- Ruszt
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Burgenland Politischer Bezirk Statutarstadt (E) Fläche 20,01 km² Koordinaten 47° 48′ N, 16° 40′ O47.816.666666666667123Koordinaten: 47° 48′ 0″ N, 16° 40′ 0″ O Höhe 123 m ü. A. Einwohner 1.864 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 93 Einwohner je km² Postleitzahl 7071 Vorwahl 02685 Gemeindekennziffer 1 02 01 Adresse der
GemeindeverwaltungConradplatz 1
7071 RustOffizielle Website Politik Bürgermeister Harald Weiss (SPÖ) Gemeinderat (2007)
(19 Mitglieder)Lage der Statutarstadt Rust Die Freistadt Rust (ungarisch Ruszt, kroatisch Rušta) ist eine Freistadt im Burgenland und liegt am Westufer des Neusiedler Sees nahe der ungarischen Grenze. Seit 1681 ist Rust eine Freistadt. Die Stadt ist mit nur 1.800 Einwohnern als Statutarstadt der kleinste Verwaltungsbezirk Österreichs.
Bekannt ist Rust vor allem als die Stadt der Störche und als Weinbaugemeinde.
Inhaltsverzeichnis
Nachbargemeinden
An Rust grenzen die Gemeinden Mörbisch am See im Süden, Sankt Margarethen im Burgenland, Oslip, Oggau am Neusiedler See im Norden und Illmitz am gegenüberliegenden Ufer (gemeinsame Grenze im Neusiedler See).
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt ist Rust im Jahre 1317 als Ceel (ungar. ‚Ulme, Rüster‘) in einer Schenkungsurkunde des ungarischen Königs Karl Robert I. von Anjou-Neapel für seinen Gefolgsmann Desiderius Hedevary als possessio Ceel vocatum circa stagnum Ferthew.
Um 1470 erhielt Rust das Marktrecht und seit 1524 haben die Ruster das von Königin Maria von Ungarn verbriefte Recht, als Markenzeichen ein gekröntes «R» in ihre Fässer einzubrennen. Dieses «R» wird auch heute noch als Gütezeichen im Korkbrand der Flaschenweine verwendet. Im Jahre 1649 kaufte sich Rust von der Herrschaftsuntertänigkeit frei, die Stadt bezahlte dafür 60.000 Goldgulden und 500 Eimer besten Weines an die Esterházys: fast 30.000 Liter Ruster Ausbruch der Sorte Furmint. Am 3. Dezember 1681 erhielt Rust von Kaiser Leopold I. den Titel königliche Freistadt (Reichstag in Ödenburg),
Rust[1], bis 1921 zum Königreich Ungarn gehörig, übte seine Selbstverwaltung durch ein eigenes Stadtrecht aus. Da Rust bereits Freistadt war, wurde Rust jetzt Statutarstadt und stellt seitdem den kleinsten Verwaltungsbezirk Österreichs dar.
Sehenswürdigkeiten
Der gesamte malerische Altstadtbereich von Rust ist heute denkmalgeschützt. Die zahlreichen Bürgerhäuser aus dem 16. bis 19. Jahrhundert besitzen gepflegte Barock- oder Renaissancefassaden mit schönen Fenster- und Portalrahmungen, Erkern, Wappen- und Stuckdekorationen. Charakteristische Rundbogenportale und Einfahrtsgewölbe führen in die idyllischen Innenhöfe bzw. zu den noch älteren Hoftrakten mit gedeckten Stiegenaufgängen und Arkaden, teilweise auch mit Resten der Stadtmauer.
Das historische Stadtzentrum steht unter dem Schutz der "Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten". Blauweiße Tafeln kennzeichnen die einzelnen Objekte. Rust ist aber auch eine der drei Modellstädte Österreichs – neben Salzburg und Krems –, die 1975, im Jahr des europäischen, architektonischen Erbes ausgezeichnet wurden, weil hier keine revitalisierte, sondern eine vitale Altstadt besteht. 2001 wurde die Ruster Altstadt gemeinsam mit der Region Neusiedler See in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten aufgenommen. Bereits einige Male wurde Rust für seine denkmalpflegerischen und kulturellen Bemühungen als Schönste Stadt des Burgenlandes ausgezeichnet. Die Häuser besitzen noch heute ihre ursprüngliche Funktion als Wohn- und Betriebsstätten der Bürger.
Das älteste und kunstgeschichtlich bedeutendste Bauwerk der Stadt ist die Fischerkirche, die als Wehrkirche auf den Resten eines römischen Wachturmes errichtet wurde und deren verschiedene Bauteile aus dem 12. bis 16. Jahrhundert stammen. Ein gotischer Kirchturm stürzte nach Zerstörung 1529 und anschließendem Wiederaufbau 1879 ein und wurde nicht wieder aufgebaut. Bemerkenswert sind die Fresken aus dem 12. Jahrhundert, die im 19. Jahrhundert wieder entdeckt, aber erst im 20. Jahrhundert in mehreren Abschnitten freigelegt und saniert wurden. Die kleine Kirche ist heute Museum und wird für kulturelle Zwecke genutzt. Ihrer besonderen Akustik wegen finden jährlich während der Sommermonate Konzerte in diesem besonderen Kirchenraum statt.[2]
Seit 1989 hat die erste deutschsprachige Weinakademie der Welt ihren Sitz in dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden Seehof in Rust.
International Guitar Festival Rust
Rust ist seit 1999 Schauplatz des International Guitar Festival Rust, das sich seither zu einem der bedeutendsten Gitarrefestivals in Europa entwickelte und dem britischen Komponisten John W. Duarte (1919–2004) gewidmet ist. Es wurde vom venezolanischen Gitarristen Gabriel Guillén gegründet, dem zusammen mit Jovan Pesec die künstlerische Leitung obliegt. Zahlreiche anerkannte Gitarristen aus Österreich und dem Ausland geben Meisterkurse und Konzerte. So sind unter den Dozenten Namen wie:
- Heinz Irmler (Österreich)
- Armin Egger (Österreich))
- Hans-Werner Huppertz (Deutschland)
- Giovanni Grano (Italien)
- Simone Iannarelli (Italien)
- Gabriel Guillén (Venezuela)
- Bernard Hebb (USA)
- Vladislav Bláha (Slowenien)
Weiters gibt es einen internationalen Gitarrewettbewerb sowie Instrumenten- und Notenausstellungen. 2008 fand das Festival vom 16. bis 20. März statt.
Städtepartnerschaften
Seit 1981 ist die Stadt Kulmbach (Deutschland) die Partnerstadt von Rust. Im Jahr 2006 kam als weitere Partnerstadt Tokaj (Ungarn) dazu.
Söhne und Töchter der Stadt
- János Wohlmuth (1642–1724), Organist und Komponist
Sonstiges
Die Freistadt Rust ist Schauplatz und Originaldrehort der Fernsehserie „Der Winzerkönig".
Belege
- ↑ Geschichte. In: Zahlen und Fakten. Stadtgemeinde Rust. Abgerufen am 1. Mai 2009.
- ↑ Fischer Kirche
Weblinks
- Gemeindedaten von Rust (Burgenland) bei der Statistik Austria
- Website der Freistadt Rust
- Fotogalerie Freistadt Rust
- Die Störche in Rust
- Luftaufnahmen von Rust
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