- Friederikenstift
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Das Friederikenstift gehört zu den ältesten und größten Krankenhäusern in Hannover mit Sitz in der Calenberger Neustadt an der Humboldtstraße. Es entstand aus dem eingetragenen Verein Evangelisches Diakoniewerk Friederikenstift von 1841 und ist Mitglied im Diakonischen Werk der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.
Geschichte
1840 gründeten christlich engagierte Frauen in Hannover auf Initiative von Ida Arenhold den Frauenverein für Armen- und Krankenpflege. Es war zunächst eine Selbsthilfeorganisation, die auch Einnahmemöglichkeiten schaffen sollte. Die ambulante Krankenpflege war von Beginn an Bestandteil der Vereinstätigkeiten. 1843 schenkte König Ernst August I. dem Verein den Weißhaarschen Hof. Der Hof lag damals noch am westlichen Ende der Calenberger Neustadt, vor den Befestigungsanlagen der Stadt. Die Humboldtstraße wurde erst 1870 angelegt, nach Zuschüttung der letzten Wallgräben.
Der Hof wurde 1844 nach der drei Jahre zuvor verstorbenen Königin Friederike benannt. Durch Darlehen und Kollekten konnte 1876/77 ein größeres Krankenhaus im neugotischen Stil gebaut werden (Architekten Rudolf Berg und H. Wegener). Im Ersten Weltkrieg fungierte das Haus als Lazarett, seit 1922 auch als Krankenpflegeschule. Gemeinsam mit den Berufsgenossenschaften erfolgte 1928/29 der Aufbau einer Unfallchirurgie.
Durch die Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude schwer beschädigt, der Wiederaufbau erfolgte 1946 bis 1951. Später wurde das Krankenhaus mit dem Bau neuer Bettenhäuser und Funktionstrakte erweitert. Auch das Grundstück der am Goetheplatz gelegenen Garnisonkirche (1959/60 abgebrochen) wurde hinzugekauft. Seit 1968 nutzt das Friederikenstift auch das Dachenhausenpalais an der Calenberger Straße.
Um in einem wettbewerbsorientierten Gesundheitssystem bestehen zu können, schloss sich das Friederikenstift 2006 mit dem Annastift und der Henriettenstiftung zur Holding Diakonische Dienste Hannover gGmbH zusammen.
2009 wurde auf dem ehemaligen Parkplatz an der Humboldtstraße ein zusätzlicher Neubau für 64 Betten und eine Ambulanz errichtet.
Literatur
- 150 Jahre Evangelisches Diakoniewerk Friederikenstift 1840-1900. Hannover 1990
- Verbundenheit zum Erbe - Mut zum neuen. Die Geschichte der Friederikenschwesternschaft in Hannover. Hannover 2003
- Karl-Heinz Grotjahn: Friederikenstift in: Stadtlexikon Hannover, S. 193
- Wolfgang Puschmann: Kirche des Friederikenstiftes, in: Hannovers Kirchen. 140 Kirchen in Stadt und Umland. Hrsg. von Wolfgang Puschmann. Hermannsburg: Ludwig-Harms-Haus 2005, S. 12–15. ISBN 3-937301-35-6.
Weblinks
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Commons: Friederikenstift (Hannover) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Literatur von und über Friederikenstift im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Website
- Henriettenstiftung zur Gründung der Holding
- Website der Diakonische Dienste Hannover gGmbH
Normdaten: GKD in der DNB: 16029278-552.3710439.723454Koordinaten: 52° 22′ 16″ N, 9° 43′ 24″ OKategorien:- Krankenhaus in Niedersachsen
- Gesundheitswesen (Hannover)
- Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers
- Diakonische Einrichtung
- Baudenkmal in Hannover
- Calenberger Neustadt
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