Georg von Pappenheim

Georg von Pappenheim

Georg von Pappenheim, auch Georg (Freiherr) Marschalk von Pappenheim († 10. Dezember 1563) war 48. Bischof von Regensburg und Fürstbischof des Hochstiftes Regensburg von 1548 bis 1563.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Georg von Pappenheim stammte aus dem schwäbisch-fränkischen Adelsgeschlecht von Pappenheim. [1] Aufgrund des erblichen Reichsmarschallamtes entwickelte sich das Erbamt zum Namensbestandteil. Georg von Pappenheim wird daher auch als Georg Marschall bzw. Marschalk von Pappenheim geführt. Der namensgebende Stammsitz ist Pappenheim mit Burg Pappenheim im Altmühltal. Pappenheim ist heute eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Familienmitglieder sind im Raum Eichstätt, Augsburg und Regensburg zu hohen kirchlichen Würdenträgern aufgestiegen, so Christoph von Pappenheim als Bischof von Eichstätt (1535–1539). Ebenfalls auch ein Zeitgenosse Georgs ist Matthäus von Pappenheim (1458–1541).

Bischof von Regensburg

Unter Georg erreichte die Gegenreformation das Bistum. [2] [3] Dennoch schildert Josef Staber die unsicheren Zustände in Regensburg, die von Morden und Trunksucht geprägt zu sein schienen. Auf einer Synode wurde beklagt, dass sich Geistliche in weltlicher Kleidung gewandeten und sich zum Teil mit langen Messern bewaffneten. Auch wenn der Kaiser nach dem Interim die Rückkehr zum alten Glauben einforderte, gab es in Regensburg starken Rückhalt für den Protestantismus und Gelehrte wie Nicolaus Gallus und Justus Jonas der Ältere trugen zur Konfessionalisierung bei. 1555 wurde der Augsburger Reichs- und Religionsfrieden festgeschrieben, der den Reichsstädten die Religionsfreiheit einräumte. Der Epitaph des Bischofs zeigt ihn in prunkvoller Amtstracht und den bischöflichen Insignien.

Literatur

  • Michael Buchberger (Hrsg.): 1200 Jahre Bistum Regensburg Festschrift zur 1200–Jahrfeier.. Pustet in Kommission, Regensburg 1939, S. 50f.
  • Josef Staber: Kirchengeschichte des Bistums Regensburg. Habbel, Regensburg 1966, S. 119–123.

Einzelnachweise

  1. Erwähnung bei Gottfried Heinrich von Pappenheim. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, S. 51.
  2. Regensburg. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Bd. 13, Altenburg 1861, S. 925–926 (Online bei zeno.org).
  3. Max Spindler, Andreas Kraus: Handbuch der bayerischen Geschichte, Teil 3.


Vorgänger Amt Nachfolger
Pankraz von Sinzenhofen Bischof von Regensburg
1548–1563
Veit von Fraunberg

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