- Heinrich Gottlob Gräve
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Heinrich Gottlob Gräve (* 7. Februar 1772 in Bautzen; † 30. April 1847 in Kamenz) war ein deutscher Jurist, Historiker und Volkskundler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sohn des Bautzner Schneidermeisters Johann Gottfried Gräve erfuhr eine humanistische Schulbildung in seiner Heimatstadt und studierte von 1790 bis 1797 in Leipzig Jura. Danach wurde er Advokat in Bautzen und später Ratsherr und Senator in Kamenz.
Gräve trat 1821 oder 1822[1] der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften bei. Er entwickelte ein regionalhistorisches und volkskundliches Interesse, das sich während seiner letzten drei Lebensjahrzehnte in vielzähligen Veröffentlichungen widerspiegelte. Grundlage seiner volkskundlichen Texte bildeten häufig Gewährspersonen, deren Sprache er authentisch wiedergab.
Werke
- Rückblicke in die Geschichte der Vorzeit. Görlitz, 1810
- Vertraute Briefe eines schwedischen Offiziers an seinen Freund in Wien: als ein Beitrag zur Geschichte damaliger Zeiten u. d. Feldzügen Karl XII. geschrieben in d. Jahren 1698–1740. Aus dem Lateinischen in 2 Bänden, Görlitz: Anton, 1811
- Heinrich Theodor Wehle, Landschaftsmaler, in: Zeitung für die elegante Welt Nr. 207, 16. Oktober 1812, Sp. 1647–1652
- Georg Kastriotto: Eine biographische Skizze der Vorwelt, Vergleichung mit der Gegenwart darbietend. Meissen: Klinkicht; Leipzig: Mittler, 1828
- Gotthold Ephraim Lessings Lebensgeschichte: oder, Lessing als Mensch. Leipzig: Paul Gotthelf Kummer, 1829 (Google Bücher)
- Volkssagen und volksthümliche Denkmale der Lausitz. Bautzen: Reichel, 1839 (Google Bücher)
Daneben finden sich eine Anzahl von Aufsätzen im Neuen Lausitzischen Magazin, darunter:
- M. Bartholomäus Scultetus, Bürgermeister zu Görlitz, 1824, S. 455–605 (SLUB Dresden)
- Ueber die Altargemälde in der Kirche zu Elstra in der königl. sächs. Oberlausitz, 1824, S. 141–154 (SLUB Dresden)
- Aldringer’s Bedenken, 1826, S. 429–469 (SLUB Dresden)
- Rückerinnerung [an Rector Rost], 1831, S. 1–38 (Google Bücher)
- Ein Brief über Gotth. Ephr. Lessing, 1831, S. 527–532 (Google Bücher)
- Johann Capistran, 1832, S. 182–195 (Google Bücher)
- Erinnerungen an den alten Lausitzischen Botaniker Joachim Burser – Burscher oder – Burserius, 1832, S. 198–200 (Google Bücher)
- Der kluge Mönch von Kamenz, 1832, S. 446–453 (Google Bücher)
- Ueber die Tracht der Sorbenwendin, 1833, S. 342–347 (Google Bücher)
- Ueber ein wenig bekanntes Kunstwerk in der Oberlausitz von Balthasar Permoser, 1833, S. 508–520 (Google Bücher)
- Caspar Dulichius, 1838, S. 397–400 (SLUB Dresden)
- Einiges die St. Annenkirche und das ehemalige Franziskanerkloster zu Kamenz u. w. d. a. nebst den in Erster befindlichen Alterthümern betreffend, 1842, S. 138–150 (Google Bücher)
- Michael Hemme, 1846, S. 130–134 (Google Bücher)
Literatur
- Hartmut Zwahr: Meine Landsleute – Die Sorben und die Lausitz im Zeugnis deutscher Zeitgenossen. 2., durchgesehene Auflage, Domowina-Verlag Bautzen 1990, S. 154–162. ISBN 3-7420-0517-0
- Ernst Eichler (Hg.): Slawistik in Deutschland von den Anfängen bis 1945. Domowina-Verlag Bautzen 1993, S. 141 (Text von Wilhelm Zeil). ISBN 3-7420-1538-9
Weblinks
Commons: Heinrich Gottlob Gräve – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Heinrich Gottlob Gräve – Quellen und Volltexte- Brigitte Emmrich: Gräve, Heinrich Gottlob. In: Sächsische Biografie. Herausgegeben vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, bearb. von Martina Schattkowsky.
- Eintrag im Biographischen Lexikon der Oberlausitz
Fußnoten
- ↑ Der Nekrolog im Neuen Lausitzischen Magazin 24/1847 nennt 1822 als Beitrittsjahr, Richard Jecht gibt auf S. 11 im Kurze[n] Wegweiser durch die Geschichte der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz von 1779–1904 als Beitrittsjahr 1821 an.
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