Manfred Gailus

Manfred Gailus

Manfred Gailus (* 28. Oktober 1949 in Winsen (Luhe)) ist ein deutscher Historiker.

Gailus studierte Geschichte und Politologie in Berlin. Das Studium beendete er 1979 mit dem Staatsexamen. Von 1981 bis 1986 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter für Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 19. Jahrhundert am Fachbereich Politische Wissenschaft der FU Berlin. 1988 promovierte er an der TU Berlin bei Reinhard Rürup mit einer Untersuchung über soziale Protestbewegungen in Deutschland 1847-49 zum Dr. phil. Seit 1990 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Berlin. Von März 1997 bis Februar 1998 war er Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung. Mit Studien zur nationalsozialistischen Durchdringung des protestantischen Sozialmilieus in Berlin habilitierte er sich 1999 an der Technischen Universität Berlin. Er ist apl. Professor für Neuere Geschichte an der Technischen Universität Berlin. Seine Biographie von Elisabeth Schmitz fand eine breite Aufmerksamkeit, mit Besprechungen vom Tagesspiegel[1] bis zum Neuen Deutschland.[2] Der "glänzend geschriebenen Biographie von Elisabeth Schmitz" sei "weiteste Verbreitung zu wünschen", urteilte Friedrich-Martin Balzer.[3]

Belege

  1. Besprechung von Claudia Keller im Tagesspiegel, 15. August 2010
  2. Besprechung von Harald Loch im Neuen Deutschland, 6. Mai 2010
  3. Besprechung von Friedrich-Martin Balzer in der Jungen Welt, 26. Juli 2010

Veröffentlichungen

  • (Hrsg.) Zerstrittene „Volksgemeinschaft“. Glaube, Konfession und Religion im Nationalsozialismus. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011.
  • „Mir aber zeriss es das Herz.“ Der stille Widerstand der Elisabeth Schmitz. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011.
  • Kirchliche Amtshilfe. Die Kirche und die Judenverfolgung im „Dritten Reich“. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008.
  • „Ein Volk – ein Reich – ein Glaube“? Religiöse Pluralisierungen in der NS-Weltanschauungsdiktatur. In: Religion und Gesellschaft. Europa im 20. Jahrhundert. Köln u.a. 2007, S. 247–268.
  • Öffnung zur Politik- und Sozialgeschichte und wachsende selbstkritische Einsichten. Drei neue Sammelwerke zur preußischen Kirchengeschichte. In: Historische Zeitschrift. 276 (2003), S. 95–101.
  • Die Erfindung des „Korn-Juden“. Zur Geschichte eines antijüdischen Feindbildes des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. In: Historische Zeitschrift. 272 (2001), S. 597–622.
  • Protestantismus und Nationalsozialismus. Studien zur nationalsozialistischen Durchdringung des protestantischen Sozialmilieus in Berlin. Köln u.a. 2001.
  • (Hrsg.) Der Kampf um das tägliche Brot. Nahrungsmangel, Versorgungspolitik und Protest 1770–1990. Opladen 1994.
  • (Hrsg.) Kirchengemeinden im Nationalsozialismus. Sieben Beispiele aus Berlin. Berlin 1990.
  • Straße und Brot. Sozialer Protest in den deutschen Staaten unter besonderer Berücksichtigung Preußens 1847–1849. Göttingen 1990 (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte. Bd. 96).

Weblinks


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