Walter Glechner

Walter Glechner

Walter „Bubi“ Glechner (* 12. Februar 1939) ist ein ehemaliger österreichischer Fußballspieler. Der langjährige Kapitän des SK Rapid Wien holte mit dem Verein vier Meistertitel und spielte in der österreichischen Nationalmannschaft.

Inhaltsverzeichnis

Vereinskarriere

Glechner begann bereits als Zehnjähriger im Rapidnachwuchs unter dem Jugendtrainer Franz Wagner. Sein Meisterschaftsdebüt für die Kampfmannschaft gab er im April 1959, als er den verletzten Ernst Happel ersetzte und bald dessen Nachfolger auf der Stopperposition wurde. Schon in seiner ersten vollen Saison 1959/60 konnte Rapid den Meistertitel holen, wobei die Abwehrreihe mit Paul Halla, Glechner und Josef Höltl die wenigsten Gegentreffer der Liga zuließ. In der darauf folgenden Saison spielte der Verein daher im Europacup der Landesmeister, wo man bis ins Semifinale vordrang und dort am späteren Bewerbssieger Benfica Lissabon scheiterte. 1964 folgte ein weiterer Meistertitel.

Ein Schienbeinbruch im April 1965 unterbrach die Karriere des mittlerweile zum Mannschaftskapitän aufgestiegenen Abwehrchefs, der auch als Meister der Abseitsfalle bezeichnet wurde, beinahe ein Jahr. Nach seiner Rückkehr konnte Rapid mit der Defensivreihe in der neuen Zusammensetzung Walter Gebhardt, Glechner und Erich Fak zwei weitere Meistertitel und zwei Cupsiege erreichen. Auch im Meistercup kamen die Hütteldorfer 1968/69 ins Viertelfinale, wo sich Manchester United als zu stark erwies.

1970 verpflichtete Rapid mit Gerd Springer einen neuen Trainer, der den bisherigen Kapitän in die Reservemannschaft abschob. Nach einem Jahr ohne nennenswerte Einsätze verließ Glechner daher seinen Stammverein und unterschrieb beim Zweitligisten SV Admira Wiener Neustadt. Schon im ersten Jahr konnte der Verein den Aufstieg in die höchste Spielklasse erreichen, wo die Mannschaft, zu der mit Rudolf Flögel, Alfons Dirnberger und Karl Fröhlich drei weitere ehemalige Nationalspieler gehörten, jedoch abgeschlagen den letzten Platz belegte. Glechner blieb nach dem Abstieg noch ein Jahr beim Verein und beendete seine Karriere dann bei Hütte Krems.

Nationalmannschaft

Glechner gehörte mit seinem Vereinskollegen Walter Skocik jener österreichischen Juniorenauswahl an, die 1957 das UEFA-Juniorenturnier für sich entscheiden konnte. Sein Debüt in der A-Nationalmannschaft gab er unter Teamchef Karl Decker im Mai 1960 bei einem 4:1 gegen Schottland. Einen Stammplatz konnte er sich zunächst nicht sichern, da als Stopper meist der routinierte Karl Stotz zum Einsatz kam, ab Ende 1962 war Glechner jedoch fester Bestandteil der Nationalmannschaft. Im April 1965 zog er sich bei einem WM-Qualifikationsspiel gegen die DDR im Zweikampf mit Hermann Stöcker den erwähnten Schienbeinbruch zu. Nach einjähriger Pause kehrte er im Mai 1966 in die Nationalmannschaft zurück, wo er nunmehr häufig an der Seite seines Vereinskollegen Gebhardt spielte und bis zu seinem Abschied im Juni 1968 gegen die Sowjetunion in sämtlichen Länderspielen zum Einsatz kam. Insgesamt trug Glechner 35mal die Nationaldress, für ein internationales Turnier konnten sich die Österreicher während dieser Zeit jedoch nicht qualifizieren.

Erfolge

  • 4x Österreichischer Meister: 1960, 1964, 1967, 1968
  • 3x ÖFB-Cup: 1961, 1968, 1969
  • 1x Europacupsemifinale: 1961
  • 2x im „Team der Saison“: („Kurier“-Wahl)
  • 35 Spiele und ein Tor für die österreichische Nationalmannschaft

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Walter Gebhardt (Fußballspieler) — Walter Gebhardt (* 10. November 1945) ist ein ehemaliger österreichischer Fußballspieler und Fußballtrainer. Inhaltsverzeichnis 1 Vereinskarriere 2 Nationalmannschaft 3 Trainerkarriere …   Deutsch Wikipedia

  • UEFA-Juniorenturnier — Das UEFA Juniorenturnier (off. International Youth Tournament) war ein seit 1948 bis 1980 durchgeführter Wettbewerb für Juniorenmannschaften der europäischen Verbände. Von 1948 bis 1954 wurde das bedeutendste Nachwuchsturnier Europas durch die… …   Deutsch Wikipedia

  • Österreichische Fußballmeisterschaft 1963/64 — Saison 1963/64 Meister SK Rapid Wien (23) Schützenkönig Horst Nemec (21) Die Österreichische Fußballmeisterschaft 1963/64 wurde vom Verein Österreichische Fußball Staatsliga ausgerichtet. Als Unterbau zur …   Deutsch Wikipedia

  • SV Admira Wiener Neustadt — Voller Name Sportverein Admira Wiener Neustadt Gegründet 1919 …   Deutsch Wikipedia

  • Österreichische Fußballmeisterschaft 1966/67 — Saison 1966/67 Meister SK Rapid Wien (24) Schützenkönig August Starek (21) Die Österreichische Fußballmeisterschaft 1966/67 wurde vom Verein Österreichische Fußball Bund ausgerichtet. Als Unterbau zur …   Deutsch Wikipedia

  • Österreichische Fußballmeisterschaft 1967/68 — Saison 1967/68 Meister SK Rapid Wien (25) Schützenkönig Jørn Bjerregaard (23) Die Österreichische Fußballmeisterschaft 1967/68 wurde direkt vom Verein Österreichischer Fußball Bund ausgerichtet. Als Unterbau zur erstklassi …   Deutsch Wikipedia

  • Österreichische Fußballmeisterschaft 1959/60 — Saison 1959/60 Meister SK Rapid Wien (22) Schützenkönig Friedrich Cejka (28) Die Österreichische Fußballmeisterschaft 1959/60 wurde vom Verein Österreichische Fußball Staatsliga ausgerichtet. Als Unterbau zur …   Deutsch Wikipedia

  • ÖFB-Cup 1968/69 — Der ÖFB Cup wurde in der Saison 1968/69 zum 35. Mal ausgespielt. Sieger wurde zum 7. Mal die Wiener Rapid, die damit ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen konnte. Finale Die Paarung im 34. österreichischen Cupfinale zwischen Rapid… …   Deutsch Wikipedia

  • Österreichischer Fußball-Cup 1968/69 — Der ÖFB Cup wurde in der Saison 1968/69 zum 35. Mal ausgespielt. Sieger wurde zum 7. Mal die Wiener Rapid, die damit ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen konnte. Finale Die Paarung im 34. österreichischen Cupfinale zwischen Rapid… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Fußball-Nationalspieler Österreichs — Die Liste der österreichischen Nationalspieler im Fußball gibt einen Überblick über alle Spieler, die zumindest ein Match für die österreichische Fußballnationalmannschaft seit ihrem ersten offiziellen Länderspiel 1902 absolviert haben. Es werden …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”