- Wilhelm Haase-Lampe
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(Johann) Wilhelm Haase-Lampe (* 16. September 1877 in Bremen; † 12. Februar 1950 in Lübeck) war ein deutscher Journalist, Autor und Direktor der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des Drägerwerks.
Leben
Wilhelm Haase-Lampe wurde als Sohn eines Korbmachermeisters geboren und erlernte nach Abschluss der Schule den Beruf des Buchdruckers bei einer Zeitung, wozu auch redaktionelle und journalistische Arbeit gehörte. Danach begab er sich auf die Wanderschaft, während der er zum Verfassen von Reportagen verschiedene Tätigkeiten ausübte und unter anderem vorübergehend auch im Barsinghausener Steinkohlebergbau als Bergmann arbeitete. Ab 1897 schrieb er für verschiedene Zeitungen im Ruhrgebiet Berichte und Feuilletons über Bergbau und Hüttenwesen, ehe er temporär nach Westpreußen übersiedelte.
Im August 1903 kam Haase-Lampe nach Lübeck und nahm einen Redakteursposten beim Lübecker General-Anzeiger ein, den er neun Jahre bekleidete. 1912 erhielt er aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen im Bergbau ein Angebot des Drägerwerks, als Direktor einer neu zu gründenden Literatischen Abteilung eine der ersten Abteilungen für Öffentlichkeitsarbeit aufzubauen. Er nahm an und blieb bis zu seiner Pensionierung 1942 in dieser Position; danach war er bis zu seinem Tode Redakteur der Firmenzeitung des Drägerwerks. In seiner Zeit bei Dräger verfasste Haase-Lampe 21 Bücher, besonders zu Themen der Bergbausicherheit und der Entwicklung und Anwendung von Beatmungsgeräten und Atemschutzgeräten.
Wilhelm Haase-Lampe hatte bereits im Kaiserreich offen sozialdemokratische Ansichten vertreten, was jedoch zu keiner Zeit ein Hindernis in seinem guten Verhältnis zur Familie Dräger darstellte oder zu innerbetrieblichen Spannungen führte. Am 27. Juni 1939 wurde er wegen eines Briefes an Melanie Gaertner, die jüdische Witwe Gustav Gaertners, in dem er zu Ausdruck brachte, dass ihn ihre Diskriminierung durch das nationalsozialistische Regime bedrückte, von Adolf Eichmann denunziert. Für Haase-Lampe blieb die Denunziation jedoch folgenlos.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit war Wilhelm Haase-Lampe in Lübeck als Heimatkundler und Heimatschützer aktiv. Im Frühjahr 1924 zählte er zu den Mitbegründern des Vereins für Heimatschutz Lübeck und war Chefredakteur der monatlichen Vereinszeitschrift Heimatblätter, für die er im Zeitraum von 16 Jahren zahlreiche Beiträge verfasste.
Weblinks
Literatur
- Heimatblätter - Mitteilungen des Vereins für Heimatschutz Lübeck. Nr. 76, 13. September 1930. Verlag Charles Coleman, Lübeck
- August Ludwig Degener/Walter Habel (Hg.): Wer ist wer?, Band 9. Verlag Schmidt-Römhild, 1928
- Götz Aly: Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945, Band 2. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2009. ISBN 9783486585230
- Chemie Ingenieur Technik, Band 22. Wiley-VCH Verlag, 1950
- Bernhard Lorentz: Industrieelite und Wirtschaftspolitik 1928-1950. F. Schöningh, 2001. ISBN 9783506752550
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