Gerhard von Haniel

Gerhard von Haniel

Gerhard Friedrich Paul Georg Wilhelm von Haniel, auch Haniel-Niethammer, (* 19. September 1888 in Saarburg/Lothringen; † 22. Februar 1955 in München) war ein deutscher Maler, geprägt vom französischen Impressionismus. Sein Schwerpunkt lag in der Landschafts- und Stadtbildmalerei (Veduten), er malte aber auch Stillleben, Akte und Porträts.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Er war das älteste von drei Kindern des Oberleutnants Eugen Gustav Heinrich von Haniel-Niethammer (1852–1935) und dessen Ehefrau Alma Maria Adolfine Paula Freiin von Niethammer (1864–1942), Erbin von Schloss Tunzenberg[1] [2] . Einer seiner Brüder war der CSU-Politiker Fritz von Haniel-Niethammer. Schon in sehr jungen Jahren zeigte sich Gerhards künstlerische Begabung, die von den Eltern gefördert wurde. Nach dem Abitur, das er an einem Gymnasium in Köln ablegte, ging Gerhard von Haniel nach München, später nach Berlin. In letztgenannter Stadt erhielt er Zeichen- und Malunterricht bei der einstigen Hofmalerin des rumänischen Königshauses Dora Hitz. 1907 war er für kurze Zeit Schüler von Lovis Corinth, der in Berlin eine private Malschule unterhielt. Ein Jahr später übersiedelte Gerhard von Haniel nach München, wo er für kurze Zeit an der dortigen Akademie studierte. Von 1928 bis 1935 lebte er in Paris. Dort erhielt er wichtige Impulse von Henri Matisse. Längere Studienreisen führten ihn nach Spanien und Italien.

Mitte der 1930er Jahre zog er nach München und übersiedelte später nach Tegernsee. Der Künstler starb an den Folgen einer an sich ungefährlichen Operation.

Künstlerisches Werk

Besonders die Farbigkeit, die sich bisweilen bei ihm wie wild gebärdet, aber auch die Festigkeit der Formen, das Gefüge der Linien und die räumliche Schichtung der Körper wurden durch Frankreich vermittelt[3].
Schon in den Landschaften macht sich bisweilen, in der Pinselführung bei Bäumen und Wolken, eine barocke Linie bemerkbar, manchmal in Widerspruch zur Atmosphäre geratend. Aber erst in den Stilleben, den Porträts und figürlichen Kompositionen wird sie greifbar. Die Farbe wird hier beherrschender, gewagter, beinahe ausdrucksgeladen; ein kräftiges Purpurrot, Blau und Gelb vor dunklem Grund. Freilich vermag sie nun die isolierten Dinge nicht immer zu binden; doch reichen die besten Stücke an französische Spätimpressionisten heran[4].

Werke (Auswahl)

  • Korsika, Öl/Lwd. 1923
  • Parkanlage in Paris, Öl/Lwd. 1925
  • Seinebrücke, Öl/Lwd. 1927
  • Landschaft bei Herrsching am Ammersee, Öl/Ldw. 1937
  • Stillleben mit Obstschale, Öl/Lwd. 1940
  • Tegernsee, Öl/Lwd. 1949
  • Bildnis Frau, Öl/Lwd. 1951
  • Hafen von Genua, Öl/Lwd. 1953

Siehe auch

Haniel (Unternehmerfamilie)

Literatur

  • Bruckmanns Lexikon der Münchner Kunst. Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert, Fünfter Band, München 1993, S. 346
  • Wolfgang Petzet: Gerhard von Haniel, München o. J.

Einzelnachweis

  1. http://www.schloss-tunzenberg.de/geschichte.html
  2. History of Mengkofen and Tunzenberg
  3. Bruckmanns Lexikon 1993, S. 346
  4. Petzet o. J., S. 5

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