Großsteingrab von Hammah

Großsteingrab von Hammah

Das Großsteingrab von Hammah (auch Hammah 1 genannt) ist ein neolithisches Ganggrab mit der Sprockhoff-Nr. 652. Es entstand zwischen 3500 und 2800 v. Chr. als Megalithanlage der Trichterbecherkultur.

Das Großsteingrab liegt an der Straße von Hammah nach Groß-Sterneberg in der Samtgemeinde Himmelpforten im Landkreis Stade in Niedersachsen in einem ehemaligen Moor.

Bei der Trockenlegung und Kultivierung des Moores während des Ersten Weltkrieges kamen unerwartet die Decksteine des Steingrabes zutage, das ursprünglich auf einer flachen, sandigen Geländekuppe errichtet worden war, auf der die Hochmoorbildung erst später einsetzte.

Die eingetiefte Anlage besteht aus den vollständig erhaltenen zehn Tragsteinen mit dem zugehörigen Zwischenfutter und drei großen Decksteinen. Die Tragsteine wurden in einer rechteckigen Grube in feinkörnigen Sand eingelassen. Außen wurden sie mit einer Packung aus geschlagenen Graniten und Rollsteinen gestützt. Mit einer Breite von zwei Metern und bis zu einer Tiefe von 2,25 m, gemessen von der Oberseite des mittleren Decksteins ist die Packung außerordentlich mächtig. Der Kammerboden ist mit größeren Geschieben gepflastert. Ein Zugang mit flankierenden Steinen fehlt, so dass es sich um eine Variante des Ganggrabes handelt, das entweder nie oder nur einen hölzernen, daher vergangenen Zugang hatte. Hier besonders schwer zu beurteilen, da auch ein Hügel und dessen Einfassung nicht vorgefunden wurden. Dies und einiges andere spricht für eine besonders alte Bauform.

Die Restaurierung erfolgte 1968, eine erste Untersuchung im Jahre 1921 durch K. H. Jacob-Friesen. Nach einer Veröffentlichung in der Prähistorischen Zeitschrift hat das Grab folgende Funde enthalten: 1. Sieben Scherben eines größeren Tongefäßes, dessen Form sich nicht rekonstruieren ließ. Drei Scherben sind mit parallelen Rillen und einem aufgelegten Wulst verziert, eine Verzierungsart der Bronzezeit. 2. Eine handvoll verbrannter Knochenreste eines anscheinend jugendlichen Individuums. 3. Einen zerbrochenen Bronzearmring von etwa 0,5 cm Drahtstärke und fünf Zentimeter innerem Durchmesser. mit übereinander liegenden gerade abgeschnittenen Enden. Er ist stark verwittert und zeigt braune Moorpatina. Vom Ornament aus senkrechten Strichgruppen, zwischen denen Diagonalen gezogen sind, sind nur Bruchteile zu erkennen. Der Zeitstellung nach gehört der Ring in die Stufe III der Bronzezeit nach Oscar Montelius

Folglich fehlte bereits bei der Öffnung der Kammer das jungsteinzeitliche Grabinventar. Es dürfte anlässlich der Nachbestattung in der Bronzezeit ausgeräumt worden sein. Außerhalb der Steinkammer fand sich eine latenezeitliche Urne mit Leichenbrand, die an einen schrägen Tragstein angelehnt und mit Hügelsand bedeckt war.

Seine Erhaltung verdankt die Anlage dem Lehrer Wilhelmi (Groß-Sterneberg), der das Steingrab nicht nur als erster als solches erkannte, sondern sich auch energisch für seine Erhaltung einsetzte, als die Decksteine für ein Gefallenen-Denkmal entfernt werden sollten. Das Steingrab wurde im Jahre 1924 mit der umliegenden Fläche durch den Landkreis Stade angepachtet und 1969 durch den Landkreis erworben.

Siehe auch

Literatur

  • K. H. Jacob-Friesen: Die Steinkammern im Moore von Hammah. Prähistorische Zeitschrift 15,1924, S. 28
  • W. Wegewitz: Die Gräber der Stein- und Bronzezeit im Gebiet der Niederelbe (1949) S. 23 f.

Weblinks

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