- Carl Zeiss Sports Optics
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Carl Zeiss Sports Optics Rechtsform GmbH Gründung 1852 Sitz Wetzlar, Deutschland Leitung Geschäftsführer: Richard Schmidt Mitarbeiter ca. 600 (2006) Umsatz Keine Angaben Branche Fernoptiken für Jagd, Tier- und Naturbeobachtung Website www.zeiss.de/sportsoptics Die Carl Zeiss Sports Optics GmbH in Wetzlar ist ein weltweit führender Hersteller von Ferngläsern, Zielfernrohren und Spektiven. Sie ist eine Tochterfirma der Carl Zeiss AG. Das Vorgängerunternehmen, die Hensoldt AG, war eine der industriellen Stützen der optisch-feinmechanischen Industrie in Wetzlar.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 15. April 1847 gründete der Feinmechaniker und Optiker Moritz Carl Hensoldt eine optische Werkstatt in Sonneberg. Als Gründungsdatum der späteren Hensoldt AG gilt nach älteren Angaben das Jahr 1852. Zusammen mit einem Cousin seiner Frau, dem Mechaniker und Optiker Louis Engelbert, baute Hensoldt ab 1861 in Braunfels unter dem Namen Engelbert & Hensoldt Mikroskope, die sich bald einen guten Namen machten. Ende 1865 erfolgte der Umzug nach Wetzlar.
In Wetzlar begann Hensoldt ab 1877 unter eigenem Namen Instrumente, vor allen Dingen Fernrohre, zu bauen. Seit 1880 belieferte die Firma zunächst das britische, später auch das deutsche Heer. Neben Fernrohre und binocles (Doppelfernrohre) für den militärischen, privaten und jagdlichen Gebrauch, wurden astronomische Fernrohre und Messgeräte hergestellt. Um der rasch wachsen Produktion zu genügen, wurde 1895 an der Sophienstraße in Wetzlar ein großer Fabrikbau errichtet. 1896 wurden Moritz Hensoldts Söhne Waldemar und Carl Teilhaber der optischen Werkstätten M. Hensoldt & Söhne. Der Firmengründer starb 1903.
1922 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und hieß fortan M. Hensoldt & Söhne Optische Werke AG. Bereits seit 1928 gehörte das Unternehmen zur Carl Zeiss-Gruppe und fertigte für diese ab 1964 Ferngläser und Zielfernrohre. Am 1. Oktober 2006 erfolgte die Umfirmierung der Hensoldt AG in Carl Zeiss Sports Optics GmbH.
Produktgeschichte
Hensoldt bis 1928
In den frühen Jahren hatte die Firma Engelbert & Hensoldt vor allem Mikroskope hergestellt. Im Zuge der militärischen Produktion wurde 1879 ein Skala-Entfernungsmesser entwickelt. 1880 gelingt die Produktion eines orthoskopischen Okulars, einer Weiterentwicklung des Okulars von Moritz Hendoldts Freund Carl Kellner. 1892/93 folgt ein Basis-Entfernungsmesser.
1893 wurde ein Patent für ein "Doppelfernrohr mit vergrößertem Objektivabstand" angemeldet. Es folgte 1897 die Markteinführung des ersten Fernglases der Welt mit fünfseitigemDachkantprismen (Penta 7x29, Modell A). Dieses Doppelfernrohr erzeugte durch zweimalige Reflexion ein so genanntes „stehendes Bild“ und erlaubte den Einsatz großer, lichtstarker Objektive.
Das erste Zielfernrohr von M. Hensoldt & Söhne mit Prismen-Umkehrsystem wird 1902 vorgestellt. Die hier erstmals verwendeten neu gestalteten Dachprismen ermöglichten einen geradlinigen Achsenstrahl ohne Parallelverschiebung. Um 1900 war Hensoldt der einzige Hersteller, der die Serienfertigung exakt gearbeiteter Dachkantprismen beherrschte. Die spezielle Prismenkonstruktion des Zielfernrohres fand später ihre erfolgreiche Anwendung in den ab 1906 von Hensoldts jüngstem Sohn Carl entwickelten Prismenfernrohr, dem Hensoldt-Dialyt. Ab 1919 werden die vom Zeiss-Konstrukteur Heinrich Erfle entwickelten Weitwinkel-Okulare im Feldstecherbau eingesetzt.
Hensoldt als Zeiss-Unternehmen (1928-2006)
Im Jahr 1933 wird von Hensoldt - nun von Zeiss übernommen - mit dem Einsatz von Leichtmetallen begonnen um Messing und Zink im Gehäusebau abzulösen. Zwei Jahre später beginnt die Produktion von Ferngläsern mit dem reflexmindernden T-Belage von Zeiss. Die Lichtdurchlässigkeit lässt sich so um bis zu 50 % steigern.
Die erste nennenswerte Innovation nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Verwendung von Teleobjektiven, um die Bauhöhe der Ferngläser zu verringern (1954). Ab 1956 werden bewegliche Gummistulpendichtungen in Mitteltrieb-Modelle eingebaut, um diese gegen Feuchtigkeit abzudichten. Zwei Jahre später werden die B-Ferngläser mit großem Sehabstand eingeführt. Das "B" steht dabei für "für Brillenträger verwendbar".
Ein für das Aussehen moderner Ferngläser wegweisender Schnitt ist 1964 die Einführung einer neuen Reihe von Dialyt® Ferngläsern, die ein geradsichtiges Prismenumkehrsystem nach Schmidt besitzen. Diese Konstruktion macht schlanke und kleine Ferngläser möglich. 1968 erfolgt die Markteinführung eines Taschenfernglases 8x20. Solche Taschenferngläser erhalten etwas später (1974) Zentraleinstellung sowie Brillenträger-Okulare.
Eine Verbesserung der optischen Transmissionseigenschaften und des Bildkontrasts kann ab 1979 durch die T*-Mehrschichtvergütung (Carl Zeiss T*®) erreicht werden. Das P-Coating wurde 1988 entwickelt und kann zusätzlich Interferenzeffekte durch Phasenverschiebungen bei der Bildumkehr vermindern.
1982 wurde ein asphärisches Spiegelobjektive eingeführt, das für Spektive eine Verkürzung der Baulänge ermöglicht. In Jahr 1990 bracht Hensoldt das weltweit erstes Fernglas (20 x 60 S) mit mechanischer Bildstabilisierung auf den Markt. Im gleichen Jahr wird eine neue Reihe von Ferngläsern und Taschenferngläser aufgelegt (DesignSelection). 1994 folgt in der DesignSelection-Reihe ein monokulares Nachtsicht-Fernglas mit 20000facher Lichtverstärkung (5,6x60 N). Diafun® Ferngläser sind (ab 1997) für Sport- und Freizeit-Anwendungen gedacht.
Für die Victory-Ferngläser wird im Jahr 2000 das "Advanced Optics System (AOS)" eingeführt, das besonders dünne Linsen im Objektiv einsetzt. Die Spektive Diascope 65 T* FL und 85 T* FL mit fluoridhaltigen Gläsern werden im Folgejahr in den Markt eingeführt. FL-Gläser erleichtern den Bau apochomatischer Objektive, die gleichzeitig das Licht von drei Wellenlängen exakt fokussieren. Dies erhöht Brillanz und Schärfeleistung. 2004 folgt der erstmalige Einsatz von fluoridhaltigem Glas bei Ferngläsern (Victory FL-Serie). Kurz zuvor war 2003 die Conquest Fernglas-Serie auf den Markt gekommen.
Carl Zeiss Sports Optics (ab 2006)
In den letzten Jahren unter Carl Zeiss Sports Optics wurde die LotuTec-Beschichtung für den Schutz der äußeren Objektiv- und Okularlinsen eingeführt (2006). Beim im gleichen Jahr erschienen Kamera-Okular DC4 handelt es sich um eine digitale Kameraeinheit im Beobachtungsokular. 2008 kommen die Victory RF-Ferngläser hinzu mit dem monokularen Modell PRF. Dies Modell hat einen integrierten Laserentfernungsmesser und ist mit einem Ballistik-Informations-System (BIS) ausgestattet.
Aktuelle Produkte
- Ferngläser
- Spektive
- Nachtsichtgerät
- Zielfernrohre
- Reflexvisiere
- Digitales Kameraokular
Weitere historische Produkte von Engelbert & Hensoldt bzw. der Hensoldt AG
Zu den bekanntesten historischen Produkten der Hensoldt AG gehörten neben den Ferngläsern vor allem Mikroskope[1] und Teleskope. Aber es wurden aber beispielsweise auch Epidiaskope gefertigt.
Weblinks
Einzelnachweise
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