- Georg Meyer (Politiker)
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Georg Christian Wilhelm Meyer (* 11. Februar 1841 in Detmold; † 28. Februar 1900 in Heidelberg) war Jurist, Hochschullehrer und Mitglied des deutschen Reichstags.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Ausbildung
Meyer war der Sohn des Gastwirts, Hotelbesitzers und Oberbürgermeisters von Detmold, Georg Heinrich Meyer. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Detmold studierte er Rechtswissenschaften in Jena, Heidelberg, Göttingen und Berlin.
Akademische Tätigkeit
1863 promovierte er zum Dr. jur. in Heidelberg und absolvierte die juristische Staatsprüfung in Detmold. Danach übte er die juristische Praxis als Auditor in Detmold und Schötmar aus. 1866 war er als Hilfsarbeiter in „Hildebrands Statistischen Büro“ in Jena und 1867 als Privatdozent in Marburg. 1868 veröffentlichte er seine Grundzüge des norddeutschen Bundesrechtes. 1869/70 unternahm er längere Studienreise in Europa, bevor er am Krieg 1870/71 teilnahm. 1872 veröffentlichte er: Staatsrechtliche Erörterungen über die deutsche Reichsverfassung und wurde im gleichen Jahr als außerordentlicher Professor in Marburg berufen. 1875 wurde er ordentlicher Professor des Staats-und Verwaltungsrechtes in Jena und 1879 Prorektor. 1888 wurde er schließlich nach Heidelberg als ordentlicher Professor des deutschen Staats- und Verwaltungsrechts sowie der deutschen Rechtsgeschichte berufen. 1897 wurde er dort Prorektor.
Seine Hauptwerke waren Lehrbücher des deutschen Staats- und Verwaltungsrechtes. Nach seinem Tode erschien Das parlamentarische Wahlrecht.
Politische Tätigkeit
Meyer gehörte der Nationalliberalen Partei an. 1878 wurde er als Abgeordneter des Landtags im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach für die Stadt Weimar gewählt. Von 1881 bis 1890 war er Abgeordneter des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis 3 (Jena-Neustadt) im Großherzogtum. Dort arbeitete er an vielen Gesetzen in Kommissionen, u.a. beim Gesetz über die Schutzgebiete, mit und war mehrmals Schriftführer.
Meyer war einer der führenden Köpfe der badischen Nationalliberalen und Mitglied des Zentralausschusses der Partei. Ab 1891 war er auch Vertreter der Universität Heidelberg in der badischen Ersten Kammer. 1891 wurde er zum Geheimen Hofrat ernannt, gleichzeitig war er Mitglied des Bezirksrats, des Bürgerausschusses und in vielen anderen Gremien tätig.
1891 erhielt er den preußischen Kronenorden 3. Klasse.
Weblinks
- Georg Meyer (Politiker) in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Georg Meyer (Politiker). In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich) (der genaue Datensatz muss mit der Suchfunktion ermittelt werden)
- Georg Jellinek: "Georg Meyer †", Nachruf in der Deutschen Juristen-Zeitung, Jg. 5 (1900) S. 130
- Burschenschaft Normannia-Nibelungen Bielefeld
Weitere Literatur
- Carsten Doerfert: Georg Meyer (1841-1900). Staatsrechtslehrer und Politiker aus Lippe, in: Lippische Mitteilungen 62 (1993), S.191-197
- Georg Meyer/Gerhard Anschütz, Lehrbuch des Deutschen Staatsrechts, Nachdruck der 7. Auflage, mit einer Einleitung von Ernst-Wolfgang Böckenförde, Berlin 2005
Kategorien:- Reichstagsabgeordneter (Deutsches Kaiserreich)
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- Landtagsabgeordneter (Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach)
- Mitglied der ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung
- Hochschullehrer (Philipps-Universität Marburg)
- Hochschullehrer (Jena)
- Hochschullehrer (RKU Heidelberg)
- Träger des Preußischen Königlichen Kronenordens 3. Klasse
- Deutscher
- Geboren 1841
- Gestorben 1900
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