Foudre-Klasse

Foudre-Klasse
Flagge
Foudre-Klasse
Foudre-01.jpg
Übersicht
Typ Docklandungsschiff
Einheiten 2
Bauwerft

DCN Brest

Dienstzeit

FrankreichFrankreich Frankreich seit 1990
ChileChile Chile geplant 2012

Heimathafen Militärhafen Toulon
Technische Daten
Verdrängung

leer: 8200 ts
beladen: 12.000 ts

Länge

168 Meter

Breite

23,5 Meter

Tiefgang

5,2 Meter

Besatzung

224

Antrieb

2 Dieselmotoren
2 Verstellpropeller

Geschwindigkeit

20 kn (37 km/h)

Reichweite

11.000 sm (ca. 20.000 km) (bei 15 kn)

Bewaffnung
Hubschrauber
Landungsboote (Standardbeladung)
  • 1 x Typ CDIC (Chaland de Débarquement d'Infanterie et de Chars)
  • 4 x Typ CTM (Chaland de Transport de Matériel)
Dockraum

L: 122 m; B: 14 m; H: 7,7 m

Transportkapazität
  • 470 Personen dauerhaft;
    2000 Personen kurzzeitig (48-72 h)
  • 150 Fahrzeuge, davon bis zu 22 gepanzerte
  • 1880 t Material
Kennungen
  • Foudre: L 9011
  • Siroco: L 9012

Die Foudre-Klasse ist eine Klasse von Docklandungsschiffen der französischen Marine. Die französischen Bezeichnung ist „Transport de chalands de débarquement“ (TCD), auf deutsch etwa „Landungsboottransporter“. Die NATO-Typenbezeichnung ist LPD (Landing Platform Dock).

Die Foudre-Klasse besteht aus den zwei Schiffen Foudre und Siroco, die sich geringfügig unterscheiden. Erstere soll im April 2012 ausser Dienst gestellt werden, das Schiff wurde bereits an Chile verkauft. Beide gehören zur Force d'action navale (FAN), dem Überwassereinsatzverband der französischen Marine. Die Namen bezeichnen meteorologische Erscheinungen (Foudre = Blitz; Siroco = Scirocco)

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Foudre wurde 1986 auf Kiel gelegt, lief 1988 vom Stapel und wurde 1990 in Dienst gestellt. Siroco folgte mit acht Jahren Abstand. Es wird erwartet, dass Foudre beim Zulauf des dritten Schiffes der Mistral-Klasse Dixmude 2012 außer Dienst gestellt und zum Verkauf angeboten wird.

Beide Schiffe haben an zahlreichen Operationen teilgenommen, darunter

  • Unterstützung der „Extraction Force“ (XFOR) in Mazedonien während des Kosovokriegs 1999 (Foudre)
  • Unterstützung der internationalen Schutztruppe INTERFET in Osttimor (Siroco 1999)
  • Überwachung der westafrikanischen Küste im Rahmen der Operation „Corymbe“ (Siroco 1999, 2004, 2006, 2007, 2009;Foudre 2000, 2003, 2006/7, 2009, 2010)
  • Evakuierung von ausländischen Staatsbürgern aus dem Libanon (Siroco 2006)
  • Unterstützung der Hilfsmaßnahmen nach dem Erdbeben in Haiti 2010 (Siroco)

Außerdem waren beide Schiffe für Präsenzaufgaben im Indischen Ozean unter Führung des dortigen Marinekommandos ALINDIEN eingesetzt.[1][2]

Aufgaben

Aufgabe der Schiffe der Foudre-Klasse ist es, mit amphibischen Mitteln Truppen in Stärke eines mechanisierten Regiments [A 1] über unvorbereitete Strände und in unsicheren Gebieten anzulanden. Als Nebenaufgabe können sie logistische Unterstützung für die Flotte, für Evakuierungen und bei humanitären Hilfsoperationen leisten. Sie können zur Führung eines Verbandes eingesetzt werden.[3]

Technik

Dock und Stauraum

Landungsboot Rapiere des Typs CDIC

Das wesentliche Konstruktionsmerkmal der Foudre-Klasse ist das Welldeck mit einer Fläche von 1732 m², das sich über drei Viertel der Schiffslänge erstreckt. Dieses Dock dient der Aufnahme verschiedener Typen kleinerer Fahrzeuge. Gleichzeitig können acht bis zehn Landungsboote des Typs CTM oder zwei des Typs CDIC mitgeführt werden. Die Normalbeladung sind ein CDIC und vier CTM. Statt dieser Landungsfahrzeuge können auch andere Boote transportiert werden.[3]

Ein weiterer Stauraum von 1000 m² steht für die Aufnahme von Kraftfahrzeugen und Fracht zur Verfügung. Er kann über eine an der Backbordseite befindliche Laderampe beladen werden. Für den Transport zwischen den Decks gibt es einen Aufzug mit 52 t Tragkraft.[1]

Hubschraubereinrichtungen

Hubschrauber des Typs Super Frelon

Die Schiffe können vier mittlere oder zwei größere Hubschrauber in einem Hangar mitführen. Auf dem Landedeck der Foudre sind zwei Landeplätze vorhanden. Ein dritter befindet sich etwas tiefer gelegen über dem hinteren, zu öffnenden Teil des Welldecks. Auf der Siroco ist das Landedeck etwas verlängert.[1]

Weitere Ausstattung

Beide Schiffe sind für die Führung von Marineverbänden und amphibischen Operationen ausgestattet und können die dafür erforderlichen militärischen Stäbe aufnehmen.

Das Schiffslazarett ist ähnlich einem Marineeinsatzrettungszentrum auf die Versorgung einer größeren Zahl von Patienten eingerichtet. Es umfasst zwei Operationssäle, zwei Intensivbetten, davon eines für Brandverletzte, und mehrere Labors.[1]

Weblinks

Siroco mit geöffnetem Dock, anlaufendem Landungsboot, Hubschrauber an Deck

Einzelnachweise

  1. a b c d Foudre bei netmarine (frz.)
  2. Siroco bei netmarine (frz.)
  3. a b Foudre auf der offiziellen Seite der französischen Marine

Anmerkungen

  1. Regiment im französischen Verständnis

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