- Fischerkirche (Rust)
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Die Fischerkirche in der Statutarstadt Rust in Burgenland ist eine ehemalige römisch-katholische Wehrkirche und war dem hl. Pankratius und hl. Ägidius geweiht. Das ehemalige Gotteshaus dient heute fast ausschließlich musealen und kulturellen Zwecken.[1] Sie befindet sich auf einer leichten Anhöhe im südwestlich Teil der Altstadt. Das Bauwerk ist von einem Kirchenhof, der früher ein Friedhof war, und einer Wehrmauer umgeben.[2]
Die Bezeichnung „Fischerkirche“ kam erst Mitte des 20. Jahrhunderts auf und lässt sich auf eine Sage zurückführen.[3]
In den 1950er Jahren wurden bei Restaurierungsarbeiten im Pankratiuschor und in der Marienkapelle Fresken aus dem Ende des 13. und Anfang des 16. Jahrhunderts freigelegt.[4]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Auf den Resten eines römischen Wachturmes entstand im 12. Jahrhundert eine romanische Kleinkirche im Ausmaß von sechs mal elf Meter.[1] Der nördliche Teil der Westmauer, der Westteil der Nordmauer und die Fundamente einer Apsis sind die Reste, die von diesem ursprünglichen Kirchenbau noch vorhanden sind. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhundert wurde südlich der romanischen Apsis die Marienkapelle mit Gruft als eigenständiger Teil angebaut; gestiftet von der Königin Maria von Ungarn. Um 1400 erfolgte eine Erweiterung der Kirche in östliche Richtung, indem die romanische Apsis abgetragen und ein gotischer Chor mit Kreuzrippengewölbe angebaut wurde. Um 1515 wurde die Südmauer der ursprünglichen Kirche abgetragen und unter Einbeziehung der Marienkapelle der Kirchenbau erweitert. 1563 wurde nordseitig eine Sakristei angebaut und 1570 ein Orgelempore eingezogen.
Der gotische Kirchenturm wurde bei der Ersten Türkenbelagerung 1529 zerstört, 1575 wieder aufgebaut und 1719 umgebaut; 1879 stürzte er ein und wurde nicht wieder aufgebaut.
Einrichtung
Der Hochaltar im Pankratiuschor ist eine frühbarocke zweigeschossige Rahmenarchitektur mit seitlich angesetzten Ranken und mit 1642 bezeichnet. Das Altarbild zeigt die Kreuzigung mit Maria, Magdalena und Johannes und das Aufsatzbild die Auferstehung Christus. Die beiden Seitenfiguren stellen die hl. Pankratius und Ägidius dar.
Der Dreiheiligenaltar, ein Seitenaltar im Pankratiuschor, ist ein spätgotischer Figurenschrein.
In der Marienkapelle befindet sich auf der Altarmensa eine steinerne Pieta, die 1962 hierher versetzt wurde und aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts stammt. Weiters eine gotische Marienfigur in polychromer Ausführung aus der Mitte des 15. Jahrhunderts auf einer toskanischen Säule.
In der Kirche befindet sich eine Orgel aus dem Jahr 1705, die die älteste bespielbare Orgel Burgenlands ist. [3]
Literatur
- Bundesdenkmalamt (Hg.): Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Burgenland. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1980, Seite 259f, ISBN 3-7031-0493-7
Weblinks
Commons: Fischerkirche – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ a b Wehrkirche Fischerkirche auf Burgenkunde.at
- ↑ Die Ruster Fischerkirche auf Martinus.at
- ↑ a b Fischerkirche - kunsthistorisches Juwel auf Rust.at; abgerufen am 18. Aug. 2011
- ↑ Lt. Aushang vor der Kirche; eingesehen am 17. Aug. 2011
47.80008333333316.674083333333Koordinaten: 47° 48′ 0″ N, 16° 40′ 27″ OKategorien:- Kirchengebäude im Burgenland
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