Großsteingrab Steinfeld

Großsteingrab Steinfeld
Das Großsteingrab Steinfeld (Foto von 1937)
Grundriss des Grabes Steinfeld nach Krause/Schoetensack

Das Großsteingrab Steinfeld ist eine jungsteinzeitliche Grabanlage Nahe der Ortschaft Steinfeld im Landkreis Stendal, Sachsen-Anhalt. Es befindet sich etwa 250 m nördlich der Steinfelder Kirche.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Heute existiert in Steinfeld nur noch ein Großsteingrab. Ursprünglich gab es hier aber noch zwei weitere Anlagen, die allerdings Mitte des 19. Jahrhunderts abgerissen und teilweise für den Brückenbau verwendet wurden. Das heute noch existierende Grab gehört zum Typ der Großdolmen. Ein ursprünglich vorhandener Grabhügel ist heute vollständig verschwunden. Die Grabeinfassung ist nordnordwest-südsüdöstlich orientiert und trapezförmig. Sie ist 46,5 m lang und zwischen 4,8 m und 6,5 m breit. Von ursprünglich wohl 60 Umfassungssteinen haben sich noch 53 erhalten. Die Ecksteine an der Südseite stellen Wächtersteine dar. sie messen 2,3 m × 1,6 m × 0,8 m bzw. 2,5 m × 1,8 m × 0,6 m. Der südwestliche Wächterstein weist eine größere Anzahl an Rillen auf, die zum Teil natürlichen Ursprungs sein könnten, auf jeden Fall aber durch Wetzen künstlich vertieft und in vielen Fällen auch vollständig künstlich angelegt wurden.

Die Grabkammer ist nordnordwest-südsüdöstlich orientiert und befindet sich im nördlichen Teil der Umfassung. Alle 17 Wandsteine und sechs Decksteine haben sich erhalten, die meisten Decksteine sind allerdings eingesunken. Der größte Deckstein misst 2,2 m × 1,6 m × 0,6 m. Der einzige noch aufliegende Deckstein hat die Maße 2,0 m × 1,5 m × 0,6 m. Die Kammer ist rechteckig. Sie besitzt die Innenmaße 8,5 m × 2,0 m und hat eine Höhe von 1,0 m.[1]

Das Großsteingrab Steinfeld in regionalen Sagen

Das Großsteingrab Steinfeld hat Einzug in die altmärkische Sagenwelt gefunden. So berichtet eine Sage von zwei Riesen, die in Steinfeld und Kläden wohnten. Sie verstanden sich gut und nutzten einen gemeinsamen Backofen in Kläden (vielleicht war hiermit eines der dortigen Großsteingräber gemeint). Der Riese aus Kläden war für das Heizen des Ofens verantwortlich. Sobald der Ofen heiß genug war, schlug er gegen seinen Backtrog und der Riese aus Steinfeld machte sich mit seinem Teig auf den Weg. Eines Tages aber setzte sich eine Fliege auf den Backtrog des klädener Riesen und wurde von ihm erschlagen. Der Schlag war bis nach Steinfeld zu hören. Der dortige Riese hatte seinen Teig noch nicht fertig und dachte, er müsse sich nun besonders beeilen. Als er schließlich in Kläden ankam, hatte sein Freund seinen Teig noch gar nicht angerührt und auch den Ofen noch nicht geheizt. Der Riese aus Steinfeld dachte nun, er wäre hereingelegt worden und begann, den Riesen aus Kläden zu beschimpfen. Dieser wollte sich dafür rächen und nach einer Verfolgungsjagd zurück nach Steinfeld begannen die beiden, sich mit Steinen zu bewerfen. Von diesem Ereignis soll das Grab stammen.

Eine andere Variante dieser Sage berichtet von den beiden Riesen Steinfeld und Schönfeld. Diese hatten ihren gemeinsamen Ofen in Steinfeld. Als Steinfeld einmal verschlief, wurde Schönfeld wütend und die beiden begannen, sich mit Steinen zu bewerfen. Einer der Steine tötete den Riesen Schönfeld und dort, wo er liegen blieb, steht heute das gleichnamige Dorf.[2]

Literatur

  • Hartmut Bock, Barbara Fritsch, Lothar Mittag: Großsteingräber der Altmark. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen Anhalt und Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2006, ISBN 3-939414-03-4, S. 148–151.
  • Eduard Krause, Otto Schoetensack: Die megalithischen Gräber (Steinkammergräber) Deutschlands. I.: Altmark. In: Zeitschrift für Ethnologie. Bd. 25, 1893, S. 138–139/Nr. 17, Fig. 1, Taf. VI/17, VII/17, IX/17 (PDF; 39,0 MB).

Einzelnachweise

  1. Bock/Fritsch/Mittag, S. 148–149
  2. Bock/Fritsch/Mittag, S. 149–150

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Großsteingrab Steinfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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