- Moitzfeld
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Moitzfeld Stadt Bergisch GladbachKoordinaten: 50° 58′ N, 7° 11′ O50.9666666666677.1833333333333187Koordinaten: 50° 58′ 0″ N, 7° 11′ 0″ O Höhe: 187–225 m Fläche: 7,9 km² Einwohner: 4.735 (30. Juni 2007) Eingemeindung: 1. Jan. 1975 Postleitzahl: 51429 Vorwahl: 02204 Moitzfeld (gesprochen [ˈmoːtsfɛlt] mit Dehnungs-i) ist der Wohnplatz 55 von Bergisch Gladbach und gehört zum Statistik-Bezirk 5 der Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Name
Hinsichtlich des Siedlungsnamens „Moitzfeld“ liegen verschiedene Deutungsansätze vor. Am wahrscheinlichsten ist, dass sich das Bestimmungswort aus „Mutz“ oder „Mutze“ gebildet haben könnte. Dabei handelt es sich um die mundartliche Bezeichnung des Hartriegels, der als Ziegenfutter besonders geschätzt wurde. Demnach bezog sich „Moitzfeld“ auf eine mit Hartriegel bewachsene Fläche. Nach einer weniger wahrscheinlichen Deutung ist „Moitzfeld“ aus „Moritz-“ oder „Modesfeld“ hervorgegangen, wodurch sich eine Herleitung aus den Personennamen „Moritz“ oder „Mori“ ergäbe.[1]
Geschichte
Die früheste nachweisbare Besiedlung in der näheren Umgebung von Moitzfeld ist die Erdenburg, die auf 380 bis 100 Jahre vor der Zeitenwende datiert wird.
Der heutige Ort Moitzfeld hat sich aus drei getrennten Siedlungskernen entwickelt, die das Urkataster als „Am untersten Moitzfeld“, „Am mittelsten Moitzfeld“ und „Am obersten Moitzfeld“ entlang des „Weges von Bensberg nach Herkenrath und nach Immekeppel“ verzeichnet. Die Siedlungsgründung Moitzfeld ist vermutlich auf das Hochmittelalter um 1100 zu datieren und für das Jahr 1550 in der Form „Moisfeld“ belegt. Das im Urkataster verzeichnete Gut „Am obersten Moitzfeld“ ist mit dem Rittergut identisch, das wahrscheinlich durch eine herzogliche Dotation an die Herren von Moitzfeld gelangte. Zum Rittergut Moitzfeld gehörten auch einige Güter in der Freiheit Bensberg, so Hackberg, Bockenberg und Kradenpoel.[2] Auf alten Karten wird der Mittelpunkt von Moitzfeld noch als „Platz“ bezeichnet. Der Name stammt von dem früheren Gutshof Platz im ehemaligen Mittelmoitzfeld.
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Moitzfeld zu einem größeren Ort mit 21 Wohnstätten und 151 Einwohnern. Die relativ kleine Kapellengemeinde Moitzfeld erhielt erst 1920/21 eine provisorische hölzerne Notkirche. Noch bevor die D-Mark eingeführt wurde, begann man nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Bau einer neuen Kirche aus Lindlarer Bruchstein.
Bergbau
Wahrscheinlich haben bereits Römer in der Umgebung von Moitzfeld Bergbau betrieben. Sichere Spuren deuten an vielen Stellen auf mittelalterlichen Bergbau hin. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts galt Moitzfeld als ein Zentrum für den industriellen Bergbau. Rings um den Ort herum gab es mehrere größere Bergwerke, die vielen hundert Bergleuten Arbeit gaben. Besonders zu erwähnen sind die Gruben Weiß, Leopold von Buch, Jungfrau, Blücher, Georg Forster, Berzelius und Apfel.[3][4][5]
Bevölkerung
Nach der EDV-Einwohnerdatei verfügte Moitzfeld am 31. Dezember 2009 über insgesamt 4 601 Einwohner (davon 225 Ausländer). Die Altersgruppe über 65 Jahre war mit 919 Einwohnern (davon 30 Ausländer) stärker als die Altersgruppe unter 18 Jahre mit nur 856 Einwohnern (davon 19 Ausländer).
Vereine
- Der TuS Moitzfeld 1961 e.V. besteht aus den drei Abteilungen Fußball, Tennis, Turn und Spiel. Alle drei Abteilungen verfügen über insgesamt 700 Mitglieder, darunter über 200 Jugendliche (bis 18 Jahre). Sowohl im Tennis als auch im Fußball wird an den Mannschaftswettbewerben der entsprechen Organisationen teilgenommen. Über die Abteilung Turn und Spiel kann man das Sportabzeichen erwerben.
Einzelnachweise
- ↑ Andree Schulte Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, Bergisch Gladbach 1995, ISBN 3-9804448-0-5, S. 363
- ↑ Andree Schulte Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, Bergisch Gladbach 1995, ISBN 3-9804448-0-5, S. 362 f.
- ↑ Herbert Stahl: Die Grube Weiß mit ihrer Flotation, den Halden und Klärteichen zu meiner Kinder- und Jugendzeit. In: Heimat zwischen Sülz und Dhünn., Heft 1, 1994
- ↑ Herbert Stahl (Redaktion), Gerhard Geurts, Herbert Ommer: Das Erbe des Erzes, Die Grube Weiß. Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-00-011243-X
- ↑ Herbert Stahl (Redaktion), Gerhard Geurts, Herbert Ommer: Das Erbe des Erzes, Band 2, Die Gruben auf den Gangerzlagerstätten im Erzrevier Bensberg. Köln 2004, ISBN 3-00-014668-7
Literatur
- Johann Bendel, Heimatbuch des Landkreises Mülheim am Rhein, Geschichte und Beschreibung, Sagen und Erzählungen, Köln-Mülheim 1925
- Paul Reinehr: St. Josef Moitzfeld, Ein Führer durch die Kirche und ihre Geschichte, Moitzfeld 1982
- Paul Reinehr: Von der Erdenburg zur Gottesburg, Textunterlegung einer DIA-Schau zur Geschichte Moitzfelds. Moitzfeld 1985
- Paul Reinehr: Moitzfeld, Chronik der Kapellengemeinde von 1920 - 1952 unter Einbeziehung des Orts- und Zeitgeschehens. Moitzfeld 1986
- Paul Reinehr: Ein Freudentag vor 65 Jahren, Zur Geschichte der Notkirche in Bensberg-Moitzfeld in: Rheinisch-Bergischer Kalender 1986, S. 68 - 72
- Paul Reinehr: 75 Jahre St. Josef Moitzfeld, Moitzfeld 1996
- Paul Reinehr: Moitzfelder Memoiren, Moitzfeld 1996
- Herbert Stahl: Moitzfeld – Durch das Leben, durch das Jahr, Bergisch Gladbach 2009, ISBN 3-932326-56-3
Weblinks
- www.moitzfeld-ev.de - Dorfgemeinschaft Moitzfeld e. V.
- Archiv des Bergischen Geschichtsvereins Rhein-Berg e. V. Moitzfeld - ein Dorf im Wandel.
- Moitzfelds Geschichte Überarbeitetes Manuskript des Regionalhistorikers Dr. Gerd Müller. Eine kürzere Fassung, jedoch mit vielen alten Abbildungen, findet sich hier.
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