Fritz von Bose

Fritz von Bose

Fritz von Bose (* 16. Oktober 1865 in Königstein (Sächsische Schweiz); † 10. Mai 1945 in Leipzig) war ein deutscher Pianist, Musikprofessor und Komponist.

Ersten Klavierunterricht erhielt er von seinem Vater Carl Emil von Bose. 1874 übersiedelte die Familie nach Leipzig; dort wurde Bose Klavierschüler von Heinrich Klesse.

Bose studierte ab 1883 am damals berühmten Leipziger Konservatorium (es war das erste in Deutschland und wurde 1843 von Mendelssohn gegründet), unter anderem bei Carl Reinecke (als dessen Lieblingsschüler er galt). Während eines Aufenthaltes in Hamburg 1887/ 88 lernte er den Dirigenten und Pianisten Hans von Bülow kennen, der ihm wichtige Impulse gab.

Wieder in Leipzig begann 1888 von Boses internationale Karriere als Konzertpianist und als Kammermusikbegleiter. Mit der Mezzosopranistin Alice Barbi reiste er durch Deutschland, Österreich, Ungarn und Russland. Gerühmt wurde an seinem Klavierspiel die "klare, sorgsame und feine Zeichnung", die "blühende Farbe, der Sinn für musikalische Architektur und Plastik". Fritz von Bose vertrat schon damals eine "seltene Klavierkultur, die das Beste und Feinste von Leipzigs klassischer und romantische Tradition der Akademie" wahrte (Walter Niemann).

1893 übernahm von Bose eine Lehrstelle für Klavierspiel in Karlsruhe, 1898 eine gleiche Position in Leipzig. Dort wurde er 1912 zum Professor ernannt und blieb dies bis zu seiner Emeritierung 1932. Er gehört zu den herausragenden Lehrerpersönlichkeiten des Leipziger Konservatoriums (neben Julius Rietz, Robert Teichmüller, Hermann Kretzschmar, Max Reger und Karl Straube).

Sein Werkverzeichnis umfasst 40 Werke; es wurde von Erika von Bose (Enkelin des Komponisten) zusammengestellt.

Zu Lebzeiten wurde er als „Leipziger Brahms“ bezeichnet; als typisch für seine Kompositionen gilt eine 'Mendelssohnsche Leichtigkeit'.

Sonstiges

Fritz von Bose musizierte mit Clara Schumann (1819 - 1896) und Joseph Joachim sowie Julius Klengel. Er begegnete Johannes Brahms und Peter Tschaikowsky und war u.a. mit dem Dirigenten Josef Sautier befreundet.

1906 spielte er aus Anlass von Mozarts 150. Geburtstag zusammen mit dem damals 81jährigen Carl Reinecke in einem Gewandhauskonzert unter Leitung von Arthur Nikisch Mozarts 10. Konzert für zwei Klaviere (KV 365, Es-Dur); die beiden wurden dafür enthusiastisch gefeiert.[1]

Diskografie

2011 erschien zum ersten Mal Musik von ihm auf CD: Klaviersuiten Nr. 1 & 2 (op. 9 & 20); 3 Klavierstücke op. 10; Elegie op. 21 Nr. 1; Variationen op. 17 (Alexandra Oehler, Klavier).[2]

Einzelnachweise

  1. www.carl-reinecke.de
  2. Discographie. von Alexandra Oehler

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