Dora Hitz

Dora Hitz

Dora Hitz (* 30. März 1856 in Altdorf bei Nürnberg; † 20. November 1924 in Berlin) war Hofmalerin des rumänischen Königshauses, Mitglied der Novembergruppe und Mitbegründerin der Berliner Secession.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Dora Hitz sechs Jahre alt war, zog sie mit ihren Eltern (Lorenz Johannes Hitz und Anna Elisabeth, geborene Meyer) nach Ansbach. Mit dreizehn ging sie nach München, um an der dortigen "Damenmalschule der Frau Staatsrat Weber" zu studieren. Ihre Lehrer waren Wilhelm von Lindenschmit der Jüngere und Heinrich Stelzner. In München lernte Hitz bei der Kunst- und Industrieausstellung 1876 Elisabeth zu Wied (1843—1919)- durch Heirat mit einem Hohenzollern-Prinzen Königin von Rumänien - kennen. Diese berief sie als Hofmalerin an den rumänischen Königshof. Für den Musiksaal von Schloss Peleș in Sinaia (Karpaten) malte Dora Hitz Wandfresken nach dichterischen Motiven der Königin, die als Literatin unter dem Pseudonym Carmen Sylva bekannt war. Hitz entwarf für sie außerdem Buchschmuck und führte Ölgemälde aus.

Ab 1880 lebte Hitz in Paris, um dort bei Luc Olivier Merson, Gustave Courtois, Benjamin Constant und Eugène Carrière zu studieren, der sie besonders förderte. 1886/87 kehrte sie für kurze Zeit nach Rumänien zurück. Es folgten Aufenthalte in der Bretagne (1890) und der Normandie (1891/92). 1890 wurde sie als Mitglied in den Salon der "Société des Artists français" aufgenommen; dort wurde sie mit einer Medaille ausgezeichnet. 1891 erhielt sie die Mitgliedschaft in der impressionistischen "Associé du Champs de Mars", ab 1892 der "Société Nationale des Beaux Arts", an deren Ausstellungen sie sich regelmäßig beteiligte. In Belgien war sie Ehrenmitglied in der "Socété Royale Belge des Aquarellistes".

Nach einem kurzem Aufenthalt in Dresden (1891) übersiedelte Dora Hitz 1892 nach Berlin, wo sie als Mitglied des "Vereins Berliner Künstlerinnen und Kunstfreundinnen" (siehe unten VdBK) Zugang zu großbürgerlichen liberalen Kreisen fand, der ihr viele bedeutende Porträtaufträge verschaffte. Sie gründete 1894 eine Damenmalschule. Daneben betrieb sie ein Atelier am Lützowplatz am Tiergarten. Sie porträtierte u. a. Margarethe Hauptmann, die Ehefrau des Schriftstellers Gerhart Hauptmann. Mit Käthe Kollwitz verband sie eine Freundschaft.

Von 1892 bis 1921 war sie Mitglied des Vereins der Berliner Künstlerinnen(VdBK). 1898 war sie Mitglied der Vereinigung der XI, der Vorläufergruppe der Berliner Secession, zu deren Gründungsmitgliedern sie zählte. 1906 erhielt Hitz auf der Ausstellung des Künstlerbundes den Villa-Romana-Preis und ein Stipendium, verbunden mit einem Aufenthalt in Florenz. 1913 trat sie der "Freien Secession" bei. Mit Max Beckmann war sie befreundet.

Während des Ersten Weltkrieges bekam die Malerin finanzielle Probleme, sie wurde krank und geriet immer mehr in soziale Isolation. 1924 starb sie in Berlin.

Werk

Dora Hitz malte schwerpunktmäßig Figurenbilder, vor allem Bildnisse von Frauen, Mädchen und Müttern. Seit ihrem Frankreich-Aufenthalt malte sie im impressionistischen Stil.

Werke von Dora Hitz befinden sich heute unter anderem in der Berliner Nationalgalerie, im Museum der bildenden Künste in Leipzig und in der Gemälde- und Skulpturensammlung der Stadt Nürnberg.

Werkauswahl

Bibliografie

  • Dora Hitz. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band XVII, E. A. Seemann, Leipzig 1924, S. 153
  • Dora Hitz. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Bd. VI. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 61
  • Dressler
  • Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. I, 2
  • Katalog "Profession ohne Tradition - 125 Jahre Berliner Künstlerinnen", Berlin 1992; Artikel D. H. in "Velhagen & Klasings Monatshefte", mit vielen Abbildungen und einem Text von Hans Rosenhagen; Kataloge der Berliner Sezession und der Freien Sezession; Berliner Sezession, Neuer Berliner Kunstverein, Berlin o. J. (um 1982)
  • Margrit BRÖHAN: Dora HITZ (1856—1924), in: Britta JÜRGS (Hg.): Da ist nichts mehr, wie es die Natur gewollt. Porträts von Künstlerinnen und Schriftstellerinnen um 1900, Berlin (AvivA) 2001, S. 180—192, mit weiteren Literaturhinweisen

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