- Grube Reden
-
Grube Reden Das Bergwerk Reden im Jahr 1959 Abbau von Steinkohle Abbautechnik Untertagebau Flözname Kallenberg Flözname Thiele Betreibende Gesellschaft Saarbergwerke AG Betriebsbeginn 1850 Betriebsende 1995 Geografische Lage Koordinaten 49° 20′ 58″ N, 7° 6′ 44″ O49.3494444444447.1122222222222Koordinaten: 49° 20′ 58″ N, 7° 6′ 44″ O Lage Grube RedenGemarkung Landsweiler-Reden Gemeinde Schiffweiler Kreis Landkreis Neunkirchen Bundesland Saarland Staat Deutschland Revier Saar Die Grube Reden ist ein ehemaliges Steinkohlebergwerk im Ortsteil Landsweiler-Reden in Schiffweiler im Saarland.
Geschichte
Im Jahr 1846 wurde der Schacht Reden I als Betriebsteil der Grube Heinitz abgeteuft. 1850 wurde das Bergwerk eigenständig und ein zweiter Schacht angehauen. Benannt wurde die Grube nach dem preußischen Bergwerksminister Friedrich Wilhelm von Reden.[1]
Am 20. Oktober 1864 ereignete sich auf Flöz Kallenberg eine Schlagwetterexplosion, die 35 Bergleute das Leben kostete. 1856 wurde der dritte Schacht abgeteuft und ein weiterer Förderpunkt mit der Grube Itzenplitz in Heiligenwald eröffnet. Der dritte Schacht wurde wenige Jahre später zum Hauptförderschacht. 1887 wurde der vierte Schacht abgeteuft. 1907 kam es zu einem erneuten Unglück: Bei einer Schlagwetterexplosion mit anschließender Kohlenstaubexplosion im Flöz Thiele wurden 150 Bergleute getötet. 1914 wurde der Schacht V abgeteuft.[1]
Nach dem ersten Weltkrieg kam das Saarland unter französische Kontrolle, die Grube wurde von der Mines Domaniales Françaises du Bassin de la Sarre verwaltet. In den folgenden Jahren wurden die Tagesanlagen ausgebaut, die jährliche Fördermenge stieg an. Trotzdem sanken aufgrund der zunehmend industrialisierten Förderung die Mitarbeiterzahlen. 1935 kamen die Anlagen im Zuge der Wiedereingliederung des Saarlandes zurück in das Deutsche Reich. Ende 1935 besuchte Hermann Göring die Grube und beschloss den Ausbau zur Musteranlage. Die Übertage-Anlagen wurden modernisiert und ausgebaut, es entstand eine Kokerei. Bis weit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges galt die Grube als eine der modernsten Deutschlands. Kontrolliert wurde der Kohlebergbau an der Saar in dieser Zeit von der Regie des Mines de la Sarre. Nach Anschluss des Saarlandes an das Bundesgebiet wurde die Grube ausgebaut. Zahlreiche Anlagen in der Umgebung wurden geschlossen und dem Bergwerk Reden zugeschlagen, darunter Sulzbach, St. Ingbert und Bexbach. Mitte der 1950er Jahre arbeiteten 8.200 Beschäftigte im Bergwerk.[1]
Ende der 1980er Jahre wurde die Gruben Camphausen, Reden, Göttelborn zum Verbundbergwerk Ost zusammengeschlossen. Camphausen wurde 1990 stillgelegt und wurde als Nebenanlage weitergeführt. Reden und Göttelborn bestanden bis zum 31. Dezember 1995 separat weiter. Danach wurde das Verbundbergwerk Göttelborn-Reden gegründet und die Grube Reden als selbständige Anlage geschlossen. Die Förderung wurde komplett nach Göttelborn verlegt. Am 1. September 2000 wurde auch die Förderung des Verbundbergwerks Göttelborn-Reden eingestellt.[1]
Aktuelle Nutzung
Die Anlage steht heute unter Denkmalschutz und gilt als „markantes, sehr aussagefähiges Architekturzeugnis des Saar- Bergbaus“.[2] Auf dem Gelände befindet sich heute der Freizeitpark Gondwana – Das Praehistorium. In den Gebäuden des Bergwerks wurde ein Café eröffnet und das Zentrum für Biodokumentation des Landesamtes für Umwelt und Arbeitssicherheit angesiedelt. Seit Anfang 2008 befinden sich hier auch das Landesdenkmalamt, das Bergamt Saarbrücken und das Oberbergamt des Saarlandes, sowie die Tourismus- und Kulturzentrale des Landkreises Neunkirchen.[3]
Die ehemalige Halde des Bergwerks soll zu einem Erlebnis-Landschaftspark umgebaut werden.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Die Geschichte des Bergwerks Reden
- ↑ Grube Reden in der Liste Denkmäler des Steinkohlebergbaus im Saarland, Saarländisches Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr - Landesdenkmalamt, S. 6
- ↑ Ehemaliger Bergbaustandort Landsweiler-Reden, INTOUS - Industriekultur und Tourismus im Saarland
- ↑ Berghalde ist zukünftig Touristenziel, Saarbrücker Zeitung, 18. August 2011
Wikimedia Foundation.