Feldkirchen (Neuburg an der Donau)

Feldkirchen (Neuburg an der Donau)

Feldkirchen
Koordinaten: 48° 43′ N, 11° 11′ O48.720292311.1775408Koordinaten: 48° 43′ 13″ N, 11° 10′ 39″ O
Fläche: 9,41dep1
Einwohner: 855 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1978
Postleitzahl: 86633
Vorwahl: 08431

Feldkirchen ist ein Stadtteil der großen Kreisstadt Neuburg an der Donau im Regierungsbezirk Oberbayern. Einst bildete der Ort mit den Nachbardörfern eine Gemeinde. Zum 1. Januar 1978 wurde Feldkirchen im Zuge der Gebietsreform ein Stadtteil der Kreisstadt. Franz Felbermeir war der letzte Bürgermeister der Gemeinde Feldkirchen. Zum 31. Dezember 2008 zählte der Ort 855 Einwohner.

Zur Gemarkung Feldkirchen gehören folgende fünf Ortsteile:

Geschichte

Die St. Wendelinskapelle

Über Feldkirchen, den Namen und die Entstehung herrscht ein großes Rätselraten. Nicht einmal die Experten konnten ergründen, woher der Name kommt, denn es gibt zwar ein Feld oder die Felder, aber eine Kirche suchen wir vergebens. Was wird finden, ist eine Kapelle, die in Privatbesitz liegt. Einst führte die Römerstraße an Feldkirchen vorbei. Urnengräber und Funde von Bronzeschmuck sowie Bronzeteile lassen darauf schließen, dass hier schon im 12. bis 9. Jahrhundert Menschen hausten oder siedelten.

Rätsel geben auch die einstigen Widdumsgüter auf, nach dem Feldkirchen nie eine eigene Pfarrei war, sondern stets zu Sankt Peter eingegliedert war. Es steht der Verdacht nahe, dass diese Widdumsgüter dem Bischof von Augsburg gehört haben. Im Jahre 1343 wird Feldkirchen im Pappenheimer Urbar namentlich erwähnt. Um 1790 zählt der Ort 29 Anwesen, im Jahre 1905 wurden in Feldkirchen 23 Anwesen mit 170 Katholiken und vier Altkatholiken registriert.

Heute ist trotz der Eingliederung nach Neuburg der Stadtteil Feldkirchen ein markanter Ortsteil in der Bevölkerung geblieben, auch ein Teil des Gewerbes hat sich in diesem Flurbereich niedergelassen.

Wer von der Kernstadt nach Feldkirchen will, muss eine Bahnunterführung durchfahren. Ursprünglich führte die jetzige Bahnhofsstraße über das Gelände des heutigen Bahnhofs von Neuburg direkt nach Feldkirchen. Mit dem Eisenbahnbau musste die Zufahrtsstraße verändert werden. Die Feldkirchner wollten einen Fußgängerweg über die Bahnhofsgleise, doch dies wurde nicht bewilligt.

Die St. Wendelinskapelle

Der Altar der Wendelinskapelle
Das Deckengemälde mit St. Wendelin

Ganz unscheinbar steht der kleine Sakralbau versteckt hinter Gebäuden im Schatten von Bäumen. Nur die Bezeichnung „Kapellenweg" bringt den Besucher dorthin. Diese Kapelle ist heute in Kleinod für die Ortsbewohner.

Stifter dieser Kapelle sind Jakob Appel und dessen Vater Georg Wastlbauer, die damit ein Gelübde einlösten. Das Schreckgespenst „Pest" grassierte damals in dieser Gegend und die beiden gelobten, eine Kapelle zu erbauen, wenn sie davon verschont bleiben. Ihr Versprechen wurde erhört, sie blieben verschont. Aus Dankbarkeit erbauten sie eine St. Wendelinskapelle, die am 20. Oktober 1756 durch den Stiftsdekan Lindendorn von St. Peter feierlich eingeweiht wurde. Sein alter Mesner ministrierte dabei. Der Weihetag war genau das Patrozinium.

Die Kapelle beinhaltet alles, was für einen Sakralbau notwendig ist. Der Altar ist mit einem Bild von St. Wendelin bestückt, aber auch der Kreuzweg und das „Ewige Licht" ist vorhanden. Das Deckengemälde beinhaltet St. Wendelin als Patron der Tiere. Eine Holztafel mit der Aufschrift: „Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, 20. Oktober 1756, ist die Gedenkschrift.

In dieser Kapelle wird zugleich an die Gefallenen der beiden letzte Weltkriege des Ortes Feldkirchen erinnert. Ein Glöcklein ruft auch heute noch die Gläubigen zum Gebet. Einst gab es hier fünf gestiftete Heilige Messen. Geistliche von der zuständigen Pfarrei St. Peter in Neuburg zelebrieren mehrmals im Jahr immer noch einen Gottesdienst.

Literatur

  • Historischer Atlas von Bayer. (Neuburg/Donau), Kommission für Bayerische Landesgeschichte München 2004, Markus Nadler, ISBN 3-7696-6852-9.
  • Ludwig Wagner: Zeitreise durch Neuburg und die Stadtteile. Seite 108 - 110, Pro Business, Berlin 2006, ISBN 3-939533-78-5.
  • Pfründestatistik der Diözese Augsburg, Jakob Hopp 1906, Landkapitel Neuburg

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