- Ferdinand Wilhelm Franz Bolstern von Boltenstern
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Ferdinand Wilhelm Franz Bolstern von Boltenstern (* 23. Februar 1786 in Magdeburg; † 3. Januar 1814 vor Mülheim am Rhein) war ein preußischer Offizier, der bei Kämpfen um Köln während der Befreiungskriege fiel. In Köln ist eine Straße nach ihm benannt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Boltenstern stammte aus dem pommersch/schwedischen Adelsgeschlecht der Boltenstern. Sein Vater diente als Major in Magdeburg. Auch der Sohn trat bereits 1798 als Junker ins Regiment des Prinzen Louis Ferdinand in Magdeburg ein. Dort erhielt er auf Kosten des Kommandeurs neben seiner militärischen Ausbildung auch Unterricht in Orthographie, Mathematik und militärischem Planzeichnen. Am 8. März 1810 heiratete er Beate von Schlichting.[1]
Befreiungskriege
In den Befreiungskriegen war Major Boltenstern 1813 Mitbegründer des Freiwilligen Landsturms Banner des Siebengebirges. Ab Dezember 1813 lag er mit einer Kompanie des Garde-Jäger-Bataillons am rechten Rheinufer zwischen Sieg und Mülheim. Als Blücher in der Neujahrsnacht bei Kaub über den Rhein setzte, versuchten auch Boltensterns Truppen, das linke Ufer zu gewinnen. Seine Reiterei, zwanzig russische Dragoner, und seine etwa 150 bergischen Rekruten konnten so am 3. Januar eine französische Schanze vor Köln-Riehl erobern, die Reiterei kam sogar bis zur Eigelsteintorburg, mussten aber bei der Übermacht der sich noch in Köln befindlichen französischen Truppen wieder über den Rhein zurückweichen. Bei Gefechten vor Mülheim wurde Boltenstern durch Gewehrkugeln tödlich verletzt.[2] Auch der Landsturm vom Siebengebirge versuchte unter dem Adjutanten Franz Bernhard de Claer[3] und dem Befehlshaber des Vorpostens auf der Insel Nonnenwerth, dem Steinhauermeister Johann Joseph Genger, das linke Ufer zu gewinnen. Dieser kam dabei ums Leben.[4]
Die Franzosen rückten schließlich am 14. Januar 1814 aus Köln ab.
Ehrungen
Für Boltenstern, Genger und den Landsturm wurde bereits 1814 auf dem Plateau des Drachenfelses ein erstes Denkmal eingeweiht, das, baufällig geworden, 1857 durch ein von Wilhelm von Hohenzollern gestiftetes Denkmal für den Landsturm ersetzt wurde, auf dem die Namen fehlten. Beim 100-jährigen Gedenken an die Befreiung wurde auf dem Plateau eine Kopie des Denkmals mit den beiden Namen errichtet.[5] Am Fuße des Siebengebirges, im Zentrum von Königswinter, erhielt nach Boltenstern ein Platz, eingerahmt von den nach Genger und de Claer benannten Straßen, seinen Namen.
In Köln, nahe der Riehler Schanze, wurde eine Straße nach ihm benannt.
Einzelnachweise
- ↑ Thüringisches Staatsarchiv Rudolstadt: Ausgewählte Bestandsgeschichten und Bestandsinhalte. S. 371. (Zugriff September 2010)
- ↑ Ulrich S. Soenius: Boltenstern. In: Kölner Personenlexikon. S. 72.
- ↑ SN 29 Familienarchiv von Claer. auf: archive.nrw.de (Zugriff Sept. 2010)
- ↑ Heimatverein Siebengebirge e.V. Königswinter: Die Geschichte des Siebengebirgsraumes im Überblick. (Zugriff Sept. 2010)
- ↑ Denkmäler auf dem Drachenfels. (Zugriff September 2010)
Literatur
- Hann von Weyhern: Major Bolstern von Boltenstern. Ein kurzes aber ehrenvolles Soldatenleben, militärisches Zeitbild aus den Jahren 1798 bis 1814 nach Briefen, Tagebüchern und Akten von seinem Enkel. Mittler und Sohn, Berlin 1900.
- Maria Siepen: Aus den letzten Tagen des Majors von Boltenstern. In: Heimatverein Siebengebirge (Hrsg.): Echo des Siebengebirges. Königswinter 1929.
- Ulrich S. Soenius, Jürgen Wilhelm (Hrsg.): Kölner Personen-Lexikon. Greven, Köln 2007, ISBN 978-3-7743-0400-0.
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