Rettberg-Kaserne

Rettberg-Kaserne
Rettberg-Kaserne 1915
Das Offizierskorps der 162er rückt von Eutin ins Kriegslager aus
Rettberg-Kaserne beim Tag der offenen Tür 2011
Wappen Aufklärungsbataillon 6 "Holstein"

Die Rettberg-Kaserne ist eine Kaserne der Bundeswehr in Eutin, Schleswig-Holstein.

Geschichte

Der 1913 an der Oldenburger Landstraße, zu jener Zeit noch Fürstentum Lübeck, begonnene Kasernenneubau wurde 1915 fertiggestellt und vom neuen III. Bataillon (1913) des Infanterie-Regiments „Lübeck“ (3. Hanseatisches) Nr. 162 bezogen. Damit dieses nicht auf den Standortübungsplatz der Lübecker auf der Palinger Heide angewiesen war, wurde ein solcher zwischen Eutin und Zarnekau eingerichtet. Dennoch war das Bataillon bis zu dessen Fertigstellung genötigt, zum Üben mit dem Zug nach Lübeck zu reisen.

Nach dem Ersten Weltkrieg, war hier zuerst das Freiwilligen-Bataillon (I/162) welches ab März 1919 Otto Dziobek, der später auf Anregung von Rettbergs die Geschichte des Infanterie-Regiments Lübeck (3. Hanseatisches) Nr. 162 zu deren 25. Stiftungstag verfasste, kommandierte. Im Jahr 1920 das, das IX. Armee-Korps war derweil abgewickelt, bezog II. Bataillon des Reichswehrregiments 17 die Kaserne. 1936 folgte das II. Bataillon des Infanterieregiments 46 der Wehrmacht. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich hier bis 1945 das I. Bataillon des Infanterieregiments 6.

Seinen Namen erhielt die Kaserne zu deren 25. Jahrestag von Udo de Rainville, dessen Vater Franz de Rainville war Chef der 9. Kompanie und wurde im November 1914 zum Kommandeur des Eutiner Bataillons ernannt. Major von Rettberg zog als Kommandeur des III. Bataillons des Schleswig-Holsteinischen Infanterie-Regiments Nr. 163, Schwesterregiment des 162. (81. Infanterie-Brigade), in den Krieg. Bei den Vorkommnissen von Löwen verletzt, kehrte er genesen zurück und wurde nach der Schlacht von Noyon (1914) zum Nachfolger des Obersts Karl von Koppelow ernannt und prägte das Regiment, wie es z. B. ein Georg Sick mit dem 163. tat, bis Juli 1917.

Die Bundeswehr nutzt die Kaserne seit 1961 als Standort. Seitdem befindet sich hier das Panzeraufklärungsbataillon 6, dass 2008 in Aufklärungsbataillon 6 "Holstein" umbenannt wurde. Ferner befinden sich hier das Kraftfahrausbildungszentrum Eutin, Teile des Bundeswehr-Dientleistungszentrums Plön und des Sanitätszentrums Plön.

In der Vergangenheit befanden sich hier folgende Truppenteile der Bundeswehr:

  • 1961-1969 Panzerpionierkompanie 180
  • 1961-1971 Ausbildungskompanie 11/6
  • 1970-1981 Heimatschutzkommando 13
  • 1981-1993 Heimatschutzbrigade 51
  • 1993-2001 Verteidigungsbezirkskommando 12
  • 1993-1995 Fernmeldeausbildungskompanie 3/6
  • 1995-2001 3./Führungsunterstützungsregiment 10
  • 1993-2008 Panzeraufklärungskompanie 70
  • 2002-2008 Panzeraufklärungskompanie 400

Weblinks

Literatur

  • Otto Rönnpag: Die Geschichte der Eutiner Garnison, Eutin 1993
  • Otto Dziobek: Geschichte des Infanterie-Regiments Lübeck (3. Hanseatisches) Nr. 162; Verlag Gerhard Stalling, 1922 Oldenburg i. D., Offizier-Verein ehem. 162er
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