- Galiot de Genouillac
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Jacques Ricard de Genouillac, genannt Galiot de Genouillac, (* 1465 im Schloss Assier, Quercy; † 15. Oktober 1546 im Schloss Végennes, Limousin) war ein französischer Diplomat und Kriegsherr aus der Familie Ricard de Genouillac.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er war als Großmeister der Artillerie von Frankreich an der Schlacht bei Marignano beteiligt. Als geschickter Diplomat führten ihn seine Reisen auch zu Heinrich VIII. von England und Karl V. (HRR).
Laufbahn
Unter Karl VIII. (Frankreich) erhielt er 1480 eine Anstellung am Hof als Page. 1491 wurde er Knappe des Königs. Ein Jahr später war er Großstallmeister des Dauphin, Viguier und königlicher Richter in Figeac. 1493 ernannte man ihn zum Kommandanten der Burg Najac; er löste damit Guinot Lauzière als Seneschall von Armagnac ab.
Unter Ludwig XII. wurde er 1498 Captain der Bogenschützen und nahm 1499 an der Belagerung von Alexandria teil. Im Jahre 1504 wurde er Kommandant der Burg von Penne-d’Agenais sowie berittener Waldhüter im Forêt domaniale de la Grésigne. 1506 war er beteiligt an der Plünderung von Tienen und 1509 an der Schlacht von Agnadello. Nach seinem Mitwirken an der Schlacht bei Ravenna 1512 wurde er am 16. Mai zum Master und Captain General der Artillerie befördert und wurde damit Nachfolger des bei Ravenna gefallenen Paul de Benserade.
1515 trugen die unter seinem Befehl stehenden 60 Bronzekanonen wesentlich zum Sieg bei Marignane bei.[1] Der Herrscher war nun Franz I., der ihn 1517 zum Seneschall von Quercy beförderte. 1518 erhielt er das Amt des königlichen Forstmeisters im Angoumois. 1520 organisierte er das Treffen auf dem Camp du Drap d’Or zwischen Franz I. und Heinrich VIII. Auch war er 1521 an den Feldzügen gegen die Armeen von Kaiser Karl V. beteiligt. In der Schlacht bei Pavia (1525) nahm man ihn zusammen mit Franz I. gefangen. Er verhandelte die Freilassung des Königs. Auch deswegen wurde er am 2. März 1526 zum Großstallmeister von Frankreich befördert und in den Michaelsorden aufgenommen. Vier Jahre lang, von 1526 bis 1530, verhandelte er über die Freilassung von französischen Bürgern aus spanischer Gefangenschaft, darunter der Dauphin und dessen Bruder Heinrich. Am 12. August 1541 wurde er zum Generalleutnant der Guyenne befördert. Bei der Belagerung von Perpignan 1542 wurde er verletzt. 1544 leitete die Belagerung von Luxemburg, bei der sein Sohn getötet wurde. Ab 1546 war er dann Gouverneur des Languedoc.
Besitzungen
- In Quercy gehörte ihm durch Erbschaft das Schloss Assier. Dessen Herrenhaus wurde 1524 abgerissen und durch ein 1535 größeres, komfortableres Haus ersetzt. In Assier ließ er ab 1540 eine Kirche bauen und kaufte das Kurfürstentum Capdenac, Livernon, Lunegarde, Reillac, Le Bastit, Fontana, le Bourg, Grèzes, Ginouillac, Lugasso, Fargues, Reilhaguet, Bouyssou und halb Caniac.
- In Saintonge, Lonzac, ließ er die Kirche L'église de la Nativité de la Sainte Vierge, als Grablege für seine erste Frau, Catherine d'Archiac, die im Alter von 29 Jahren starb, bauen.
- In Aunis erwarb er l'Houmeau, le Plomb, Laleu.
- Im Limousin erwarb er die Kastellaneien Chaylar und Salviac le Treuilh und la Chaulme (die er seinen Söhnen überließ)
- In Poitou schenkte ihm die Herzogin von Angoulême Chizé
- In den Bailliages Meaux und Valois: Puiseux und Tournelles
- In Orléans: Montrichard, La Ferté-Saint-Aubin
- Im Berry: Magnet, Presle und Vaux
- In der Auvergne: Queuille
- In Paris schenkte ihm Franz I. Teile des Hôtel Saint-Paul und des Hôtel du Petit-Bourbon.
Ehen und Nachkommen
Galiot de Genouillac war zweimal verheiratet. Im Jahre 1507 heiratete er Catherine d'Archiac (1485-1514), Dame de Lonzac, Tochter des Jacques d'Archiac, Baron von Lonzac, und der Marguerite de Lévis. Mit ihr hatte er die Tochter Jeanne (* 1512), die den 9. Vizegrafen von Uzès, Charles de Crussol (1483-1546), heiratete. Drei Jahre nach dem frühen Tod seiner Frau, für die er in Lonzac eine Grabkirche errichten ließ, heiratete im Jahre 1517 Françoise de La Queille, Tochter von François de La Queille und Marguerite de Castelnau de Bretenoux. Mit ihr hatte er den Sohn François d'Assier († 1544).
Aus zwei nicht-ehelichen Beziehungen hatte er drei weitere Kinder. Anne de Saint-Amand gebar ihm einen Sohn, Verdun de Genouillac, Herr von Rothiers, der 1540 legitimiert wurde. Mit einer Gefährtin unbekannten Names hatte er zwei Töchter: Jean, die in Cahors Kanonissin wurde, und Colette de Genouillac, die Louis de Cluzel, Herrn von La Trayne, heiratete.
Literatur
- David Potter: A history of France, 1460-1560: the emergence of a nation state. New Studies in Medieval History, Palgrave Macmillan, 1995, ISBN 0-312-12480-5.
Weblinks
Commons: Galiot de Genouillac – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Kurzbiografie (französisch)
- http://sites.google.com/site/maisonderabaine/03-branche-cadette-gemozac-et-usson-avec-pour-souche-jean-iv/le-chainon-manquant-au-sujet-du-lien-par-les-femmes-entre-jean-iv-de-rabaine-usson-et-galiot-de-genouillac-grand-maitre-de-l-artillerie-de-franois-ier
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