- Luftbewegliche Infanterie
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Luftbewegliche Infanterie ist ein Infanterieverband, der mit Luftfahrzeugen an seinen Einsatzort befördert wird und dort infanteristisch kämpft.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits im Ersten Weltkrieg wurde durch den späteren Brigadegeneral Billy Mitchell ein Planungskonzept für die Luftanlandung von Infanterie hinter den feindlichen Linien erarbeitet. Zu einer Umsetzung kam es durch das Kriegsende und den für die damalige Zeit zu hohen Aufwand nicht.
Die ersten Fallschirmjäger wurden durch die italienische Armee aufgestellt. Der erste militärische Fallschirmsprung fand im November 1927 statt. Russland folgte mit der Aufstellung von Fallschirmjäger- und luftbeweglichen Infanterieverbänden.
Frühe Form war die Anlandung mit Lastenseglern. Der erste Gefechtseinsatz jedoch wurde durch Fallschirm-Pioniere unter Rudolf Witzig gegen das Fort Eben-Emael durchgeführt.
Die Masse der Truppen in der 1. Welle Luftlandeschlacht um Kreta wurden mit Fallschirmen abgesetzt. Erst ab der 2. Welle wurden Anlandungen direkt mit den Transportflugzeugen auf die eingenommenen Flugplätze durchgeführt. Während der Landung in der Normandie und der Operation Tonga setzten die Alliierten in hohem Maße Lastensegler ein.
Während des Vietnamkriegs wurde als neukonzeptionelle Auflage zum Lastensegler die 1. US-Kavalleriedivision, diese war zu diesem Zeitpunkt eine Infanteriedivision, mit Hubschraubern und unterstützt durch Kampfhubschrauber oder bewaffnete Begleithubschrauber zum Einsatz gebracht. Daher wurde Infanterie, die luftangelandet wurde, auch als Luftkavallerie bezeichnet. Diese Aufgabe übernahm die 101. US-Luftlandedivision. Die United States Army unterhält mit dem XVIII. US-Luftlandekorps auch weiterhin große luftbewegliche Kräfte, dessen Hauptbestandteil drei luftverlastbare Infanteriedivisionen sind, zu denen auch die 10. US-Gebirgsdivision gehört.
In der Bundeswehr setzt seit 2006 das Jägerregiment 1 in der Luftbeweglichen Brigade 1 dieses Konzept um. Es war vorher Auftrag der Luftlandebrigaden.
Aufbau und Auftrag
Die luftbewegliche Infanterie umfasst heute Einheiten, welche mit Hubschraubern an ihren Einsatzort gebracht werden. Die Vorzüge gegenüber klassischer Infanterie sind die schnelle Verleg- und Verfügbarkeit, Unabhängigkeit vom Gelände, die Möglichkeit, einen Gegner auch in der Tiefe überraschend anzugreifen.
Die so unterstützte Infanterie kann, je nach Aufgabe, auch einen Stoßtrupp hinter feindlichen Linien bilden, um z. B. eine Brücke oder einen Gebirgspass einzunehmen, den feindlichen Nachschub zu unterbinden.
Ausrüstung
Die Ausrüstung ist an die begrenzte Ladekapazität von Luftfahrzeugen wie mit dem Waffenträgerfahrzeug Wiesel angepasst.
Weblinks
Commons: Luftbewegliche Infanterie – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Truppengattung
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