Greif (1952)

Greif (1952)
Greif
Die Greif bei der „Hanse Sail“ 2008

Die Greif bei der „Hanse Sail“ 2008

p1
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Demokratische Republik 1949Deutsche Demokratische Republik Deutsche Demokratische Republik
Deutschland Demokratische Republik 1949DDR Deutsche Demokratische Republik
DeutschlandDeutschland Deutschland
andere Schiffsnamen
  • Wilhelm Pieck
Schiffstyp Schonerbrigg
Klasse 100 A5 Segelschiff Germanischer Lloyd
Rufzeichen DQFD
Heimathafen Greifswald-Wieck
Eigner Hansestadt Greifswald
Bauwerft Warnow-Werft
Stapellauf 26. Mai 1951
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
41,10 m (Lüa)
Breite 7,40 m
Tiefgang max. 3,60 m
Verdrängung 280 t
Vermessung 179,2
 
Besatzung max. 50
Maschine
Maschine MTU Marine Diesel mit 8 Zylindern
Maschinen-
leistung
233 PS (171 kW)
Geschwindigkeit max. 6 kn (11 km/h)
Takelung und Rigg
Takelung Schonerbrigg
Anzahl Masten 2
Anzahl Segel 15
Segelfläche 570 m²
Geschwindigkeit
unter Segeln
max. 14 kn (26 km/h)

Die Greif ist eine von der Stadt Greifswald in Fahrt gehaltene Schonerbrigg und dient heute der Jugendförderung durch maritime Ausbildung. Das aus Stahl gebaute Schiff war in der DDR von 1952 bis 1990 als Segelschulschiff „Wilhelm Pieck“ in Dienst.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 27. Februar 1951 erfolgte auf der Warnow-Werft in Rostock-Warnemünde die Kiellegung der Schonerbrigg als erster Schiffneubau der DDR in Niet- und Schweißtechnik. Der Stapellauf erfolgte am 26. Mai 1951 und die Indienststellung am 2. August 1951. Als Namensgeber diente der damalige Präsident der DDR Wilhelm Pieck, der auch an der Jungfernfahrt teilnahm, getauft wurde es von Waltraud Zappe. Das Schiff war ursprünglich als Geschenk des Landes Mecklenburg an Wilhelm Pieck aus Anlass seines 75. Geburtstages gedacht. Wilhelm Pieck gab die Schonerbrigg an die Jugend weiter, um die Ausbildung von Fachleuten für die aufstrebende Handelsflotte der DDR zu forcieren.[1] Das Schiff wurde dann der Gesellschaft für Sport und Technik zugeteilt. Die Wilhelm Pieck war das einzige Hochseesegelschiff der DDR und führte meist Reisen auf der Ostsee zu Häfen der damaligen Volksrepublik Polen als auch in die UdSSR durch. Die längste Reise führte das Schiff 1957 in 99 Tagen und 8.000 Seemeilen (ca. 14.800 km) nach Albanien, Bulgarien, Rumänien und in das heutzutage zur Ukraine gehörende Odessa (damals Sowjetunion) am Schwarzen Meer.

1971/72 fand eine Grundreparatur und ein Umbau in der VEB Neptunwerft Rostock statt. 1974 nahm die Wilhelm Pieck erstmals an einer „Operation Sail“ teil, die in jenem Jahr in der Ostsee stattfand. Die Kursanten wurden anfänglich in einem Vierteljahresturnus und später meist in Vierwochenlehrgängen ausgebildet.

1990 wurde das Schiff von der Stadt Greifswald übernommen und 1991 in Greif umbenannt.

Technische Daten und Ausrüstung

  • Klasse: 100 A5 Segelschiff Germanischer Lloyd
  • Länge über alles: 41,00 m / Länge Deck: 35,40 m
  • Breite über alles: 7,40 m
  • Tiefgang: 3,60 m
  • Wasserverdrängung: 280 t / 179,2 BRT als Volldecker
  • Höhe Großmast über Wasserlinie: 27,20 m
  • Höhe Fockmast: 26,80 m
  • Segelfläche: 570 m² bei 15 Segeln
  • Der Ballastkiel hat ein Gewicht von 40 Tonnen
  • Der Schiffkörper ist mit Querschotten in 11 Abteilungen, davon 9 wasserdichte, unterteilt.
  • Hilfsmotor:
    • 1 Dieselmotor S 4 DV 224 mit 100 PS bei 750 U/min
    • 1 Dieselmotor Typ 4 WD 224 mit 106 PS (77 kW)
    • Aktuell (2005): MTU Marine Diesel mit 8 Zylindern und 233 PS (171 kW)
  • Hilfsmotor für den Bordbetrieb: 1 Dieselmotor mit 30 PS (22 kW)
  • Geschwindigkeit: unter Segeln max. 14 kn (ca. 25 km/h) / mit Motor 6 kn (ca. 11 km/h)
  • Besatzung: max. 50 Mann (davon 7 Mann Stammbesatzung und bis zu 8 Hand-für-Koje Segler)
  • Tanks für 4,3 Tonnen Dieselkraftstoff, 200 Liter Öl und 12 Tonnen Trinkwasser.
  • handbetriebene Quadrantenruderanlage
  • 2 Anker (ca. 500 kg), aus der Klüse gefahren, mit manuell zu bewegendem elfarmigen Spillkopf sowie 2 Reserveanker mit je 75 kg (Stockanker)
  • Ausrüstung:
  • Rettungsflöße und 2 Schlauchboote (1 motorisiert)

Bilder

Einzelnachweise

  1. Strobel/Neumann: Vom Kutter zum Containerschiff, Berlin, 1980, ISBN unb.

Weblinks

 Commons: Greif – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Schulschiff Wilhelm Pieck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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