Grube Apfel

Grube Apfel
Grube Apfel
Ehemaliges Zechenhaus (links), altes Steigerhaus (rechts)
Ehemaliges Zechenhaus (links), altes Steigerhaus (rechts)
Abbau von Zinkblende
und
Abbau von Bleiglanz
Betriebsbeginn 1848
Betriebsende 1891
Geografische Lage
Koordinaten 50° 58′ 11″ N, 7° 12′ 46″ O50.9697387.212892Koordinaten: 50° 58′ 11″ N, 7° 12′ 46″ O
Grube Apfel (Nordrhein-Westfalen)
Grube Apfel
Lage Grube Apfel
Standort Moitzfeld
Gemeinde Bergisch Gladbach
Kreis Rheinisch-Bergischer Kreis
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Bensberger Erzrevier

p0p2p4

Die Grube Apfel ist eine ehemalige Buntmetallerz-Grube des Bensberger Erzreviers in Bergisch Gladbach. Das Gelände gehört zum Wohnplatz Moitzfeld. Der Hauptbetriebspunkt war unmittelbar südlich angrenzend an die Grube Berzelius.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde es technisch möglich, Zinkerz in hochwertiges Metall zu verwandeln. Als Folge davon entstand im gesamten Erzrevier Bensberg in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein wahrer Zinkrausch. Ein größeres Pingenfeld im nördlichen Teil des Grubenfelds Apfel war für die Prospektoren der Fingerzeig auf eine Erzlagerstätte. Die Grube Apfel findet ihre erste Erwähnung als Mutung Anschluss. Sie wurde am 9. Juli 1848 als Grubenfeld Apfel auf Zink- und Bleierz verliehen. Am 23. Februar 1861 erfolgte eine weitere Verleihung auf Blei-, Zink-, Kupfer- und Eisenerze (Erweiterung). Die Förderung von Kupfer- und Eisenerzen blieb aber wirtschaftlich unbedeutend. Zu einer Konsolidierung mit den nachfolgenden Gruben kam es am 20. September 1861:

  1. Bergmannstrost, verliehen am 20. Januar 1861 auf Blei-, Zink- und Eisenerze,
  2. Carnall, verliehen am 10. Juli 1858 auf Eisen-, Blei- und Zinkerze,
  3. Columbus, gemutet unter dem Namen Hugo I am 4. März 1853, verliehen am 21. Februar 1854 auf Blende, Blei- und Kupfererze,
  4. Conrad, verliehen am 13. November 1857 auf Blei-, Zink- und Kupfererze,
  5. Ehrenfeld, verliehen am 9. April 1855 auf Blei-, Zink- und Kupfererze,
  6. Ehrenfeld I, vormals Mutung Concordia, verliehen am 2. Juli 1858 auf Eisen-, Blei- und Zinkerze,
  7. Ehrenfeld II, vormals Mutung Rose, verliehen am 20. Januar 1861 auf Blei-, Zink-, Kupfer- und Eisenerze,
  8. Hecht, verliehen am 20. Januar 1861 auf Blei-, Kupfer-, Zink- und Eisenerze,
  9. Marius, vormals Mutung Loreley, verliehen am 4. September 1858 auf Blei-, Kupfer-, Zink- und Eisenerze,
  10. Strohmeyer, verliehen am 17. März 1861 auf Blei-, Zink- und Eisenerze,
  11. Tilly, verliehen am 29. Oktober 1856 auf Blei-, Zink- und Kupfererze.

Nachdem man die Bergbautätigkeiten auf dem Betriebspunkt Apfel im Jahr 1881 eingestellt hatte, kam es am 28. Oktober 1903 zu einer Feldesteilung. Die Berzelius AG erwarb durch diesen Akt für ihre Grube Berzelius von der AG des Altenbergs als Eigentümerin der Grube Apfel einen kleinen Teil des östlichen Grubenfelds Apfel und teufte auf diesem einen Schacht ab.[1]

Betrieb und Anlagen

Der Hauptbetriebspunkt Apfel

Man begann im Jahr 1847 zunächst über einen Stollen im Tal mit der Förderung. Weitere Stollen folgten. Anschließend brachte man oberhalb in östlicher Richtung einen Maschinenschacht nieder. In der Folgezeit entwickelte sich ein schwunghafter Betrieb. Das gewonnene Material schaffte man mit einer Pferdebahn zur Aufbereitungsanlage in Immekeppel.

Der Maschinenschacht wurde anfangs kontinuierlich bis auf 126 m unter der Stollensohle mit drei Bausohlen abgeteuft. Später brachte man den Schacht noch bis auf 160 m nieder und setzte eine vierte Tiefbausohle an. Der Erzgang verrauhte aber mehr und mehr. Daher ging die Förderung bereits seit 1871 kontinuierlich zurück, weil sich die bekannten Erzmittel allmählich dem Ende zu neigten. So stand der Betriebspunkt Apfel schon 1880 vor der Stilllegung. Die endgültige Stilllegung der Grube Apfel zögerte sich durch vereinzelte Neuanbrüche mit geringen Abbauleistungen bis zum Jahr 1891 noch hinaus, insbesondere deshalb, weil der Betriebspunkt Columbus weiterhin gute Ergebnisse erzielte. Man fuhr nach 1891 auch einen Stollen im Grubenfeld Conrad auf. Von hier aus wollte man die Fortsetzung des Apfelganges untersuchen, fand ihn auch, musste aber feststellen, dass er in diesem Bereich taub war.[1]

Der Betriebspunkt Columbus

Betriebspunkt Columbus um 1890
Zechenhaus Columbus um 1900

Zuletzt konzentrierte man sich auf den Betriebspunkt Columbus, der mit dem angrenzenden Grubenfeld Tilly eine Einheit bildete. Die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts im Untertagebergbau gewonnenen Erze beider Gruben förderte man über einen Stollen zu Tage, der vom ’’Südschacht’’ direkt auf die Pferdebahn mündete, die das Erz zur Aufbereitung nach Immekeppel zu transportieren hatte. Die Pferdebahn vereinigte sich in Külheimer Mühle am so genannten Wechsel mit der Bahn von Grube Apfel.

Bis 1868 baute man auf den 20-, 30- und 40-Lachter-Sohlen und in den nächsten Jahren auf den 50- und 60-Lachter-Sohlen. Letzte Versuche wurden auf der 156-m-Sohle unternommen. Den Südschacht hatte man dabei bis auf 160 m einschließlich Pumpensumpf abgeteuft. Im Jahr 1891 waren die Vorräte weitestgehend erschöpft. Die Grube Columbus musste geschlossen werden. [1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c Herbert Stahl (Redaktion), Gerhard Geurts, Herbert Ommer: Das Erbe des Erzes. Band 2, Die Gruben auf den Gangerzlagerstätten im Erzrevier Bensberg. Köln 2004, ISBN 3-00-014668-7, S. 18ff.

Weblinks


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