- Girolamo Grimaldi-Cavalleroni
-
Girolamo (frz. Jérome) Grimaldi-Cavalleroni (* 20. August 1597 in Genua; † 4. November 1685 in Aix-en-Provence) war ein Kardinal und Erzbischof der römisch-katholischen Kirche.
Leben
Der Sohn von Giacomo Grimaldi, einem Senator von Genua und seiner Frau Girolama di Agostino de Mari wurde für seine Ausbildung nach Rom geschickt. Er stellte sich wahrscheinlich mit Unterstützung seines Onkels Domenico Grimaldi, des Erzbischofes von Avignon, in den Dienst der Kirche. Im Jahre 1621 wurde er Vizelegat von Viterbo und 1626 nach dem Tod von Odoardo Farnese auch Gouverneur der Provinz. Vom 26. April 1628 bis März 1632 war er Gouverneur der Ewigen Stadt. Als Sondergesandter des Papstes am Hofe von Ferdinand II. vertrat er die Interessen des Heiligen Stuhls. 1634 wurde er zum Gouverneur der Stadt Perugia und des Herzogtums von Urbino ernannt.
Am 25. Februar 1641 wurde er zum Titularerzbischof von Seleucia in Isauria und im selben Jahr zum Apostolischen Nuntius in Frankreich ernannt. Der Titularerzbischof von Amasea Faustus Poli weihte ihn am 3. März desselben Jahres zum Bischof; Mitkonsekratoren waren Alphonse Sacratti, Bischof von Comacchio und Sigismondo Taddei, Bischof von Bitetto.
Am 13. Juli 1643 nahm ihn Urban VIII. als Kardinalpriester mit der Titelkirche Sant'Eusebio in das Kardinalskollegium auf und Innozenz X. ernannte ihn 1648 zum Erzbischof von Aix – eine Position, die er bis zu seinem Tod am 4. November 1685 innehatte. Seine politischen Ränke und sein kometenhaften Aufstieg haben dazu geführt, dass er als Alter Ego von Jules Mazarin gilt. Ironischerweise erreichte er nie die politische Macht und den Ruhm Mazarins, obwohl er Mazarins Hauptkonsekrator war.
Grimaldi war ein Gönner des französischen Theologen, Schriftstellers und Priesters Jean Cabassut, der ihn nach Rom begleitet, und es war Grimaldi, der Cabassut half, sein Werk Notitia Conciliorum auszubauen und es unter dem Titel Notitia Ecclesiastica historiarum, Conciliorum et canonum invicem collatorum im Jahr 1680 zu veröffentlichen.
Grimaldi gilt heute als ein starker Verfechter der Interessen Frankreichs. Er soll seine Erzdiözese gut verwaltet haben.
Während seiner zwanzigjährigen Amtszeit als Erzbischof baute er in der Stadt Puyricard mit enormen Aufwand einen bischöflichen Palast, der heute als Château Grimaldi bekannt ist. Der Kardinal starb am 4. November 1685 im Alter von 88 Jahren in Aix-en-Provence und ist in der Kathedrale von Aix-en-Provence begraben.
Literatur
- F. Crucitti: Grimaldi, Girolamo. In: Dizionario biografico degli Italiani Band 59 (online bei treccani.it, italienisch)
Weblinks
- Biografie von Girolamo Grimaldi-Cavalleroni (englisch)
- Eintrag über Girolamo Grimaldi-Cavalleroni auf catholic-hierarchy.org (englisch)
Vorgänger Amt Nachfolger Michel Mazarin Erzbischof von Aix
1648–1685Charles Le Goux de la Berchère Kategorien:- Kardinal (17. Jahrhundert)
- Haus Grimaldi
- Römisch-katholischer Bischof (17. Jahrhundert)
- Historische Person (Italien)
- Geboren 1597
- Gestorben 1685
- Mann
Wikimedia Foundation.