- Gad Kaynar
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Gad Kaynar, eigentlich Kissinger (* 26. Juni 1947 in Tel Aviv, Israel) ist ein israelischer Schauspieler, Dramaturg, Hochschullehrer, Übersetzer, Autor und Herausgeber.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er ist der Sohn des Textilhändlers Ernst Kissinger (1910-1994) und der Oda Scheuer.[1] Kaynar ist ein Verwandter des früheren US-Außenministers Henry Kissinger.
Kaynar ist Professor an der Fachrichtung „Theater“ der Universität Tel Aviv und Leiter der Sektion Regie, Dramaturgie und Schreiben. Zudem ist er Leiter des Hochschultheaters. Außerdem ist er Gastprofessor an der Hebräischen Universität Jerusalem und am „Institut für Theaterwissenschaft München“ (TWM) an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Er hat über 50 Theaterstücke aus dem Deutschen, Schwedischen und Norwegischen in die hebräische Sprache übersetzt. Er gilt als Experte für die Werke von August Strindberg und Henrik Ibsen. Von Ibsen hat er bereits neun Theaterstücke aus dem Norwegischen, von Strindberg drei aus dem Schwedischen übersetzt. Außerdem hat er drei Ibsen-Werke aus dem Deutschen ins Hebräische übersetzt. Weitere Autoren, die er übersetzt hat sind Ingmar Bergman, Jon Fosse, Gotthold Ephraim Lessing, Patrick Süskind und Igor Bauersima.
Kaynar ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher über das Theater und die Dramaturgie. In den vergangenen drei Jahrzehnten war Kaynar Dramaturg des israelischen Nationaltheaters Habimah, des Cameri-Theaters in Tel Aviv und des Jerusalemer Khan-Theaters. Er arbeitet außerdem selbst als Schauspieler und Regisseur und hat bisher drei Bände mit eigenen Gedichten veröffentlicht.
Er ist Generalsekretär der israelischen Sektion des „Internationalen Theaterinstituts“ (ITI).
Kaynar ist verheiratet mit Ahuva Jablonka und hat drei Kinder Or, Noam und Matan.[2]
Auszeichnungen
Am 10. Juni 2008 wurde Kaynar von König Harald V. von Norwegen für die Übersetzung der Werke Henrik Ibsens ins Hebräische mit dem norwegischen Verdienstorden ausgezeichnet, der ihm am 16. Januar 2009 in der norwegischen Botschaft in Israel durch Botschafter Jakken Biørn Lian überreicht wurde.[3]
Literatur
- Who's who in Israel and Jewish personalities from all over the world, Band 2001-2002, Verlag Bronfman, 1985, Seite 178 (Auszug)
Weblinks
- Kaynar-Video bei Youtube
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
- Literaturliste bei Google bücher
- Gad Kaynar: Kastner, der Kastnerprozeß und andere Werke – Vereinnahmte Darstellungen von Gerichtsprozessen in Theater und Fernsehen
- Kaynars akademischer Werdegang
Einzelnachweise
- ↑ Vater Ernst Kissinger war Mitinhaber des Herrenkonfektionsgeschäfts seiner Eltern in seiner Geburtsstadt Bad Kissingen. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte er am 4. Juli 1937 über Triest (Italien) nach Israel und baute sich in Tel Aviv eine neue Existenz als Textilkaufmann auf. - Quelle: Hans-Jürgen Beck, Rudolf Walter: Jüdisches Leben in Bad Kissingen, Seite 142, Stadt Bad Kissingen (Hg.), Rötter Druck und Verlag, Bad Neustadt 1990. - Kaynars Großeltern Kissinger verließen Bad Kissingen erst nach den Novemberpogromen von 1938.
- ↑ Kaynars Ahnenliste
- ↑ Bericht über die Ordensverleihung (engl.)
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