Franz de Rainville

Franz de Rainville
1916 beim Frontbesuch des Bürgermeisters

Franz de Rainville (* 21. April 1869 in Brasilien; † 7. Dezember 1933 in Rio de Janeiro) war ein deutscher Offizier, zuletzt Oberstleutnant.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Rainville trat 1889 nach dem Abitur als Avantageur in das Infanterie-Regiment „Kaiser Wilhelm“ (2. Großherzoglich Hessisches) Nr. 116 ein. Hier wurde er 1891 Leutnant und 1899 Oberleutnant.

Aufgrund seiner sprachlichen Begabung legte er die Prüfung zum Italienisch-Dolmetscher mit dem Prädikat besonders geeignet ab und wurde erst Militärlehrer am Kadettenhaus Wahlstatt, später an der Hauptkadettenanstalt. 1906 wurde er Hauptmann und 1911 Kompaniechef beim Infanterie-Regiment „Bremen“ (1. Hanseatisches) Nr. 75, bevor er in der gleichen Eigenschaft zur 9. Kompanie des Infanterie-Regiments „Lübeck“ (3. Hanseatisches) Nr. 162 in die neugeschaffene Garnison Eutin versetzt wurde.

Im Ersten Weltkrieg bewährte er sich vor Noyon und wurde im November 1914 zum Major befördert[1] und zum Kommandeur des III. (Eutiner) Bataillons ernannt. 1917 wurde er als Bataillonskommandeur zum neu aufgestellten Infanterie-Regiment Nr. 463 (238. ID) versetzt, bevor er im Februar 1918 zum Kommandeur des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89 ernannt wurde.

Die Abwehrkämpfe des Regiments bei St. Fergeux um den Besitz des Signalbergs vom 29. Oktober bis 1. November fanden im Heeresbericht anerkennende Erwähnung. Vom A.K.O. 1 wurde, weil "unter seiner hervorragenden Führung sein Regiment in mehrtägigen Kämpfen seine Stellungen gegen vielfache Übermacht gehalten" habe, de Rainville telegraphisch zum Pour le mérite eingegeben. Eine A.K.O. verlieh ihm ihn zwei Tage später – am 6. November 1918.

Nach dem Krieg wurde er im Januar 1919 zur Sicherung der Wahlen in Berlin eingesetzt. Im Februar kehrte er zu seinem letzten Truppenteil im Frieden nach Eutin zurück. Im November wurde ihm sein Abschied mit dem Charakter als Oberstleutnant bewilligt.

Er kehrte in seine brasilianische Heimat zurück. Dort leitete er die Ortsgruppe des Stahlhelms in Rio de Janeiro, der damaligen Hauptstadt Brasiliens.

Nach einer längeren schweren Krankheit verstarb er am 7. Dezember 1933.

Auszeichnungen

Verweise

Literatur

  • Otto Dziobek: Geschichte des Infanterie-Regiments Lübeck (3. Hanseatisches) Nr. 162; erste Auflage 1922.
  • Hanns Möller: Die Geschichte der Ritter des Ordens „pour le merite“ im Weltkrieg 1914-1918; Deutsches Wehrkundearchiv 2007, DW-34001-00.

Einzelnachweise

  1. Lübecker General-Anzeiger vom 13. November 1914, Rubrik: Beförderungen
  2. Lübecker General-Anzeiger; Ausgabe vom 4. September 1918, Rubrik: Auszeichnungen

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