Georg Ludwig von Schleswig-Holstein-Gottorf

Georg Ludwig von Schleswig-Holstein-Gottorf
Georg Ludwig von Schleswig-Holstein-Gottorf, Porträt im Schloss Eutin

Georg Ludwig von Schleswig-Holstein-Gottorf (* 16. März 1719; † 7. September 1763 in Kiel) war ein preußischer Generalleutnant und Chef eines Dragonerregiments sowie kaiserlich-russischer Generalfeldmarschall.

Er war der jüngste Sohn von Christian August von Schleswig-Holstein-Gottorf und dessen Frau Albertine Friederike von Baden-Durlach († 1755)

Leben

Sein Vater starb schon in jungen Jahren; daher wurde er von seiner Mutter erzogen. Er trat früh in sächsische Dienste und wurde Rittmeister in der Garde du Corps, aber ohne wirklich Dienst zu tun. 1737 wurde ihm der holsteinische St. Annenorden verliehen. 1741 trat er als Freiwilliger in preußische Dienste und wurde am 20. Mai 1742 Oberstleutnant im Kürassier-Regiment Nr.5 (Rochow). Am 27. Oktober 1745 übernahm er das Dragoner-Regiment IX (Platen). 1744 wurde er zum Generalmajor ernannt mit dem Patent vom 5. Dezember 1743.

1745 bekam er von der Zarin den St. Andreasorden verliehen, der ihm von Friedrich II. am 6. Januar persönlich in Berlin überreicht wurde. Sein Regiment kam zur Armee von Leopold von Anhalt-Dessau und nahm an der Schlacht bei Kesselsdorf teil. Am 18. Dezember zog er mit dem König in Dresden ein. Mit dem Siebenjährigen Krieg kam er unter das Kommando von Generalfeldmarschall Lehwaldt. Im Februar 1757 wurde er zum Generalleutnant ernannt und am 30. August kämpfte er bei Groß-Jägersdorf. Das Regiment wurde dann nach Pommern versetzt, um gegen die Schweden zu kämpfen, dort führte er die Vorhut des Generalfeldmarschalls mit 12.000 Mann gegen die Schweden, die bis nach Stralsund zurückwichen. Da der Herzog von Mecklenburg-Schwerin die Schweden unterstützte, bekam Georg Ludwig den Auftrag, Kontributionen einzufordern und besetzte Malchin. Am 28. und 29. Dezember machte er einen überraschenden Einfall in Schwedisch-Pommern. Dafür wurde er mit den Schwarzen Adlerorden ausgezeichnet. Am 2. Februar 1758 stieß er mit zwei Dragoner-Regimentern bis nach Rostock vor. Er wurde aber dann zur Armee des Prinzen Heinrich beordert. Hier nahm er an mehreren Schlachten teil, Krefeld, Schlacht bei Kassel, Bergen und Minden. 1760 stieß er zur Armee des Königs und nahm an der Belagerung von Dresden teil und kämpfte in der Schlacht bei Torgau. Aber Friedrich warf Georg Ludwig vor, zu langsam gewesen zu sein, dieser bat daher am 8. Dezember 1760 um seine Entlassung. Sie wurde ihm aber erst zum 27. März 1761 gewährt.

Darauf hin ging er 1761 in russische Dienste zum neuen Zaren Peter III.. Dieser machte ihn zum Oberkommandierenden alles deutschen Truppen und General-Gouverneur und Statthalter von Holstein. Am 21. Februar wurde er in St. Petersburg zum Generalfeldmarschall der russischen Truppen ernannt. Er bekam ein sehr hohen Gehalt um die russische Armee auf preußischen Standard zu bringen. Aber mit der Revolution vom 4. Juni 1762 war alles vorbei, der Prinz wurde nach kurzer Gefangenschaft wieder freigelassen und am 21. Juni aus russischen Diensten entlassen. Er ging nach Kiel, wo er kurz nach seiner Frau im September 1763 verstarb.

Für sein Wirken wurde er 1851 auf den Ehrentafeln am Reiterstandbild Friedrichs des Großen verewigt.

Familie

Er war seit dem 1. Januar 1750 mit Sofie Charlotte von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck (* 31. Dezember 1722; † 7. August 1763) verheiratet. Sie war die Tochter von Friedrich Wilhelm II.. Sie war die Witwe des preußischen Oberst Alexander Emil zu Dohna-Wartenburg-Schlodien. Das Paar hatte folgende Kinder:

Literatur


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