Genealogien eines Verbrechens

Genealogien eines Verbrechens
Filmdaten
Deutscher Titel Genealogien eines Verbrechens
Originaltitel Généalogies d’un crime
Produktionsland Frankreich, Portugal
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1997
Länge 114 Minuten
Stab
Regie Raoul Ruiz
Drehbuch Raoul Ruiz,
Pascal Bonitzer
Produktion Paulo Branco
Musik Jorge Arriagada
Kamera Stefan Ivanov
Schnitt Valeria Sarmiento
Besetzung

Genealogien eines Verbrechens (Original: Généalogies d’un crime) ist ein französisch-portugiesischer Thriller von Regisseur Raoul Ruiz mit Catherine Deneuve und Michel Piccoli aus dem Jahr 1997.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Solange ist eine Strafverteidigerin, die dafür bekannt ist, auch schwierige Fälle zu übernehmen, auch wenn sie damit häufig scheitert. Ihr neuester Mandant ist René, ein junger Mann, der des Mordes an seiner Tante Jeanne angeklagt wird. Diese war eine Psychiaterin und hatte René großgezogen, von dem sie seit dessen Kindheit glaubte, er werde ein Verbrecher werden. René selbst ist nur wenig an den Verhandlungen interessiert und beginnt stattdessen psychologische Spielchen mit Solange.

Dabei wird er unterstützt von einer Reihe französischer und belgischer Psychologen, angeführt von Berater Georges, der weit verrückter erscheint als die Menschen, die er behandelt. Solange verliebt sich derweil in René, was die Situation zusätzlich verschärft. Je mehr sich die Protagonisten in eine Gedankenwelt flüchten, desto weniger wahrscheinlich wird es, dass René seine Tante tatsächlich ermordet hat.

Solange kommt zu dem Schluss, dass Jeanne die eigentliche Schuld an ihrem Tod trug, indem sie ihren Neffen zur Tat gewissermaßen angestiftet hatte, um ihre Theorie zu bestätigen, dass sich bereits im Kindesalter bei Menschen kriminelle Neigungen abzeichnen können.

Hintergrund

Catherine Deneuve ist in diesem Thriller, der viele Anspielungen an die Psychoanalyse macht, als Anwältin und Mordopfer in einer Doppelrolle zu sehen.

Genealogien eines Verbrechens wurde am 26. März 1997 in Frankreich uraufgeführt. Auf der Berlinale 1997 nahm der Film am Wettbewerb um den Goldenen Bären teil, kam aber erst im August 1998 in die deutschen Kinos.

Kritiken

„Der Film leidet an einem Übermaß an Worten, mit denen die von Rückblenden und Zeitsprüngen geprägte Dramaturgie durchschaubar gemacht werden soll.“

Lexikon des Internationalen Films[1]

„Ruiz inszeniert sie als satirisch-surreales Verwirrspiel, das ebenso sehr an Hitchcocks Vertigo wie an Buñuels Belle de jour erinnert. Fazit: Ein irrer Trip durchs Psycho-Panoptikum.“

Cinema[2]

„Ruiz bietet ein groteskes Vexierspiel, inspiriert von Mythen und Legenden seines Heimatkontinents Südamerika, der Psychoanalyse und Vorbildern aus der Filmgeschichte wie etwa François Truffaut oder Alfred Hitchcock.“

Prisma[3]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Lexikon des internationalen Films
  2. cinema.de
  3. Prisma Online

Weblinks


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