- Friedrich Wilhelm Felix von Bärensprung
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Friedrich Wilhelm Felix von Bärensprung (* 30. März 1822 in Berlin; † 26. August 1864 in Kiel) war ein deutscher Dermatologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Sohn des Berliner Oberbürgermeisters Friedrich von Bärensprung (1779 bis 1841) und dessen Frau Friederike Magdalene Hagemann (1795 bis 1872) wurde Friedrich Wilhelm Felix von Bärensprung am 30. März 1822 in Berlin geboren. Nachdem er auf dem Köllnischesn Gymnasium vorgebildet wurde, bezog er zum Studium der Medizin und der Naturwissenschaften die Universität Berlin und anschließend die Universität Halle. 1843 zum Doktor der Medizin promoviert, reiste er nach Prag, um sich über die pathologischer Anatomie zu bilden. Assistent für innere Medizin in Halle wurde von Bärensprung 1845, ein Jahr später absolvierte er seine Staatsprüfung für Geburtshilfe. 1847 wurde er praktischer Arzt und im nächsten Jahr von der Universität Halle habilitiert und wurde Privatdozent. In der Folgezeit hielt er Vorlesungen, führte im gleichen Jahr aber eine Bildungsreise nach Oberschlesien durch.
In den Jahren 1850 bis 1853 lebte er als praktischer Arzt in Halle. Seine Privatklinik kam bei den Menschen gut an. Anschließend berief man ihn an das Berliner Charité als leitender Arzt für Syphilis. Als in Halle mehrere Cholera- und Typhusepidemien ausbrachen, versorgte von Bärensprung die Bewohner.
Die Universität Berlin stelle von Bärensprung 1857 als außerordentlichen Professor ein. Während dieser Zeit gründete er auch Hautkrankheitsabteilungen im Charité. Im Folgejahr erhielt er ein Angebot von der Universität Dorpat, das er jedoch nicht annahm.
Von Bärensprung versuchte, das Prinzip der Syphilidation weiterzuentwickeln. Am Charité steckte er Frauen daher im Rahmen eines medizinischen Experimentes mit Syphilis an, was der Professorenkatalog der Universität Halle als „ethisch mehr als nur fragwürdig“ einstuft. Mit dieser Studie konnte von Bärensprung zur differenzierten Diagnose von Geschlechtskrankheiten beitragen. Er begründete die Dualitätslehre von Syphilis. Dass er bei Syphilis eine Quecksilbertherapie ablehnte, mündete in einem Konflikt. Er leistete große Verdienste auf dem Gebiete der Dermatologie. Allerdings wurde mittlerweile erwiesen, dass von Bärensprungs Heilverfahren falsch waren, er also seine Patienten und sich selbst fehlerhaft behandelte.
In Folge dieser Falschbehandlungen infizierte er sich 1862 mit Dementia paralytica, außerdem diagnostizierte man bei ihm eine Geisteskrankheit, er wurde in die Irrenanstalt Hornheim in der Nähe von Kiel gebracht. Am Juni 1864 entließ man ihn, da sich sein Zustand scheinbar gebessert hatte, doch am 26. August 1864 ertränkte er sich auf einem Spaziergang durch Kiel in der Ostsee.
Werke
- Observationes microscopicae de penitiore tumorum nonnullorum structura (Dissertation; Halle 1844)
- Beiträge zur Anatomie und Pathologie der menschlichen Haut (1848)
- De transitu medicamentorum praesertim hydrargyri per togumenta corporis externa (1848)
- Über die Folge und den Verlauf epidemischer Krankheiten (Studie; 1854)
- Die Hautkrankheiten (1859)
- Über hereditäre Syphilis (1864)
Literatur
- August Hirsch: Bärensprung, Friedr. Wilh. Felix von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 59 f.
- Robert Herrlinger: Bärensprung, Friedrich Wilhelm Felix von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 526.
Weblinks
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