Friedrich II. von Graben

Friedrich II. von Graben

Friedrich II. von Graben, auch Friedrich der Jüngere (* auf Schloss Kornberg; † vor 1463 ebenda) war ein österreichischer Edelmann, welcher dem edelfreien Geschlecht der Herren von Graben entstammte. Der Herr von Graben war unter anderem Rat, Beisitzer des Reichskammergerichts und Kommissar Kaiser Friedrichs III. [1]

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Nachkommen

Friedrich II. entstammte dem steirischen Zweig der Von Graben, der sogenannten Kornberger Linie. Seine Eltern waren Friedrich I. von Graben und Katharina von Summeregk (Sommeregg), seine Brüder waren Andreas von Graben zu Sommeregg und Leonhard (Lienart, Linart) von Graben, [2] der Begründer der ersten tirolerischen Linie des Geschlechts. [3] Verheiratet war er mit Elisabeth Steinwald von Fladnitz (1438), aus welcher Ehe drei Kinder entstammten: [4]

  • Dorothea von Graben († 1519), verheiratet mit Georg von Kainach
  • Wolfgang von Graben († vor 1468), Geldeinnehmer des steirischen Gebiets "innerhalb der Drau"
  • Ulrich III. von Graben († 1486), Landeshauptmann der Steiermark, Burggraf von Marburg und Graz, welcher unter Kaiser Friedrich III. ein hoher Amtsträger und vertrauter Rat desselbigen war.
  • Reinprecht V. von Graben (genannt zwischen 1456 und 1493), kaiserlicher Pfleger des Strudengaus

Politische Karriere

Im Jahre 1401 wurde Friedrich II. von Graben als Burggraf zu Riegersburg durch Rudolph I. von Walsee mit der Herrschaft Riegersburg belehnt. Weitere Güterbelehnungen durch das Stift Seckau fanden in den Jahren zwischen 1400 und 1414 statt. [5] Im Jahre 1443 erhielt Friedrich II. als ein landesfürstliches Lehen den Turm und das Dorf zu Neudorf in der Steiermark, darüber hinaus das Dorf Pölan mit drei Huben, sowie in Altendorf (Wolfsberg) zwei Hofstätten, in Wanofezen einen Hof mit seinem Anteil am Dorf sowie Bergrechte und den Weinzehnt in Katzian. Im Jahre 1446 wird er unter den steirischen Landständen genannt, sowie im selbigen Jahr im Aufgebot gegen die Ungarn. Friedrich von Graben war ein Ratsherr von Kaiser Friedrich III.. [6] Durch den Kaiser wurden ihm im Jahre 1447 die Lehen des verstorbenen Ulrichs von Würfel vermacht. [7] Des Weiteren wurde er durch jenigen im niederösterreichischen Nußdorf ob der Traisen mit der dortigen Urfahr, mit dem Besitz von der Hälfte des Dorfes Endleinsdorf, den Lehen Enzesfeld [8] und Praitstetten ausgezeichnet. [9]

Im Jahre 1450 bezeugen Urkunden Friedrich von Graben als Ratsherren und Bevollmächtigten von Kaiser Friedrich III. [10] [11] Drei Jahre danach zeugt eine Urkunde über einen Schuldbrief des Kaisers an Von Graben. [12] Von Grabens finanzieller Reichtum offenbart sich auch in einem Schuldbrief an Wolfgang von Walsee, den Obristen-Marschall in Österreich und der Steiermark, welchem er im Jahre 1454 eine Geldsumme von 1.800 ungarischen Dukaten leiht. [13] Im Jahre 1456 wurde die Herrschaft Obermarburg an Friedrich und seinem Sohn Ulrich III. gerichtlich zugesprochen. Kurz vor seinem Tod, gewann er im Jahre 1462 den Rechts- und Lehenstreit gegen Wolfgang von Walsee. Folglich wurde Friedrich II. das Schloss Marburg als ein kaiserliches Lehen zugesprochen. [14] Von Graben zeigte seine Verbundenheit zu den Wurzeln seines Geschlechts in Krain hiermit dass er im Jahre 1461 als einer der Urkundenunterzeichner auftrat in welcher Laibach zum Bistum erhoben wurde (siehe Bistum Laibach). [15]

Einzelnachweise

  1. Von Graben in den Urkunden des Kaiser Friedrich III. in Register Kaiser Friedrichs III.
  2. Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark, Band 51: Herren vom Graben
  3. Der Schlern, Band 62,Teil 1
  4. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 92
  5. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 66
  6. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 68
  7. Regesta Imperii
  8. Regesta Imperii
  9. Regesta Imperii
  10. Regesta Imperii
  11. Regesta Imperii
  12. Regesta Imperii
  13. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 67
  14. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 68
  15. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 70

Literatur

  • Rudolf Granichstaedten-Czerva (1948): Brixen - Reichsfürstentum und Hofstaat.
  • Johann Weichard Freiherr von Valvasor (1689): Die Ehre dess Hertzogthums Crain: das ist, Wahre, gründliche, und recht eigendliche Belegen- und Beschaffenheit dieses Römisch-Keyserlichen herrlichen Erblandes; Laybach (Ljubljana)

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