11. US-Luftlandedivision

11. US-Luftlandedivision

Die 11. US-Luftlandedivision (engl. 11th Airborne Division), die auch „The Angels“ genannt wurde, war eine Luftlandetruppe der United States Army, die am 25. Februar 1943 in Camp Mackall unter dem Befehl von Generalmajor Joseph W. Swing gegründet wurde. Sie trug im Zweiten Weltkrieg maßgeblich zu der Befreiung der philippinischen Insel Luzon von der japanischen Besatzung bei und wurde nach dem Krieg in Japan und später in Deutschland stationiert. 1958 wurde sie aufgelöst und einige Jahre später von der 11th Air Assault Division ersetzt, die wiederum 1965 aufgelöst wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Abzeichen der 11. US-Luftlandedivision

Zweiter Weltkrieg

Die 11. US-Luftlandedivision erreichte, nachdem sie von San Francisco ausgeschifft worden war, am 25. Mai 1944 Neuguinea, wo sie bis November 1944 trainierte. Das Augenmerk lag dabei auf neuen Taktiken wie die Kriegsführung im Urwald, aber auch auf den Kernfähigkeiten, daher erfolgten mehrere Absprünge. Am 11. November 1944 verließ die Division Neuguinea wieder in Richtung Philippinen. Sie landete am 18. November desselben Jahres amphibisch – also nicht aus der Luft – zwischen Abuyog und Tarragona, 40 Meilen südlich von Tacloban, auf der Insel Leyte, und stieß ins Landesinnere vor. Dabei wurde der Nachschubweg der Japaner zwischen Ormoc und Burauen, eine wichtige japanische Kampflinie, erobert. Die Hauptaufgabe der Division war es, einerseits alle Ausgänge aus den Bergen in das Tal von Leyte zu erobern und zu sichern, andererseits die Bergausgänge in den westlichen Küstenabschnitt zu sichern, um den Angriff der 7. US-Infanteriedivision auf Ormoc zu unterstützen.

Karte der nördlichen Philippinen

Am 6. Dezember 1944 kämpften die Fallschirmjäger der 11. US-Luftlandedivision gegen japanische Fallschirmjäger, die nahe der Landebahn von San Pablo gelandet waren. Die japanischen Einheiten wurden innerhalb von fünf Tagen aufgerieben. In einer Serie von Kämpfen wurde der japanische Widerstand Ende Dezember in Leyte gebrochen. Die starke feindliche Stellung am Rock Hill konnte am 18. Dezember überwunden werden. Im Januar 1945 sammelte die Division neue Kräfte und bereitete sich auf eine Landung auf Luzon vor. Während andere amerikanische Truppen am 31. Januar 1945 Manila von Norden her angriffen, landete die 11. US-Luftlandedivision amphibisch bei Nasugbu, 60 Meilen südlich von Manila, und fuhr nordwärts.

Der erste Sprung einer Einheit der Division im Zweiten Weltkrieg – der des 511. Fallschirmjäger Infanterieregiments auf dem Bergrücken von Tagaytay, am 3. Februar 1945 – traf auf keine Gegenwehr. Das 511. überquerte am 5. Februar den Fluss Paranaque, und erreichte Manila. Dort verteidigten sich die Japaner erneut mit aller Verbissenheit. Am 12. Februar nahm die 11. Nichols Field ein, und flankierte vom 12. bis zum 16. Februar Fort McKinley, das sie am 17. Februar einnehmen konnte. Am 23. Februar 1945 wurden mehr als 2.000 amerikanische und europäische Kriegsgefangene, die in Los Banos gefangen waren, durch einen kombinierten Luft- und Seeangriff befreit. Nachdem Manila befreit worden war, durchbrach die Division einen starken Ring von feindlichen Stellungen um Lake Taal und Laguna de Bay, und nahm am Highway No. 1 gelegene Städte ein. Im April hoben die 11. US-Luftlandedivision und andere Einheiten noch kleinere Widerstandsnester in der Provinz Batangas aus. Am 1. Mai 1945 war jeglicher Widerstand im Süden Luzons gebrochen.

Fallschirmspringerabzeichen

Die letzte Operation der Division wurde am 23. Juni 1945, zusammen mit dem Vormarsch der 37. US-Infanteriedivision im Norden Luzons, ausgeführt. Eine neugebildete Spezialeinheit sprang über dem Flugfeld von Camalaniugan ab. Nach einer sofortigen Attacke gegen die dort liegenden Japaner konnte die Division am 26. Juni 1945 zwischen Alcala und dem Fluss Paret zur 37. US-Infanteriedivision aufschließen. Nachdem die Division im Juli 1945 trainierte, wurde sie nach der Kapitulation Japans am 30. August desselben Jahres nach Honshu, Japan, ausgeflogen, um dort als erste amerikanische Einheit in einer Luftlandeaktion den Atsugi-Flughafen bei Tokio und den Hafen von Yokohama zu besetzen.

Nachkriegszeit

Abzeichen der 11th Air Assault Division

Nach Erledigung des gestellten Auftrags in Japan kehrte die Division 1949 als Ausbildungstruppe nach Camp Campbell in Kentucky zurück. Der letzte überseeische Einsatz der Division begann im Jahre 1956, als sie die 5. US-Infanteriedivision in Deutschland ersetzte. Sie war unter anderem in Augsburg (Sheridan- und Reese-Kaserne) und in der näheren Umgebung am Flugplatz Gersthofen-Gablingen stationiert. Während dieser Zeit führte sie in Augsburg die ersten Fallschirmspringerlehrgänge für die neu aufgestellte Luftlandetruppe der Bundeswehr durch und bildete das Lehrpersonal der Luftlande- und Luftransportschule aus. Nach ihrer Rückkehr in die USA 1958 wurde die 11. US-Luftlandedivision aufgelöst.

1963 wurde die 11th Air Assault Division (Test), die viele der Mitglieder der 11. US-Luftlandedivision aufnahm, in Fort Benning gegründet, um Hubschrauberangriffstaktiken zu testen. Ihr Kommandeur wurde Generalmajor Harry W. O. Kinnard, der während des Zweiten Weltkrieges bereits als Stabschef in der 101. US-Luftlandedivision gedient hatte. Mit der Auflösung der 11th Air Assault Division (Test) 1965 endete auch die Geschichte der 11. US-Luftlandedivision.

Kommandeure

  • Generalmajor Joseph M. Swing (25. Februar 1943 bis Februar 1946)
  • Brigadegeneral Frank Dorn (Februar 1946 bis Juni 1946)
  • Generalmajor Joseph M. Swing (Juni 1946 bis Januar 1948)
  • Generalmajor William M. Miley (24. Januar 1948 bis Januar 1950)
  • Generalmajor Lyman L. Lemnitzer (Januar 1950 bis November 1951)
  • Generalmajor Wayne C. Smith (November 1950 bis Januar 1952)
  • Generalmajor Ridgely Gaither (Februar 1952 bis März 1953)
  • Generalmajor Wayne C. Smith (Mai 1953 bis Mai 1955)
  • Generalmajor Derrill McDaniel (Juni 1955 bis September 1956)
  • Generalmajor Hugh P. Harris (Oktober 1956 bis April 1958)
  • Generalmajor Ralph Cooper (1958 bis Juni 1958)
  • Generalmajor Harry W. O. Kinnard (1963 bis 1965 (Kommandeur der 11th Air Assault Division (Test)))

Literatur

  • E. M. Flanagan Jr.: The Angels: A History of the 11th Airborne Division. – Novato, CA, USA: Presidio Press, 1989. – ISBN 0-89141-358-8

Weblinks


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