand
Kristiansand (Norwegen)
Kristiansand
Kristiansand
Basisdaten
Kommunennummer: 1001 (auf Statistik Norwegen)
Provinz (fylke): Vest-Agder
Verwaltungssitz: Kristiansand
Koordinaten: 58° 10′ N, 8° 0′ O58.178.0061111111111Koordinaten: 58° 10′ N, 8° 0′ O
Fläche: 277 km²
Einwohner:

82.469 (1. Jan. 2011)[1]

Bevölkerungsdichte: 298 Einwohner je km²
Sprachform: Bokmål
Webpräsenz:
Politik
Bürgermeister: Per Sigurd Sørensen (H) (2007)
Lage in der Provinz Vest-Agder
Lage der Kommune in der Provinz Vest-Agder

Kristiansand [kristianˈsan] (früher Christianssand) ist eine Kommune in dem Fylke Vest-Agder und die sechstgrößte Stadt Norwegens mit 82.469 (Stand: 1. Januar 2011). Kristiansand ist die Hauptstadt des sogenannten „Südland“ (Sørlandet). Um Verwechslungen mit der norwegischen Stadt Kristiansund im Fylke Møre og Romsdal zu vermeiden, wurde früher im norwegischen oft ein S an den Namen (Kristiansand S) angehängt. Mit den Postleitzahlen jedoch unterbleibt diese Regelung zunehmend.

Kristiansand
Klimadiagramm (Erklärung)
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Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: WMO
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kristiansand
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Max. Temperatur (°C) 1,3 1,9 4,4 8,9 14,3 18,6 20,1 19,3 15,6 11,4 6,2 3,0 Ø 10,4
Min. Temperatur (°C) -4,8 -5,1 -2,2 0,7 5,6 9,4 11,1 10,4 7,8 4,7 0,2 -3,4 Ø 2,9
Niederschlag (mm) 121 80 87 59 86 75 88 118 141 164 164 116 Σ 1.299
Regentage (d) 19 15 16 12 14 12 13 17 18 19 20 19 Σ 194
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Quelle: WMO

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Gründung von Christianssand erfolgte im Jahr 1641 durch den dänisch-norwegischen König Christian IV, dessen Ziel es war, einen neuen Handelsmittelpunkt an der südnorwegischen Küste zu schaffen. Die Stadt wurde auf einer ebenen sandigen Landzunge an der Mündung des Otra in die Kristiansandbucht des Skagerrak angelegt. Den Plan hierzu entwarf der Däne Hans Jakobsson Schørt nach mitteleuropäischen Vorbildern des absolutistisch-merkantilistischen Städetideals. Der etwa 1 km² große Stadtkern hat wegen seiner quadratischen Anordnung der Straßen den Namen Kvadraturen. Kernstück der Anlage war der große Marktplatz inmitten der Quadratur, der heute stark verkleinert ist. Im Nordosten des Stadtkernes Kvadraturen befinden sich die baulich ältesten Gebäude. Dieser Teil wird Posebyen genannt.

Bereits wenige Jahre nach der Gründung der Stadt wurden die erste Kirche sowie die erste Lateinschule in der Nähe des Marktplatzes errichtet. Im Jahr 1650 wurde das erste Postamt eröffnet. Um 1780 wurde die erste Zeitung, die Christianssandske Ugeblade gegründet, im gleichen Zeitraum begann der kulturelle Aufschwung der Stadt. Im Jahr 1896 wurde mit der Setesdalsbahn ein Bahnanschluss geschaffen.

Die Festungsbauwerke, welche an den den Hafen schützenden Inseln angelegt worden sind, verloren bereits im 19. Jahrhundert ihre Bedeutung, ebenso die etwa 7 km entfernt liegenden Festungen Fredriksholm und Christiansø (ursprünglich Flekkerhus genannt).

Die Altstadt mit ihren Steinhäusern bietet ein für Norwegen untypisches Stadtbild. Nach einer großen Feuersbrunst 1892 brannten viele der historischen Gebäude ab, sodass man beim Wiederaufbau Holzhäuser verbot.

Stadtansichten

Wirtschaft/Industrie

Bereits im 19. Jahrhundert war die Ausbesserung vorbeisegelnder, vom Sturm beschädigter Segelschiffe ein bedeutender Wirtschaftszweig in Kristiansand. Es bestand eine „mechanische Werkstatt“. Da die Stadt über einen vortrefflichen, leicht zugänglichen Hafen verfügt, wurde dieser von den vorbeisegelnden Schiffen bei Stürmen aufgesucht. Außerdem legten in diesem die von Christiania (Oslo) nach Bergen, Hull, London, Hamburg, Rotterdam und die von Trondheim nach Hamburg, Kopenhagen und Stettin gehenden Dampfschiffe an. Die Hafenplätze waren vor allem auf den Holzexport aus den Agder-Provinzen in die Niederlande ausgerichtet.

Hier liegen die Wurzeln für einige der bedeutenden Unternehmen Kristiansands in der heutigen Zeit. Die bedeutenden maritimen Traditionen haben die Ingenieure und Arbeiter wie z. B. von National Oilwell Varco (ehemals Hydralift) und Aker Kværner MH (ehemals Maritime Hydraulics) zu Marktführern auf dem Weltmarkt im Bereich der Offshore-Öl- und Gasförderung gemacht. Sie spielen eine bedeutende Rolle im heutigen Wirtschaftsleben von Kristiansand. Des Weiteren befindet sich im südlichen Stadtteil Vågsbygd ein bedeutendes Werk des Elkem-Konzernes, in welchem Anodenmasse für Elektrohochöfen produziert wird. Falconbridge, ein kanadischer Zweig des gleichnamigen Konzerns, ist ein weiteres für Kristiansand wirtschaftlich wichtiges Unternehmen, welches kupferbasierte Chemikalien herstellt.

Ein weiterer bedeutender Wirtschaftszweig ist die Fischereiindustrie.

In der Nähe von Kristiansand befindet sich die Stromrichterstation der HGÜ Cross-Skagerrak.

Kultur

  • Sørlandets Kunstmuseum
  • Night Gallery (experimentelle open-air video art)
  • Agder Teater
  • Kristiansand Symfoniforkester

Tourismus

Im Sommer ist Kristiansand einer der beliebtesten Ferienorte Norwegens. Die Kombination von Sonne, Stränden und Freizeitvergnügen wie Quartfestival und der Kristiansand Dyrepark, ein Tier- und Freizeitpark, machen Kristiansand zu einer attraktiven Touristenstadt.

Hochschule/Bildung

Die Universität in Agder (Universitet i Agder) ist mit 8000 Studenten und 870 Angestellten eine der größten Universitäten in Norwegen. Es werden 140 Kurse in 7 Fakultäten angeboten. Die Hochschule ist sehr stark international ausgerichtet; es bestehen zahlreiche Partnerschaften mit Universitäten und Hochschulen auf der ganzen Welt. Folgende Fachrichtungen sind vertreten:

  • Fakultät für Gesundheit und Sport
  • Fakultät der Künste
  • School of Management
  • Fakultät für Ingenieurs- und Naturwissenschaften
  • Humanistische Fakultät
  • Fakultät für Mathematik und Wissenschaften
  • Fakultät für Bildung

Verkehr

Kristiansand ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Süden Norwegens.

Fernstraßen

Die Europastraße E 18 (Rijksvej Rv 91) von Oslo endet in Kristiansand. Sie ist nicht durchgängig mit getrennten Fahrbahnen vierspurig ausgebaut. Bei Kristiansand überquert die E 18 den Topdalsfjorden mit der 1956 erbauten Varoddbrua (Varodd-Brücke), die mit einer Spannweite von 337 Metern zu den weltweit 100 größten Brücken mit großer Spannweite gehört.

Eisenbahn

Eisenbahnverbindungen bestehen mit der Sørlandsbahn nach Oslo und Stavanger.

Fernbusverbindungen

Gegenüber dem Hauptbahnhof befindet sich der zentrale Busbahnhof mit täglichen Busverbindungen in viele Städte Norwegens. U.a. bieten die Firmen Sørlandsekspressen und Konkurrenten täglich mehrere Fahrten nach Oslo mit mehreren Stopps entlang der Route an, darunter Porsgrunn und Larvik.

Fährverbindungen

Eine der bedeutendsten Fährverbindungen Südnorwegens verbindet Kristiansand mit Hirtshals in Dänemark. Die Color Line Reederei setzt auf dieser Strecke das Fährschiff SuperSpeed 1 ein, welche die M/S Christian IV und die Schnellfähre F/F Silvia Ana ersetzt.

Fjord Line verkehrt ebenfalls zwischen Hirtshals und Kristiansand, allerdings nur in den Sommermonaten: von April bis September. Die Katamaranfähre "Fjord Line Express" ist mit nur 2 Stunden und 15 Minuten die schnellste Fährverbindung nach Norwegen überhaupt.

Flugverkehr

Nationale und internationale Flugverbindungen werden über den Flughafen Kristiansand in Kjevik abgewickelt. Flugverbindungen bestehen mit Oslo, Stavanger, Bergen, Kopenhagen und Amsterdam.

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

  • Thilo Schoder, Architekt aus Gera, wanderte 1932 nach Kristiansand aus, wo er bis zu seinem Tod 1979 arbeitete.
  • Kirsten Flagstad, norwegische Opernsängerin, lebte seit ihrer Heirat 1930 vor allem in den Sommermonaten in der Heimatstadt ihres Mannes, der in der örtlichen Holzindustrie tätig war.

Zeitungen

Sport

Kristiansand ist Austragungsort der Beach-Volleyball-Europameisterschaften 2011.

Weblinks

 Commons: Kristiansand – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistics Norway – Berekna folkemengd 1. januar 2011 og berekna folketilvekst i 2010. Fylke og kommunar

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