- Fritz Heidegger
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Fritz Heidegger (* 1894; † 1980)[1] war der fünf Jahre jüngere Bruder des Philosophen Martin Heidegger. Er transkribierte einen Großteil der Schriften seines älteren Bruders und betätigte sich auch selbst als Autor.
Folgende liebevoll-ironische Überlegungen zur Fasnacht sind von ihm überliefert:
„Das Fassende des Fassbaren ist die Nacht. Sie fasst, indem sie übernachtet. So ge-fasst, nachtet das Fass in der Nacht. Sein Wesen ist die Ge-fasstheit in der Nacht. Was fasst? - Was nachtet? Dasein nachtet fast. Übernächtig west es in der Umnachtung durch das Fass, so zwar, daß das Fassbare im Ge-fasst-werden durch die Nacht das Anwesen des Fasses hütet. Die Nacht ist das Fass des Seins. Der Mensch ist der Entberger und Hüter des Fasses. Dies ist seine Ver-fassung. Zwar entbirgt sich dem Dasein als sein Existential des Über-die-Welt-hinaus-seins das Ge-fass. Das Fassende des Fasses aber ist die Leere. Nicht das Fass fasst die Leere, nicht die Leere das Fass. Sie fügen einander wechselseitig in ihr Fass-bares. Im Erscheinen des Fasses als solchem aber bleibt das Fass selbst aus. Es hat sein Bleibendes in der Nacht. Die Nacht übergießt das Fass mit seinem Bleiben. Aus dem Geschenk dieses Gusses west die Fass-nacht. Es ist unfassbar.“
– Fritz Heidegger: zitiert nach Hans Lenk: Das Gefass. Pseudomephistophelisches 'fassliches' Philosophieren. Berlin 2006, S. 31
Über seinen berühmt gewordenen Bruder meinte er:
„Den Martin hot me für nix Gscheits brauche kenne, no isch er halt Philosoph worre. (Den Martin hat man für nichts Gescheites gebrauchen können, da ist er eben Philosoph geworden.“
– wie vor
Inhaltsverzeichnis
Veröffentlichungen, Aufführungen
- 1936, Meßkirch: Zwanzig Millionen Dollar - verschtoscht - in bar! eine abstruse Farce, angeregt von einem anarchisch-dadaistischem, satanisch-ironischem Spieltrieb, ... im Charakterfach Humor seinem älteren Bruder haushoch überlegen
- 2010, Südwestrundfunk, SWR 4, Hörspiel, 11. Dezember 2010, Fritz Langen: Zwanzig Millionen Dollar - verschtoscht - in bar!
Weblinks
Quelle
- Bettina Schulte: Zwanzig Millionen Dollar – verschtoscht? Nachrichten Literatur. In: Onlineangebot der Badischen Zeitung. 10. Dezember 2010, abgerufen am 16. Januar 2011.
Einzelnachweise
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